MV 2018: DOSB verleiht Ehrennadel an Persönlichkeiten des Sports

Das Präsidium des DOSB hat auf seiner Mitgliederversammlung in Düsseldorf neun Persönlichkeiten in Anerkennung für ihre Verdienste um den Sport mit der DOSB-Ehrennadel ausgezeichnet.

Gruppenbild aller Ehrennadel-Träger mit ihren LAudatoren; Foto: DOSB/Ulla Burghardt
Gruppenbild aller Ehrennadel-Träger mit ihren LAudatoren; Foto: DOSB/Ulla Burghardt

Die geehrten Personen sind Siegfried Kaidel, Präsident des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV), Reinhard Wendt, Mitglied der Potas-Kommission, Stephan Abel, DOSB-Vizepräsident Finanzen, Harald Schaale, Direktor des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES), Ole Bischof, DOSB-Vizepräsident Leistungssport, Andreas Hahn, Leiter des Referats Sport, Spitzensport und Militärsport bei der Bundeswehr sowie drei ehrenamtlich tätige Mitglieder des Beratungsgremiums für Stasi-Fragen für den deutschen Sport: Dr. Volker Uhlig, Manfred Speck und Uta Leichsenring.

Andreas Hahn

Seit  50 Jahren fördert die Bundeswehr den Spitzensport. Die vielen Erfolge in dieser Zeit sind ohne enge und leidenschaftliche persönliche Bindungen an den Sport kaum denkbar. Andreas Hahn spielt darin eine große Rolle. Als Oberregierungsrat bei der Bundeswehr ist der studierte Sportwissenschaftler für den Sport zuständig und damit auch ein Glücksfall für den DOSB.

"Sie haben in Ihrer Funktion als Leiter des Referats Sport, Spitzensport und Militärsport des Kommandos Streitkräfte Basis in Bonn und zuvor seit 1995 in vielen anderen verantwortlichen Funktionen maßgeblich zur Sportförderung beigetragen", sagte Laudatorin Prof. Gudrun Doll-Tepper, DOSB-Vizepräsidentin Bildung und Olympische Erziehung. Dabei habe Hahn immer eine von hoher fachlicher Kompetenz und gegenseitigem Vertrauen geprägte Zusammenarbeit mit dem DOSB und seinen Verbänden gepflegt.

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Siegfried Kaidel

Siegfried Kaidel hat den Rudersport über vier Jahrzehnte auch als Trainer vermittelt und im Ehrenamt verantwortlich und erfolgreich vertreten, im Schweinfurter Ruder-Club Franken von 1882, im Bayerischen Ruderverband und schließlich als Präsident des Deutschen Ruderverbandes. Dabei hat sich Kaidel  zielstrebig und überzeugend um die gesamte Bandbreite seines Sports verdient gemacht.

Vor vier Jahren wurde der gebürtige Schweinfurter als "erfolgreicher Präsident eines erfolgreichen Verbandes" zum  Sprecher der Olympischen Spitzensportverbände gewählt. "Auch diese Rolle als einer der wichtigsten Ansprechpartner des Leistungssports für die Politik und den Dachverband DOSB füllten Sie selbstbewusst aus", sagte Athletensprecher Max Hartung in seiner Laudatio, "wobei Sie in den Diskussionen um die Leistungssportreform zuweilen auch das deutliche Wort nicht scheuten - nach außen und nach innen."

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Harald Schaale

Mehr als drei Jahrzehnte war Harald Schaale am Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten, zunächst als Leiter im Projektbereich Rennradentwicklung, später als Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung und schließlich von 1994 bis heute als Direktor.

Sein Wissen, seine Fertigkeiten und die Kenntnis der nationalen und internationalen Fachdiskussion setzte der leidenschaftliche Segler in zahlreichen Entwicklungen von Messgeräten bis hin zu aerodynamischer Kleidung ein. "Dabei zeichnete Sie stets ein sehr enger Kontakt zu Sportlerinnen und Sportlern sowie Trainerinnen und Trainern aus, die im Idealfall nach Berlin kamen, um die Entstehung von Bobs, Schlitten, Rennrädern, Kanus, Schlittschuhen, Segelbooten oder Skibindungen zu begleiten" lobte Laudator Jan Holze, Vorsitzender der Deutschen Sportjugend. "Sie haben daran mitgewirkt, dass das FES zu einer in seiner Vielfalt weltweit einzigartigen Einrichtung wurde."

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Reinhard Wendt

Reinhard Wendt war mehr als 30 Jahre lang in verschiedensten Funktionen für die Reiterliche Vereinigung FN tätig. Während seiner Amtszeit hat er nicht nur die deutschen Fahrer als Equipe-Chef zu internationalen Championaten begleitet, sondern fungierte ab 1992 auch bei allen Olympischen Spielen und Weltreiterspielen als Chef de Mission. 

Bis heute vertritt der Warendörfer für FN und DOKR die Interessen der sogenannten Individualsportarten in der Sprechergruppe der Spitzenverbände des DOSB. "Vor nicht allzu langer Zeit haben Sie zudem ein weiteres verantwortungsvolles und arbeitsreiches Ehrenamt übernommen: Sie sind Mitglied der PotAS Kommission, einem zentralen Gremium bei der Umsetzung der Leistungssportreform, deren Kernaufgabe die sportfachliche Bewertung von Leistungs- und Strukturelementen in den jeweiligen Verbänden und Sportarten ist", sagte Laudatorin und Olympiasiegerin Britta Heidemann

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Stephan Abel

Zehn Jahre lang hat Stephan Abel als Präsident den Deutschen Hockey-Bund sehr erfolgreich Verband geführt und mit seinem Team in dieser Zeit auch wichtige Weichenstellungen für den Verband verantwortet. Zudem hat der gebürtige Hannoveraner viele Jahre den deutschen Sport in einigen Hockey-Gremien auf europäischer sowie auf Weltebene vertreten.

"In den vergangenen vier Jahren haben wir große Veränderungen im DOSB bewältigt", sagte Alfons Hörmann in seiner Laudatio. "Ich nenne hier vor allem unser Projekt `Anstoß 2016´, bei dem es unter anderem auch um Spar- und Sanierungsthemen ging, bei denen Du als Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen natürlich an vorderster Front beteiligt warst. Gemeinsam haben wir den DOSB so aufgestellt, dass bis 2020 keine Beitragserhöhung nötig wird."

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Ole Bischof

Zu seinen aktiven Zeiten als Judoka wurde Ole Bischof von den Medien „Vorzeigekämpfer“, „Ausnahmeathlet“ und „wahrer Champion“ genannt. Er besitzt den fünften Dan, ein höherer Schwarzgurt-Rang wird in Deutschland nicht vergeben.

Wenn sich dieser einmalige Erfahrungsschatz auf das höchste Ehrenamt im Leistungssport übertragen lässt, sei das schön, sagte Laudator Alfons Hörmann. Schon zwei Jahre nach Abschluss seiner Athletenkarriere mit Olympiasilber in London habe sich Bischof der Verantwortung als DOSB-Vizepräsident Leistungssport gestellt. Beruf und Ehrenamt lasse sich nun nicht mehr vereinbaren. Aber "die Bilanz kann sich sehen lassen. Die aktuellen Fortschritte bei der Leistungssportreform machen Mut für die Zukunft. Die guten Ergebnisse von Team D in Rio 2016 und PyeongChang 2018 lassen hoffen, dass auch hier eine nachhaltige Trendwende eingeläutet wurde."

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Ehrennadel für Mitglieder der Stasi-Kommission

Die folgenden drei Personen aus Ost und West haben im Beratungsgremium für Stasi-Fragen für den deutschen Sport entscheidend mitgearbeitet. Sie haben die sportlichen oder beruflichen Erfahrungen mitgebracht, um die komplexen Fallgestaltungen bewerten zu können. 

Zu den Laudationes, die DOSB-Vizepräsidentin Dr. Petra Tzschoppe sprach >>>

Dr. Volkhard Uhlig

Dr. Volkhard Uhlig erlebte im Alter von 27 Jahren die Einstellung der Leistungssportförderung im Basketball in der DDR. Für den damaligen Rekord-Nationalspieler ein harter und prägender Schnitt, aber er ist seinem Sport treu geblieben. 1990 erwarb er sich große Verdienste bei der Vereinigung der beiden Basketball-Verbände DBB und DBV, deren letzter Präsident er war. 

"Er war gerade zu prädestiniert für das Amt, in dem er für den DOSB und seine Vorgängerorganisationen viele Jahre lang so hervorragende Arbeit geleistet hat", sagte Dr. Petra Tzschoppe Seit ihrer Gründung 1995 wa Uhlig Mitglied der Stasi-Kommission für das NOK, den DSB und seine Verbände. "Ihr exzellentes Sport-Wissen und die  `System-Kenntnisse´ waren die Grundlage für Ihre hervorragenden Analysen in der Fall-Bearbeitung und –Bewertung", so Tzschoppe.

Manfred Speck

Am 1. April 1996  wurde Manfred Speck die Leitung der Abteilung Grundsatzfragen und damit auch die Leistungssportförderung vom damaligen Bundesinnenminister Kanther übertragen. Den Leibesübungen war Ministerialdirektor Speck bis dahin eher marginal verbunden. Später erklärte Speck es zu „einer der schönsten Aufgaben überhaupt“, junge Menschen im Sport zu fördern - zum Beispiel im Ehrenamt als Vorstandsvorsitzender der Sportstiftung NRW oder in verschiedenen Funktionen im Deutschen Sportbund und beim Deutschen Schützenbund. 

Die Kontakte aus den bewegten Tagen der deutschen Vereinigung "nutzten Sie im Sinne des Sports. Und diese Erfahrungen bringen Sie nun auch schon seit Jahren in Ihre Aufgabe in der Stasi-Kommission des DOSB ein", sagte die Laudatorin  

Uta Leichsenring

Für Ihr couragiertes Auftreten gegen rechtsextreme und ausländerfeindliche Übergriffe wurde Uta Leichsenring schon mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Die Sächsin steht für ein Leben in Toleranz und Demokratie und gegen Gewalt in Deutschland. Ihre Haltung, ihr Engagement und ihr Wissen hat sie in ihre Arbeit in der Stasi-Kommission des DOSB eingebracht.

"Auch damit tragen Sie zu mehr Gerechtigkeit und Demokratie in Deutschland bei", sagte Petra Tzschoppe. "Natürlich waren Ihre Kenntnisse aus ihrer Zeit als langjährige Polizeipräsidentin von Eberswalde, als Leiterin des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in der Außenstelle Halle und als Beauftragte des Parlamentarischen Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit, extrem wertvoll für die nicht minder anspruchsvolle Aufgabe beim DOSB."

(Quelle: DOSB / Es gilt das gesprochene Wort)


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