Neues IAT-Biomechanik-Zentrum eröffnet

Das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) hat seine Infrastruktur zur wissenschaftlichen Unterstützung des deutschen Leistungssports weiter ausgebaut.

Die Kanuslalom-Weltmeister Andrea Herzog und Franz Anton eröffnen das neue Biomechanik-Zentrum des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig. Foto: IAT/Uta Büttner
Die Kanuslalom-Weltmeister Andrea Herzog und Franz Anton eröffnen das neue Biomechanik-Zentrum des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig. Foto: IAT/Uta Büttner

Nach sechsmonatiger Umbauzeit haben die beiden Kanuslalom-Weltmeister Andrea Herzog und Franz Anton am 24. Juni in Leipzig das neue Biomechanik-Zentrum des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft eröffnet. Im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI), Stephan Mayer, des Amtschefs im Sächsischen Staatsministerium des Innern (SMI), Thomas Rechentin, und der Vizepräsidentin Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), Uschi Schmitz, durchschnitten sie symbolisch das obligatorische Band. Auf 310 m² stehen den Spitzen- und Nachwuchsathletinnen und -athleten, aber auch den Forschern des IAT nun optimale Bedingungen für die Kraftdiagnostik und das Krafttraining sowie für die Bewegungserfassung und -modellierung zur Verfügung.

Der Umbau wurde nötig, weil die bislang in verschiedene Laborbereiche aufgeteilte biomechanische Diagnostik buchstäblich aus allen Nähten platzten. „Die Zahl der Tests hat sich in den letzten acht Jahren mehr als verdreifacht mit weiter steigender Tendenz, der Platz war schlichtweg nicht mehr ausreichend“, erläuterte IAT-Direktor Dr. Ulf Tippelt. Gründe für den Zuwachs sind das stetig gewachsene Diagnostikrepertoire, die Identifikation der Rumpfkraft als wichtige Leistungsvoraussetzung in einer zunehmenden Zahl von Sportarten und nicht zuletzt ein Paradigmenwechsel in Krafttraining und -diagnostik im deutschen Leistungssport. Für dessen Umsetzung mit einer stärkeren Geschwindigkeitsorientierung in der Kraftentwicklung bietet das neue Biomechanik-Zentrum nun auch räumlich eine wichtige Basis.

Die Kosten für den Umbau des Biomechanik-Zentrums betragen rund 381.000 Euro. Zwei Drittel hat das BMI, die übrige Summe das SMI finanziert. Das neue Biomechanik-Zentrum bildet nun zusammen mit dem großen Ergometriezentrum, dem sportmedizinischen Untersuchungszentrum, dem Strömungskanal und der Testhalle eine bundesweit einzigartige Infrastruktur für die Forschung und wissenschaftliche Unterstützung für den deutschen Leistungssport. Insgesamt haben Bund und Freistaat allein die bauliche Infrastruktur des Instituts seit 2000 mit mehr als 15 Mio. Euro modernisiert.

Als zentrales trainingswissenschaftliches Kompetenzzentrum Deutschlands unterstützt das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft deutsche Athletinnen und Athleten mit dem Erschließen individueller Leistungsreserven auf ihrem Weg zur Weltspitze. Grundlage sind Kooperationsvereinbarungen mit 22 olympischen Spitzenverbänden für 19 Sommer- und 7 Wintersportprojekte, die vom BMI gefördert werden. Darüber hinaus gibt es seit diesem Jahr eine Kooperation mit dem Deutschen Behindertensportverband zur Unterstützung paralympischer Sportarten. Seit 2020 fördern zudem die Länder die praxisnahe wissenschaftliche Unterstützung des Nachwuchsleistungssports am IAT als weitere wichtige Säule des Instituts und notwendige Basis für zukünftige Erfolge des deutschen Leistungssports. 

(Quelle: IAT)


  • Die Kanuslalom-Weltmeister Andrea Herzog und Franz Anton eröffnen das neue Biomechanik-Zentrum des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig. Foto: IAT/Uta Büttner
    Die Kanuslalom-Weltmeister Andrea Herzog und Franz Anton eröffnen das neue Biomechanik-Zentrum des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig. Foto: IAT/Uta Büttner
  • Die Kanuslalom-Weltmeister Andrea Herzog und Franz Anton testen die Krafttrainingsmaschinen im neuen Biomechanikzentrum des IAT. Foto: IAT/Uta Büttner
    Die Kanuslalom-Weltmeister Andrea Herzog und Franz Anton testen die Krafttrainingsmaschinen im neuen Biomechanikzentrum des IAT. Foto: IAT/Uta Büttner