Neue EU-Studie zum Schutz von Kindern im Sport

Die lang erwartete Mapping-Studie über den Schutz von Kindern im Sport wurde nun von der Europäischen Kommission veröffentlicht.

Kinder turnen mit viel Spaß bei der Aktion "Kinder stark machen". Foto: picture-alliance
Kinder turnen mit viel Spaß bei der Aktion "Kinder stark machen". Foto: picture-alliance

Erste Ergebnisse waren schon auf Konferenz „Safeguarding Children in Sport“ der finnischen Ratspräsidentschaft im Rahmen der Europäischen Woche des Sports 2019 präsentiert worden.

Die Studie wurde von der Sport Unit der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben und von Ecorys in Zusammenarbeit mit der Thomas-More-Universität erstellt. Sie bietet einen gesamt-europäischen Überblick über empirische Erkenntnisse zur Gewalt gegen Kinder im Sport und analysiert, wie das Schutzniveau auf nationaler und internationaler Ebene durch Rechtsinstru-mente und politische Initiativen erhöht werden soll.

In den letzten Jahren hat die Bedeutung von sicheren Sportangeboten zunehmen an Aufmerk-samkeit gewonnen, insbesondere im Bereich von Kindern und Jugendlichen. Jüngste Fälle ha-ben deutlich auf die Verletzbarkeit von Kindern bei der Ausübung von Sportaktivitäten aufmerk-sam gemacht. Daher ist es wichtig, dass Sportorganisationen adäquate Präventivmaßnahmen ergreifen, um die Sicherheit von Kindern im Sport zu verbessern. Ziel der Studie war es, Erkennt-nisse aus verschiedenen anderen Studien in der EU zu bündeln, politische und rechtliche Maß-nahmen der Mitgliedsstaaten zu vergleichen und Best Practices von Sportorganisationen, NGOs und öffentlichen Einrichtungen aufzuzeigen.

Als Best-Practice-Beispiele wurden u.a. das POINTs Projekt des EOC EU-Büros genannt, das Safeguarding Toolkit des IOC, das „Safe Sports Booth“  bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires, das Guardian Programm des Welt-Fußballverbandes (FIFA) und das Spielerinnen-Schutzprogramm des Internationalen Tennisverbands.

Basierend auf den gesammelten Ergebnissen haben die Forscher eine Reihe von Erkenntnissen und Empfehlungen für weitere Maßnahmen vorgelegt.

  • Es fehlen genaue Daten über die Häufigkeit von Gewalt und Missbrauch gegen Kinder im Sport. Gleichzeitig gibt es terminologische Schwierigkeiten aufgrund inkonsistenter Defi-nitionen, was die Vergleichbarkeit von Daten beeinträchtigt. Daher empfehlen die For-scher, Monitoring-Instrumente auf nationaler Ebene aufzubauen, um die Verbreitung aller Arten von Schutzrisiken im Sport auf nationaler Ebene besser erfassen zu können.
  • Es bedarf kohärenterer Normen und Praktiken bei der Entwicklung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Sensibilisierungskampagnen sollten unterstützt werden, um das all-gemeine Verständnis über das Thema zu verbessern.
  • Das Thema betrifft eine Vielzahl von Akteuren, was zu Problemen bei der Verantwortlich-keit führt. Es sollte eine klarere und umfassendere Rolle der verschiedenen Akteure ent-wickelt werden, von öffentlichen Institutionen bis hin zu Sportorganisationen.
  • In einigen Ländern gibt es noch Handlungsbedarf bei der Entwicklung einheitlicherer Standards, die für Sportfachkräfte gültig sind, die mit Kindern arbeiten. Eine Möglichkeit wäre hier, mehr in die Ausbildung von Sportfachkräften zu investieren.

Der Schutz von Kindern im Sport ist eine der Prioritäten der finnischen EU-Rats-Präsidentschaft. Die Sportminister werden auf der nächsten Ratstagung am 21. November Schlussfolgerungen des Rates zu diesem Thema annehmen.

(Quelle: EOC EU-Büro)


  • Kinder turnen mit viel Spaß bei der Aktion "Kinder stark machen". Foto: picture-alliance
    Kinder turnen mit viel Spaß bei der Aktion "Kinder stark machen". Foto: picture-alliance