In einer der letzten Entscheidungen der Spiele revanchierte sich der 17-Jährige für seine Niederlage bei der Jugend-WM vor drei Monaten gegen den US-Amerikaner Daramni Rock. Zur Belohnung darf er bei der Schlussfeier der Spiele am Donnerstag (14 Uhr MESZ/live auf Sportdeutschland.TV) die deutsche Fahne ins Stadion tragen. Auch die Slalom-Kanuten waren erfolgreich. Im Canadier erpaddelte die Ausburgerin Birgit Ohmayer auf dem Hindernis-Parcours des Xuanwu-Sees Bronze.
„Kaputt und glücklich“ sei er, meinte Superschwergewichtler Kadiru (BC Traktor Schwerin), als er den Ring verlassen hatte und nach seinem Gemütszustand gefragt wurde: „Es war schwer, sich zu konzentrieren, während fast alle anderen schon mit ihren Wettkämpfen fertig gewesen sind. Ich freue mich, jetzt mit Gold nach Hause zu gehen. Ich habe so hart dafür trainiert – das hat sich jetzt ausgezahlt.“
Während im Ring die Fäuste flogen, duellierten sich auf den Rängen deutsche und amerikanische Athleten im Singen und Anfeuern. Schon vor dem Kampf brachte eine rund 50-köpfige deutsche Gruppe die Tribüne zum Beben und empfing Kadiru beim Einmarsch mit stehenden Ovationen. „Peter für Deutschland“, riefen sie. Lautstarker Jubel quittierte jeden Treffer des Vizeweltmeisters. „USA wir hören nichts“, schallte es mittendrin durch die Halle. „Auch den Wettkampf der Fangruppen haben die Deutschen gewonnen. Es haben zwar einige angekündigt, dass sie kommen, aber dass so viele da sind, hätte ich nicht erwartet“, meinte Kadiru.
Trainer Michael Timm war vom Sieg seines Schützlings überwältigt: „Es war ein harter, enger Kampf, aber Peter hat verdient gewonnen. Die dritte Runde hat den Kampf entschieden. Peter musste sich strecken und hat sein Potenzial voll abgerufen. Jetzt hören wir die deutsche Hymne – ist das geil!“
Ohmayer gewinnt kleines Finale im Kanuslalom
Slalomkanutin Birgit Ohmayer (Kanu Schwaben Augsburg) gewann das kleine Finale im C1 durch den Hindernis-Parcours gegen Lucie Prioux aus Frankreich und sicherte sich Bronze. „Ich bin sehr glücklich, einfach rundum zufrieden. Es ist ein megaschönes Gefühl, auf dem Podest zu stehen“, sagte Ohmayer. Der „hoch zufriedene“ Teamleiter Wolfgang Over hatte seinen Schützling im Bronzelauf nicht als Favoritin gesehen: „Das kam schon etwas unerwartet. Im Halbfinale hatte die Französin noch einen deutlich schnelleren Lauf hingelegt als Birgit. Aber im Finale hat Birgit dann richtig einen rausgehauen.“
Die 16-Jährige, die im Halbfinale der späteren Siegerin Nadine Weratschnig aus Österreich unterlegen war, meinte: „Ich war sicher, dass es möglich ist, wusste aber auch, dass es schwer werden würde.“ Die ungewohnte Disziplin im flachen Wasser sei eine „super Erfahrung“ gewesen. „Es hat Spaß gemacht, mal etwas anderes zu machen, aber es wäre auch schön gewesen, in den Disziplinen an den Start zu gehen, die man gelernt hat.“
Gutes Abschneiden der Kanuten
Selina Jones (Kanu Schwaben Augsburg) komplettierte als Kajak-Vierte das gute Abschneiden der Kanuten. Im Rennen um Bronze musste sich die Tochter von Olympiasiegerin Elisabeth Michler und Weltmeister Melvyn Jones der Tschechin Amalia Hilgertova geschlagen geben. Sie ist die Tochter der zweimaligen Olympiasiegerin Stepanka Hilgertova. Auch für Jones gab es ein Lob von Over: „Selinas vierter Platz ist super, das konnte man vorher so auch nicht erwarten.“
Im Mixed-Teamwettbewerb der Wasserspringer vom Drei-Meter-Brett wurde Josefin Schneider (Dresdner SC) mit ihrem Partner Philippe Gagne aus Kanada Fünfte. Nach anfänglicher Führung fiel das Duo im Laufe des Wettbewerbs zurück. Timo Barthel (Dresdner SC) belegte mit Ingrid de Oliveira aus Brasilien Rang zehn.
(Quelle: DOSB)