Naturkatastrophe in Japan: DOSB will Kindern durch Sport helfen

100 Einladungen nach Deutschland – Spendenaufruf an die Mitglieder

Der DOSB hat konkrete Hilfe für die Opfer der Naturkatastrophe in Japan beschlossen. In den nächsten Monaten sollen 100 japanische Kinder durch die Deutsche Sportjugend (dsj) zu Sportfreizeiten nach Deutschland eingeladen werden, entschied das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) auf seiner Sitzung am Mittwoch in Hamburg. Dafür stellt der DOSB 100.000 Euro aus seiner Stiftung zur Verfügung. Außerdem sollen die Mitgliedsorganisationen zu Spenden aufgerufen werden. Der Spendenaufruf wird in den nächsten Tagen erarbeitet und veröffentlicht.

 

DOSB-Präsident Thomas Bach hatte seinem japanischen NOK-Kollegen Tsunekazu Takeda am Tag nach der Naturkatastrophe in einem Brief bereits sein tiefes Mitgefühl ausgedrückt und Hilfe des DOSB angeboten. „Der Sport steht in dieser schweren Stunde an der Seite des japanischen Sports. Wir wollen betroffenen Kindern helfen, die Folgen des Erdbebens und des Tsunamis in Japan zu verarbeiten. Sie sollen sich in Deutschland von den schrecklichen Ereignissen erholen können“, sagte Bach in Hamburg.

 

Die dsj, die die Federführung für das Projekt übernimmt, veranstaltet bereits seit Jahrzehnten einen deutsch-japanischen Simultanaustausch. Die deutsch-japanische Freundschaft begeht 2011 zudem ihr 150. Jubiläumsjahr.

 

Am Mittag traf das DOSB-Präsidium zusammen mit dem Präsidenten des Hamburger Sportbundes, Günter Ploß, den neuen Ersten Bürgermeister von Hamburg, Olaf Scholz. Dabei standen die gesellschaftspolitischen Themen des Sports wie Integration, die Ganztagsschule, die dritte Schulsportstunde oder der Zugang von sozial Schwachen zum Sport im Mittelpunkt. Scholz betonte die soziale Rolle des Sports. Beide Seiten vereinbarten weitere Gespräche, unter anderem zu internationalen Sportveranstaltungen in Hamburg.

 

Für die Premiere der Olympischen Jugend-Winterspiele in Innsbruck (13. bis 22. Januar 2012) wurde DOSB-Leistungssportdirektor Ulf Tippelt zum Chef de Mission ernannt. Wie bei den Spielen im August 2010 in Singapur wird ihm Benjamin Folkmann von der Deutschen Sportjugend als Stellvertreter zur Seite stehen. Die Nominierung der maximal 83-köpfigen Mannschaft soll im Dezember durch eine Nominierungskommission mit der für Leistungssport zuständigen DOSB-Vizepräsidentin Christa Thiel, dem dsj-Vorsitzenden Ingo Weiss, Aktivensprecher Christian Breuer, Generaldirektor Michael Vesper und Leistungssportdirektor Ulf Tippelt erfolgen. Die dsj wird zudem im Rahmen der Jugendspiele wie schon in Singapur ein sogenanntes dsj-academy-camp für Nachwuchsjournalisten, Nachwuchsschiedsrichter, Nachwuchstrainer und Nachwuchsoffizielle veranstalten.

 

Vizepräsident Walter Schneeloch informierte das Präsidium, dass der DOSB mit seinem Projekt „Klimaschutz im Sport“ zum Ausgewählten Ort 2011 im Land der Ideen der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ erkoren worden ist. Die Auszeichnungsveranstaltung findet voraussichtlich am 5. September im Rahmen eines Forums für die Umweltverantwortlichen der Fachverbände statt. Konkrete Maßnahmen der Initiative sind das Internetportal www.klimaschutz-im-sport.de, die Förderung von Klimaschutzprojekten der DOSB-Mitgliedsorganisationen, ein Klimaschutz-Wettbewerb, die Entwicklung von Bildungsmaterialien und die Organisation von Fachveranstaltungen. Zu weiteren Orten im Land der Ideen 2011 zählen unter anderem der Deutsche Golf Verband mit seinem Umweltschutzprogramm „Golf und Natur“ sowie der Deutsche Skiverband mit einem Schulsportprojekt.