NOK-Präsident Tröger: Bewerbung um Winterspiele nicht mehr sehr wahrscheinlich

Eine Bewerbung Deutschlands um die Olympischen Winterspiele ist nicht mehr sehr wahrscheinlich. Diese Einschätzung äußerte NOK-Präsident Prof. Walther Tröger bei einem workshop zum Thema Olympiabewerbung des Deutschen Olympischen Instituts in Berlin. „Die Bewerbungsbekundungen Garmisch-Partenkirchens und Berchtesgadens, die in einem Konzept für eine Münchener Bewerbung gebündelt wurden, sind älteren Datums und haben sich bislang nicht erhärtet“, erklärte Tröger. „Aufgrund des großen Interesses an den Sommerspielen werden wir auch nicht mehr auffordern, sondern abwarten, ob von den Gemeinden und Wintersportverbänden noch Anregungen und Vorschläge kommen“, gab Tröger bekannt.

 

 

 

Dagegen wird sich das IOC der Bewerbung einer deutschen Region um die Olympischen Sommerspiele seiner Auffassung zufolge sicher nicht verschließen, auch wenn die entsprechende Regel die Bewerbung einer Stadt vorsieht. „Regionalkonzepte spielen u.a. innerhalb der EU eine wichtige Rolle. Außerdem sind nicht allein die Olympiastädte Sydney und Atlanta von einer geographischen Ausbreitung, die die in Frage kommenden deutschen Regionen nicht unbedingt überschreiten“, sagte das deutsche IOC-Mitglied bei der Tagung. Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig interessieren sich samt anliegender Regionen für die Ausrichtung der Sommerspiele. Tröger rechnet insbesondere für den Fall, dass die Spiele für das Jahr 2008 an ein Land außerhalb Europas vergeben werden, mit starker europäischer Konkurrenz aus Osteuropa, England und Frankreich im Bewerbungsverfahren um die Spiele 2012. Erneut warnte er davor, alle Hoffnungen auf eine einmalige Bewerbung zu setzen und ermunterte die ca. 50 anwesenden Experten aus den Bewerberregionen auch für das Jahr 2016 zur Verfügung zu stehen.

 

 

 

Von Bedeutung für eine erfolgreiche Bewerbung ist neben der notwendigen Infrastruktur in den Augen Trögers in erster Linie die Unterstützung der Bevölkerung. Proteste aus der Bevölkerung machte Tröger für das Scheitern der Berliner Bewerbung für das Jahr 2000 verantwortlich.

 

 

 

Im Deutschen Olympischen Institut trafen sich Experten verschiedener Fachrichtungen um verschiedene Aspekte einer deutschen Olmpiabewerbung zu diskutieren. Dabei ging es unter anderem auch um die wirtschaftlichen, infrastrukturellen und ökologischen Folgen Olympischer Spiele.