Nach Wettstreit mit Weltspitze um einige Erfahrungen reicher

19 Eliteschüler des Sports haben in Singapur die begeisternde Premiere der Olympischen Jugendspiele erlebt. Und dabei gar nicht schlecht abgeschnitten.

Tom Liebscher holte Silber in Singapur. Copyright: picture-alliance
Tom Liebscher holte Silber in Singapur. Copyright: picture-alliance

Als hoffnungsvolles Talent präsentierte sich der 17-jährige Felix Bach (EdS Potsdam). Der Ruderer gewann Silber und überzeugte mit seiner Leistung selbst kritische Experten.

Silbermedaillen gab es auch für die einzige deutsche Judo-Athletin Natalia Kubin (EdS Kaiserslautern) und Kajak-Fahrer Tom Liebscher (EdS Dresden). "Ich wusste zur Halbzeit, dass ich vorne lag. Aber es war schon da ganz eng. Diese Wettbewerbsform gefällt mir nicht so. Es ist nicht der Sport, den ich kenne", sagte er nach seiner Niederlage gegen den Ungar Sandor Totka. Auch DOSB-Leistungssportdirektor und Chef de Mission Ulf Tippelt sah mehrere Hoffnungen enttäuscht ("Nicht jedes Silber hat für die Athleten geglänzt"), zog aus deutscher Sicht jedoch ein positives Fazit der sportlichen Wettkämpfe. 70 deutsche Sportlerinnen und Sportler im Alter zwischen 14 und 18 Jahren hatten sich in Singapur präsentiert, viermal gab es Gold für Deutschland. Einen Blick auf den Medaillenspiegel verweigert Tippelt jedoch: "Darum ging es mir nicht. Mir war es wichtig, dass unsere jungen Leute dabei sind und sich im fairen Wettstreit mit der Weltspitze messen." Vor allem der Wert der Veranstaltung für die weitere persönliche und sportliche Entwicklung sei enorm: "Auf ihrem Weg zum großen Olympia haben sie hier unendlich viel mitgenommen."

Dies bestätigt auch Kevin Leithold (EdS Halle). Er schaffte es mit der Lagen-Staffel der Männer, zu der auch Christian Diener (EdS Potsdam) gehört, über 4x100 m auf den dritten Rang. "Ich weiß jetzt auch, das ich ganz vorne mitschwimmen kann und bin deshalb für die nächste Saison sehr motiviert." Bronze holten außerdem Kugelstoßer Dennis Lewke (EdS Neubrandenburg) und Schwimmerin Juliane Reinhold.

Kevin Leithold zeigte sich vor allem beeindruckt vom Klima im Olympischen Dorf und der perfekten Organisation. "Mit einem Erfolg, wie wir ihn hier erlebt haben, konnte niemand rechnen, das hat selbst meine kühnsten Erwartungen übertroffen", sagte auch IOC-Präsident  Jacques Rogge, der einer der maßgeblichen Wegbereiter der Jugendspiele war und seit einiger Zeit an einem Konzept für Jugend-Paralympics arbeitet. Er habe immer gewusst, dass die Spiele hervorragend organisiert sein würden, aber nicht mit einer solchen Perfektion gerechnet: "Ich habe 22 Olympische Spiele an maßgeblicher Stelle miterlebt, Singapur steht auf dieser Liste ganz oben."

Rund 3.600 Athleten aus 204 Ländern im Alter von 14 bis 18 Jahren hatten an den ersten Olympischen Jugendspielen der Geschichte teilgenommen. 93 Länder waren am Ende im Medaillenspiegel vertreten, zehn mehr als bei Olympia 2008 in Peking. "Auf dem Weg zu den richtigen Olympischen Spielen wird Singapur für die jungen Leute eine tolle Motivation und ein Meilenstein sein - ob eine Medaille gewonnen wurde oder nicht", sagte der deutsche Chef de Mission Tippelt.


  • Tom Liebscher holte Silber in Singapur. Copyright: picture-alliance
    Tom Liebscher holte Silber in Singapur. Copyright: picture-alliance