Neue Erkenntnisse: "Frauen engagieren sich im Sport immer intensiver"

Neueste Erkenntnisse aus der Sozialforschung belegen, dass sich Frauen nicht nur im Sport ehrenamtlich immer intensiver engagieren. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wollte einmal Genaueres über die Entwicklung von Ehrenämtern und Freiwilligenarbeit wissen und ließ ein „Freiwilligensurvey" von TNS Infratest Sozialforschung erstellen.

Plakatmotiv aus der DSB-Kampagne www.ehrenamt-im-sport.de
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Die Erhebung zwischen 1999 und 2004 zeigt, in welchen Bereichen das freiwillige Engagement mehr gefördert werden kann. Im Gegensatz zu den Ergebnissen der ersten Trenderhebung von 1999 kann nachgewiesen werden, dass ein größerer Teil der Bevölkerung eine freiwillige Tätigkeit ausübt, viele haben sogar mehr als eine ehrenamtliche Position inne. Ein besonderer Anstieg ist bei Rentnern/Pensionären und Erwerbslosen und Frauen zu verzeichnen.


"Die häufigsten Motive für freiwilliges Engagement sind die Lust auf eine interessante Arbeit und das Streben nach Geselligkeit."


Frauen und Mädchen engagieren sich am häufigsten im Bereich „Sport und Bewegung (einer von 10 untersuchten Bereichen). Entgegen dem allgemeinen Trend ist besonders bei weiblichen Jugendlichen die Zahl der Freiwilligen gestiegen, von 41 auf 45 Prozent. Viele in diesem Bereich sind als Co- oder Trainerinnen, Übungsleiterinnen oder Betreuerinnen tätig. Die wichtigste Organisationsform des freiwilligen Engagements ist der Verein, wie das Ergebnis des "Freiwilligensurvey" zeigt. Die Vereinsarbeit wird von den meisten regelmäßig, zeitlich nicht begrenzt, wöchentlich und meist am Wochenende oder abends ausgeübt, wobei gerade Frauen auch in den Vormittagsstunden aktiv sind. Die häufigsten Motive für freiwilliges Engagement sind die Lust auf eine interessante Arbeit und das Streben nach Geselligkeit. Letzteres ist besonders bei älteren Menschen, aber auch bei Jugendlichen wichtig.
 


Infratest hat in seiner Erhebung das teils unterschiedliche Verhalten in den alten und neuen Ländern unter die Lupe genommen. Gemeinschaftsaktivitäten, verbunden mit freiwilligem Engagement, haben in den neuen Ländern einen besonderen Zuwachs zu verzeichnen, innerhalb der letzten 4 Jahre von 56 auf 62 Prozent. Bei den Frauen, besonders in der Altersgruppe zwischen 31 und 45 Jahren, ist sowohl in den alten als auch den neuen Ländern die Zahl der freiwilligen Aktiven immens gestiegen. Im Westen um 4 Prozent, Im Osten sogar um 8 Prozent. Einen möglichen Grund sieht die Studie in der Zunahme der Erwerbslosen, die sich besonders in Ehrenämtern einbringen.
 
In der Altersgruppe zwischen 28 und 60 Jahren würden sich die meisten "Freiwillig-Aktiven" mehr Unterstützung von ihren Arbeitgebern wünschen. Wie Freistellungen oder flexiblere Arbeitsgestaltung, um an Turnieren, Vereinsfahrten, Übungsleiterlehrgängen oder Trainingszeiten teilnehmen zu können.
 
Abschließend kommt das "Freiwilligensurvey" zu dem Ergebnis, dass unabhängig von Alter, Geschlecht und Wohnort eine Änderung in der Einstellung zur freiwilligen Arbeit in den vergangenen Jahren deutlich erkennbar ist. Diese Änderung ist der erste Schritt, aber eine Änderung im Verhalten erfolgt nur ganz langsam.

 

Literaturangabe: Freiwilliges Engagement in Deutschland 1999 - 2004.Ergebnisse der repräsentativen Trenderhebung zu Ehrenamt, Freiwilligenarbeit und bürgerschaftlichem Engagement. Hrsg.: Dr. Thomas Gensicke, tns infratest Sozialforschung 2005


  • Plakatmotiv aus der DSB-Kampagne www.ehrenamt-im-sport.de
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