München 2018-Gesellschafter ziehen Bilanz

Bei einer Sitzung am 14. Juli im Münchner Rathaus haben Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung über die Bewerbung um die Winterspiele 2018 Bilanz gezogen.

Nach und nach werden die München2018-Plakate wieder aus dem Stadtbild Münchens entfernt. Foto: picture-alliance
Nach und nach werden die München2018-Plakate wieder aus dem Stadtbild Münchens entfernt. Foto: picture-alliance

Die Entscheidung, ob sich die Landeshauptstadt München mit Garmisch-Partenkirchen und dem Berchtesgadener Land für das Jahr 2022 erneut um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele bewerben wird, wird nicht in den nächsten Wochen und Monaten fallen.

Die Gesellschafterversammlung, in der neben den Austragungsorten auch der Freistaat Bayern und der DOSB vertreten sind, ist sich einig, dass nach der Niederlage Münchens gegenüber dem Mitbewerber Pyeongchang (Südkorea) erst die Ergebnis- und Ursachenanalyse abgeschlossen sein muss, bevor die Zukunftsplanungen gemacht werden können. Außerdem soll das im September beginnende Rennen um die Sommerspiele 2020 und die möglichen Kandidaten für 2022 beobachtet werden.

Bei der gemeinsamen Sitzung von Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung am Mittwochvormittag, 14. Juli 2011, im Münchner Rathaus wurde klar, dass sich die Bewerbung um die Winterspiele 2018 in jedem Fall gelohnt hat. Über 33.000 Artikel waren weltweit über die Bewerbung geschrieben und mehrere tausend Filmbeiträge im Fernsehen gezeigt worden. Darüber hinaus gab es eine deutschlandweite Werbekampagne. „Alleine schon deshalb hat sich die Bewerbung gelohnt, denn wir haben weltweit viele Sympathiepunkte sammeln können. Es war eine großartige Imagekampagne für die Austragungsorte, den Freistaat Bayern und natürlich für Deutschland“, sagt Münchens Oberbürgermeister und stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung Christian Ude.

Die Gesellschafter bedankten sich bei allen politischen Ebenen, insbesondere bei der Bundesregierung und dem Bundestag, den Wirtschaftspartnern, dem Kuratorium und Aufsichtsrat, den Verbänden und Vereinen, den Medienpartnern, den vielen ehrenamtlichen Helfern sowie allen engagierten Privatpersonen und Fans der Olympischen und Paralympischen Bewegung in Deutschland. Der Dank gilt auch Bundespräsident Christian Wulff für dessen Unterstützung. „Die Unterstützung für dieses 'nationale Anliegen' war großartig. München 2018 hat der Sportentwicklung in unserem Land einen positiven Schub gegeben, die Zustimmung der großen Mehrheit der Bevölkerung gefunden und zahlreiche Impulse ausgelöst. Große Sportereignisse stärken den Zusammenhalt in unserem Land, das hat man bei den Fan-Festen am Tag der Entscheidung gesehen“, sagt DOSB-Präsident Thomas Bach, der der Gesellschafterversammlung von München 2018 vorsitzt.

Das klare Resultat des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) sei überraschend gewesen, waren sich die Gesellschafter einig. Dennoch dürfe man dies nicht als ein Votum gegen München oder Deutschland werten, vielmehr sei es eine Abstimmung für den asiatischen Kontinent gewesen. Dass Korea zum dritten Mal antreten würde, war zum Zeitpunkt des DOSB-Beschlusses im Dezember 2007 noch nicht absehbar. Das NOK Koreas hatte sich erst knapp zwei Jahre nach der Ankündigung Münchens - im April 2009 - entschlossen, den dritten Anlauf zu unternehmen.

Ähnlich ruhig könne nun auch München die Frage angehen, ob ein erneuter Anlauf unternommen werden sollte. Denn erst im September 2013 müssen die Bewerbungen offiziell eingereicht werden. Bis dahin bliebe genügend Zeit für Analysen und Bewertungen.

Die Gesellschafter beschlossen darüber hinaus die Liquidierung der Bewerbungsgesellschaft. Dieser Prozess wird durch das Sperrjahr mindestens zwölf Monate dauern. Alle Jahresabschlüsse der Bewerbungsgesellschaft sind bisher von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PWC) geprüft und entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen offen gelegt worden. Bis dato waren die Jahresabschlüsse 2008, 2009 und 2010 geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Bei der heutigen Sitzung wurde auch der Abschluss für das Jahr 2010 von den Gesellschaftern festgestellt.

Die Bewerbungsgesellschaft berichtete den Gesellschaftern darüber hinaus, dass das im Juli 2010 beschlossene Gesamtbudget der Bewerbung in Höhe von 33 Millionen Euro eingehalten werde.


  • Nach und nach werden die München2018-Plakate wieder aus dem Stadtbild Münchens entfernt. Foto: picture-alliance
    Nach und nach werden die München2018-Plakate wieder aus dem Stadtbild Münchens entfernt. Foto: picture-alliance