München 2018: Spiele von Athleten für Athleten

München 2018 sollen Spiele von Athleten für Athleten werden. Das haben Katarina Witt und Paralympics-Siegerin Verena Bentele (re.) vor der internationalen Presse in Durban bekräftigt.

Katarina Witt (li.) und Verena Bentele sprechen am Montag (4.07.2011) bei einer Pressekonferenz in Durban (Südafrika). Foto: picture-alliance
Katarina Witt (li.) und Verena Bentele sprechen am Montag (4.07.2011) bei einer Pressekonferenz in Durban (Südafrika). Foto: picture-alliance

Es sollen Spiele von Athleten für Athleten werden. Falls München 2018 am Mittwoch, 6. Juli, in Durban die Gastgeberrolle für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 zuerkannt bekommt, werden die Sportler im Mittelpunkt stehen. Das haben Katarina Witt, die Kuratoriumsvorsitzende der Bewerbungsgesellschaft München 2018, und die zwölfmalige Paralympics-Siegerin Verena Bentele am Montag, zwei Tage vor der Wahl, vor der internationalen Presse in der südafrikanischen Stadt bekräftigt.

Beckenbauer ergänzt das Bewerbungs-Team in Durban

Katarina Witt gab bei dieser bei dieser Gelegenheit bekannt, dass Franz Beckenbauer das Bewerbungsteam in Durban ergänzen werde. Der 65-Jährige frühere Fußball-Weltmeister wird am Dienstag in Südafrika eintreffen. „Ich freue mich, dass Franz uns unterstützt“, sagte Katarina Witt. „Er ist ja von Beginn an Mitglied unseres Kuratoriums.“ Dabei hob sie die Unterstützung des deutschen Fußballs für die Bewerbung insgesamt hervor. Erst vor wenigen Tagen hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) angekündigt, mit einem eigens entworfenen Anzeigenmotiv kurz vor der Entscheidung noch einmal für München 2018 zu werben. Welche Rolle Beckenbauer in Durban spielen solle, wollte Katarina Witt noch nicht verraten. „Lassen Sie sich überraschen“, sagte sie.

Für die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin ist auch die Bewerbung wie ein Wettkampf. „Hier sehen Sie zwei Athletinnen vor sich“, sagte Katarina Witt. „Und das ist das Thema unserer Bewerbung: von Athleten für Athleten.“ 125 Sportbotschafter, viele Medaillengewinner darunter, die von Anfang an in die Entwicklung des Konzeptes mit eingebunden gewesen seien, stünden ebenso dafür. „Das hat die Idee einer vom Sport getragenen Bewerbung bekräftigt. Wir als Wettkämpfer wissen, was es heißt, in einer Arena mit leidenschaftlichem Publikum, vor wirklichen Fans anzutreten“, ergänzte sie. „Das können wir 2018 bieten. Das haben wir noch einmal in diesem Winter bewiesen mit zwölf Weltcups und drei Weltmeisterschaften.“

Das sei auch bei den Teilnehmern angekommen, sagte Katarina Witt. Viele internationale Athletinnen und Athleten hätten immer wieder vor allem die großartige Atmosphäre bei ihren Wettkämpfen gelobt. „Natürlich ist es nötig, die neueste Hardware zu liefern, das sind die Sportstätten. Aber wir können sie auch mit der nötigen Software, der Begeisterung der Zuschauer, füllen“, so Witt weiter. „Das bedeutet Herz und Seele der Wettkämpfe.“

Bentele: Athleten wollen Energie und Enthusiasmus des Publikums spüren

Auch Verena Bentele verglich ihren Auftritt als Botschafterin für München 2018 mit ihren sportlichen Wettbewerben. „Auch hier ist ganz viel Training wichtig. Der Erfolg hängt davon ab, wie hart man gearbeitet hat. Energie und Willen gehören dazu, natürlich auch Technik, Stil und gutes Aussehen. Und zum Schluss braucht es ein wenig Glück, um zu siegen“, sagte die blinde Skiläuferin. „Ich glaube, wir können es schaffen.“ Sie könne zwar ihr Publikum nicht sehen, ergänzte Verena Bentele. „Aber ich glaube, für jeden Athleten ist es das Wichtigste, die Energie und den Enthusiasmus des Publikums um sich herum zu spüren. Das ist mit das wunderbarste, was wir den Athleten mit Spielen in München, Garmisch-Partenkirchen und Königssee geben könnten. Wir können der Welt zeigen, was es bedeutet, Hochleistungssport auszuüben, ob mit einer Behinderung oder ohne.“

Atheletenfreundlich sei auch das Konzept der zwei Standorte mit Wettkämpfen auf Schnee in Garmisch-Partenkirchen und den Eisdisziplinen in München, sagten beide. „Es ist eine der Stärken unserer Bewerbung“, erklärte Katarina Witt. „Wir haben die Großstadt München mit ihrem kulturellen Angebot, wo neben großartigen Sport auch das Festival der Freundschaft stattfinden wird, und auf der anderen Seite das kleinere Garmisch-Partenkirchen mit den Schnee-Wettbewerben.“ Verena Bentele fügte hinzu: „Wichtig ist vor allem, dass beide schon lange fester Bestandteil des Sports sind. Und sie sind so nahe beieinander, dass Athleten leicht beide Olympische Dörfer mit allen Wettkampfstätten und so beide Städte besuchen können.“

Athletenfreundliches Konzept

Seit zehn Jahren lebt Verena Bentele in München. Deshalb würde sich für mit den Spielen 2018 auch aus dieser Sicht ein Traum erfüllen. Sie nutze den Olympiapark oft für ihr Lauftraining, sagte sie. Umso schöner wäre es für sie, noch einmal zu erleben, wie sich dieser Park noch einmal mit olympischem Leben und tausenden Wintersportfans fülle. „Das wäre für mich wie eine weitere Medaille.“

Sie habe Olympia nun aus allen Perspektiven kennengelernt, ergänzte Katarina Witt – als Athletin, aus Sicht der Medien und nun mit der Bewerbung. „Jetzt habe ich das Gefühl, dort zu sein, wo das Herz der olympischen Bewegung schlägt“, sagte sie. „Nämlich in den Gesprächen mit denjenigen, die sicherstellen wollen, dass die Spiele dorthin vergeben werden, wo die Athleten gefeiert werden.“

Jeder, der sich in einen Wettkampf begebe, wolle siegen, sagte Katarina Witt. „Wir haben alle eine Menge Herz, Gedanken und Leidenschaft hineingelegt. Hier geht es nur um die Goldmedaille. Wir wissen, wir können sie gewinnen.“


  • Katarina Witt (li.) und Verena Bentele sprechen am Montag (4.07.2011) bei einer Pressekonferenz in Durban (Südafrika). Foto: picture-alliance
    Katarina Witt (li.) und Verena Bentele sprechen am Montag (4.07.2011) bei einer Pressekonferenz in Durban (Südafrika). Foto: picture-alliance