„Nicht das Ende, sondern der Anfang einer Entwicklung“

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat den mit einer Carbon-Prothese antretenden Weitspringer Markus Rehm nicht für die Leichtathletik-Europameisterschaften im August in Zürich nominiert.

Markus Rehm sprang bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten im Donaustadion in Ulm am weitesten. Foto: picture-alliance
Markus Rehm sprang bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten im Donaustadion in Ulm am weitesten. Foto: picture-alliance

"Der DLV hat sich seine Entscheidung sicher nicht leicht gemacht", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. "Für Markus Rehm ist das persönlich eine bittere Enttäuschung, dennoch hat er am vergangenen Wochenende in Ulm mit seiner herausragenden Leistung Sportgeschichte geschrieben. Sowohl sein Fall als auch die generelle Frage von Inklusion im Spitzensport stehen mit der heutigen Entscheidung nicht am Ende, sondern am Anfang einer Entwicklung.“

Rehm hatte bei den Deutschen Meisterschaften am Wochenende in Ulm den Titel mit 8,24 Metern geholt. Der DLV erklärte, dass es nach den biomechanischen Auswertungen erhebliche Zweifel an der Vergleichbarkeit der Leistung gebe. Als Indizien für die Nichtvergleichbarkeit der Leistungen des Prothesenspringers mit denen seiner Konkurrenten seien „deutliche Merkmalsunterschiede“ der verglichenen Sprünge beobachtet worden. Diese beträfen vor allem die Geschwindigkeiten im Anlauf und die Geschwindigkeitsverhältnisse in der Absprungphase. Markus Rehm äußerte sich enttäuscht, wollte jedoch vor einer Entscheidung über mögliche juristische Schritte die Begründung abwarten und sich mit seinem Umfeld beraten.

(Quelle: DOSB)


  • Markus Rehm sprang bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten im Donaustadion in Ulm am weitesten. Foto: picture-alliance
    Markus Rehm sprang bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten im Donaustadion in Ulm am weitesten. Foto: picture-alliance