Als "unangemessen" hat NOK-Generalsekretär Henze die Kritik des in der letzten Woche aus dem Dienst verabschiedeten ehemaligen Direktors der Berliner Gauck-Behörde, Dr. Peter Busse, bezeichnet.
Busse hatte in einem Hörfunk-Interview mit dem Deutschlandfunk behauptet, die Sportorganisationen hätten kein Interesse an der Stasi-Aufarbeitung gehabt und daher Möglichkeiten der Bundesbehörde für die Aufarbeitung der Unterlagen der Staatssicherheit der ehemaligen DDR ungenutzt gelassen.
"Wie kann man denn behaupten, das Credo etlicher Sportfunktionäre laute unverändert `Medaillen vor Moral´, wenn bis zum heutigen Tage alle Mitglieder von Olympiamannschaften von der Gauck-Behörde auf Bezüge zur Stasi untersucht werden", nahm Henze zu dem Vorwurf Busses Stellung.
Das NOK für Deutschland hatte in enger Zusammenarbeit mit der Gauck Behörde im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben alle Möglichkeiten genutzt, um im Vorfeld Olympischer Spiele seit 1992 Fälle der Zusammenarbeit von Sportlerinnen und Sportlern sowie Funktionären, Trainern, Ärzten, Physiotherapeuten usw. mit der Stasi aufzuklären und die sich ergebenden notwendigen Konsequenzen hieraus zu ziehen.
"Wenn dies nicht immer umfassend möglich war, dann lag dies nicht am NOK, sondern an den engen gesetzlichen Vorschriften, die dem NOK als Sportorganisation keine Zuständigkeiten überschreiben, Anträge auf Aufklärung und Akteneinsicht zu stellen", erläuterte Henze.