Termine in der Frankfurter Zentrale des NOK
Der am zurückliegenden Sonntag in Nürnberg neu gewählte Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Dr. Klaus Steinbach, hat gestern und heute in Frankfurt erste Weichenstellungen für die vierjährige Amtszeit des neuen Präsidiums vorgenommen. Der Teilnahme an einer DSB-Präsidiumssitzung und einem Gespräch mit NOK-Generalsekretär Henze folgte gestern ein Arbeitsessen mit DSB-Präsident von Richthofen.
Nach einem früh-morgendlichen Waldlauf im Frankfurter Stadtwald trat Steinbach dann mit der Ankündigung "sie fordern, aber nicht überfordern zu wollen" erstmals vor die Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Nationalen Olympischen Komitees in Frankfurt am Main.
"Ich vertraue auf ihre Offenheit und ihre Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit. Ich werde bemüht sein, meine Vorstellungen einzubringen, ohne Ihre dabei aus den Augen zu verlieren", präsentierte sich Steinbach den 22 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugleich als reformwilliger Er-neuerer und verlässlicher Partner.
"Wir werden unseren Teil zu der Umsetzung der Vorstellungen des neuen Präsidiums und des neuen Präsidenten beitragen", erwartet auch NOK-Generalsekretär Heiner Henze Impulse für die zukünftige Arbeit der Geschäftsstelle. Die Mitarbeiter sehen den Wechsel im Präsidium als Chance und Herausforderung.
Steinbach, im Hauptberuf seit 11 Jahren Leiter der Hochwald-Kliniken im saarländischen Weiskirchen, regte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, eigene Ideen und Überlegungen in die Arbeit einzubringen.
"Jeder von Ihnen hat ein Interesse daran, dass das NOK in der Öffentlichkeit gut dasteht und jeder sollte auch berechtigt stolz sein, im NOK für Deutschland mit zu arbeiten" forderte Steinbach Ideenreichtum, Engagement und die Bereitschaft zu Veränderung von den Mitarbeitern, die in Zukunft mehr Verantwortung tragen sollen.
Noch offen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt, ob sich künftig auch externe Berater der Konzeption neuer Arbeitsabläufe in der Otto-Fleck-Schneise annehmen werden.
"Wir werden uns Zeit nehmen und nichts über das Knie brechen", sagte der ehemalige Weltklasse-Schwimmer, der die Hochwald-Kliniken als ärztlicher Direktor zu einer der angesehenste orthopädischen Einrichtungen in Deutschland entwickelte. In den nächsten Tagen und Wochen will er zunächst Einzel-Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen.
Steinbach bekräftigte, das NOK als eigenständige Dachorganisation führen und mit den Fachverbänden und dem Deutschen Sportbund genauso wie mit Wirtschaft, Politik und Medien in eine intensive Kommunikation eintreten zu wollen. Auf einer Vorstandssitzung im Dezember will sich das neue NOK-Präsidium unter anderem auch mit Ideen zur künftigen Zusammenarbeit mit seinen Partnern auseinandersetzen. Darüber hinaus sollen u.a. die fachlichen Zuständigkeiten der drei Vizepräsidenten und der Beisitzer (nach dem Ressortprinzip) geregelt werden. Auch Persönliche Mitglieder will Steinbach verstärkt in Aufgaben des NOK einbinden.
An zwei Tagen in der Woche will Steinbach künftig vor Ort in Frankfurt am Main sein. Aus der Masse herausheben könne man sich nur dann, wenn man deutlich besser sei als andere, im Beruf, genauso wie im Sport. "Dienstleistung kommt von dienen und mit Selbstbewusstsein leisten". Der Öffentlichkeitsarbeit gilt dabei künftig das besondere Augenmerk Steinbachs. "Es soll möglichst viel über das NOK geredet werden, am Besten nur Positives", so lautet die Wunschvorstellung des 48-jährigen Orthopäden, der vermutet, dass das NOK bei vielen Menschen erst durch das aufregende Wochenende von Nürnberg so richtig in das Bewusstsein rückte.