Der Landessportbund Thüringen kann mit konstanten 16,6 Prozent der Bevölkerung des Freistaats weiterhin auf den höchsten Organisationsgrad aller neuen Bundesländer verweisen. Allerdings ist die Mitgliederzahl in den vergangenen zwölf Monaten um 3.621 auf nunmehr 370.883 Mitglieder in den 3.477 Sportvereinen gesunken. Gründe dafür sind sowohl die demografische Entwicklung als auch die Bereinigung der Mitgliederlisten nach Einführung einer neuen Software. Der organisierte Sport bleibt damit die größte Personenvereinigung im Land.
"Wir sind optimistisch, im kommenden Jahr unser Ziel mit 17 Prozent der Bevölkerung zu erreichen", sagte LSB-Präsident Peter Gösel bei der Bekanntgabe der neuesten Zahlen mit Stand Ende März. Erfreulich seien die Mitgliederzahlen von rund der Hälfte aller Kinder sowie der steigende Anteil von inzwischen 37 Prozent Mädchen und Frauen in Sportvereinen.
Die größten Zuwächse erreichten Vereine mit Fitness- und Rehabilitations-Angeboten. Dagegen mussten vor allem Mannschaftssportarten wie Fußball (- 2264 Mitglieder), Kegeln (- 582), Handball (- 529) und Volleyball (- 437) sowie Turnen (- 1816), Skisport (- 1073) und Schießen (- 633) Mitgliederrückgänge verzeichnen. "Viele aktive Sportler zwischen 27 und 40 Jahren beenden ihre Laufbahn, zu viele davon scheiden auch – zum großen Teil wegen Abwanderung – aus ihren Vereinen aus", sagte Gösel.
Trotzdem bleibt der Thüringer Fußball-Verband mit 95.957 Mitgliedern der größte Landessport-fachverband. Er stellt 25,9 Prozent aller LSB-Mitglieder. Auf den Plätzen folgen der Turnverband mit 38.463 Mitgliedern in 14 Sportarten (10,4 Prozent), der Behinderten- und Reha-Sport (23.850/6,4 Prozent), Schießen (18.165/4,9 Prozent) und Kegeln (15.583/4,2 Prozent).
Der Landkreis Sömmerda erreicht vor allem wegen des überregional agierenden Vereins Reha-Sport-Bildung Elxleben, mit 8.479 Mitgliedern größter Sportverein des Landes, einen Organisationsgrad von 28 Prozent der Bevölkerung. Im Saale-Holzland-Kreis sind es nur 13 Prozent. Nach dem Elxlebener Rehasport-Verein sind der FC Carl Zeiss Jena (3.506), der USV Jens (3.005) und der FC Rot-Weiß Erfurt (2.172) die Thüringer Vereine mit den meisten Mitgliedern.
LSB Brandenburg sieht sich weiter im Aufwind
Die Bestandserhebung 2010 des Landessportbundes Brandenburg hat eine neue Rekordmitgliederzahl in den Sportvereinen gebracht. Per 1. Januar wurden 315.876 Mitglieder gezählt, das sind 4.333 mehr als vor einem Jahr. Damit setzt sich der beständige Aufwärtstrend in Brandenburgs Vereinssport seit 1991 nahtlos fort; erst 2008 hatte der LSB die Marke von 300.000 überschritten.
Die meisten Regionen können auf steigende absolute Mitgliederzahlen verweisen. An der Spitze der Entwicklung steht der Kreissportbund Potsdam-Mittelmark, wo im Vergleich zum Vorjahr 1.640 zusätzliche Mitglieder registriert wurden. Gleichzeitig hat sich auch der landesweite Organisationsgrad erhöht. Statistisch gesehen gehören derzeit 12,58 Prozent aller Brandenburger, vom Säugling bis zum Greis, einem Sportverein an. Im Wesentlichen konstant geblieben ist dagegen die Zahl der Vereine im Landessportbund: Mit 2.983 Sportvereinen weist die Bilanz von Neugründungen, Zusammenschlüssen und Abgängen ein Plus von sieben zusätzlichen Mitgliedsvereinen im Landessportbund zum Jahreswechsel 2010/2011 aus; in den Jahren davor lag die Zuwachsrate bei den Vereinen jeweils im unteren zweistelligen Bereich. In der Geschichte des Landessportbundes hat somit sowohl die Zahl der Mitglieder als auch der Vereine kontinuierlich zugenommen.
