NADA-Bilanz: Mehr positive Ergebnisse als 2003 - Grüschow mahnt Wirtschaft zur Unterstützung an. Mitteilung der Nationalen Anti Doping Agentur

Foto: Copyright NADA
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Bonn, 9. Dezember 2004 - "Doping-Sünder haben es - zumindest in Deutschland

- immer schwerer, unentdeckt zu bleiben", lautet das Fazit von Dr. Peter Busse, Vorsitzender der NADA, auf der gemeinsamen Sitzung von Vorstand und Kuratorium der Nationalen Anti Doping Agentur am gestrigen Mittwoch in Bonn. "Es stimmt zwar traurig, dass die Zahl der positiven Dopingfälle in 2004 voraussichtlich über den Werten des Vorjahres liegt; dies zeigt aber auch, dass unsere Arbeit greift." "Bis kurz vor Jahresschluss hatten wir bei Wettkampf- und Trainingskontrollen bereits 80 positive Ergebnisse gegenüber 50 im Vorjahr", ergänzt Dr. Roland Augustin, Geschäftsführer der NADA.

 

"Trotz dieser alarmierenden Zahlen lässt die finanzielle Unterstützung durch die deutsche Wirtschaft mehr als zu Wünschen übrig", betont Hans-Ludwig Grüschow, Vorsitzender des Kuratoriums der NADA. "Deutsche Bank, Deutsche Telekom und adidas sind nach wie vor die einzigen Wirtschaftsunternehmen, die sich dieses Themas annehmen. Ich kann nur an die deutsche Wirtschaft appellieren, künftig mehr Mittel für einen sauberen Sport bereit zu stellen. Immerhin belaufen sich die Ausgaben der Unternehmen für Sportsponsoring in 2004 auf geschätzte 1,9 Mrd. Euro." Der Jahresetat der NADA beträgt gut 1,2 Mio. Euro. Mit 160.000 Euro stammen etwa 13 Prozent aus den Zuwendungen der Wirtschaft.

 

Neben der Durchführung von Kontrollen ist die NADA für die Umsetzung des WADA-Code in das deutsche Sportrecht verantwortlich. "Bereits 15 Verbände, darunter einige der größten Spitzenverbände in Deutschland, haben den NADA-Code durch die Unterzeichnung der Trainingskontrollvereinbarungen anerkannt und werden, falls noch nicht geschehen, das Regelwerk in ihre Satzungen übernehmen. Wir gehen davon aus, dass alle noch ausstehenden Verbände bis Ende 2004 ebenfalls die Trainingskontrollvereinbarungen unterzeichnen", schildert Dr. Peter Busse. Im NADA-Code wurden sowohl zwingende Vorschriften des Welt-Anti-Doping-Code der WADA aufgenommen, als auch bereits bestehende Anti-Doping-Regeln der gemeinsamen Anti-Doping-Kommission von DSB und NOK.

 

Ein Schwerpunkt im kommenden Jahr wird das Thema Doping-Prävention sein, zu dem von der NADA ein breit angelegtes und differenziertes Konzept entwickelt wurde. "2005 wird mit der konkreten Umsetzung der Präventionsstrategie begonnen, wofür durch die im Bundeshaushalt ausgewiesenen 400.000 Euro auch ein Teil der erforderlichen Mittel zur Verfügung steht", kündigt Dr. Roland Augustin an. Schwerpunkte werden die Entwicklung von Basismaterial für Jugendliche, die Entwicklung und Umsetzung eines Anti-Doping-Fortbildungs-Moduls für Trainer sowie Seminare für Journalisten sein.

 

Kontakt:

Nationale Anti Doping Agentur Deutschland

Dr. Roland Augustin

Heussallee 38

53113 Bonn

Tel: 0228 - 8129200

Fax: 0228 - 8129229

E-mail: nada@nada-bonn.de

Internet: www.nada-bonn.de


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