Ohne Rauch mehr Spaß am Sport

Interview Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, für die Internetseite des DOSB zum „rauchfrei“ Beach Club beim Festival des Sports 2009

"rauchfrei" Beach Club beim Festival des Sports. Foto: BZgA
"rauchfrei" Beach Club beim Festival des Sports. Foto: BZgA

Seit 2008 begleitet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) die Festivals des Sports mit ihrer Jugendkampagne „rauchfrei“. Die Direktorin der BZgA, Prof. Dr. Elisabeth Pott, erläutert in einem Interview mit der DOSB-Presse die Hintergründe dieses Engagements.

DOSB PRESSE: Frau Prof. Pott, gerade ist in Lübbenau das letzte Festival dieses Jahres zu Ende gegangen. Der „rauchfrei“ Beach Club war - wie schon in den Wettbewerbsstädten zuvor - ein Publikumsmagnet. Welche Botschaft wollen Sie den meist jugendlichen Besuchern vermitteln?

POTT: Wir motivieren zu einem rauchfreien und gesunden Leben. Erfreulicherweise rauchen immer weniger Jugendliche. Die Quote der 12- bis 17-jährigen Raucherinnen und Raucher erreichte im Jahr 2008 einen historischen Tiefstand von 15 Prozent. Gleichzeitig stieg die Zahl der Nieraucherinnen und Nieraucher auf über 60 Prozent. Diese Entwicklung unterstützen wir, um die Raucherquote bei Jugendlichen noch weiter zu senken. Das Ziel unserer „rauchfrei“-Jugendkampagne ist es, jungen Menschen zu vermitteln, dass Nichtrauchen attraktiv und cool ist. Der Einstieg in das Rauchen soll möglichst verhindert oder so weit wie möglich hinausgezögert werden. Wer bis zu seinem 18. Lebensjahr nicht geraucht hat, wird wahrscheinlich auch nicht mehr anfangen. Den ausstiegswilligen jugendlichen Raucherinnen und Rauchern bieten wir Hilfe und Unterstützung beim Rauch-Stopp. Das Bewusstsein für die Schädlichkeit des Passivrauchens wird geschärft.

DOSB PRESSE: Warum engagieren Sie sich gerade im Sport und kooperieren mit dem Deutschen Olympischen Sportbund?

POTT: Der DOSB ist schon seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner der BZgA im Bereich der Suchtvorbeugung. Gerade erst wurde dies in der erfolgreichen Zusammenarbeit im Rahmen der Aktionswoche Alkohol deutlich. Gemeinsam konnten wir mehr als 900 Sportvereine motivieren, ein alkoholfreies Sportwochenende durchzuführen. Gerne möchte ich mich auf diesem Weg bei dem Präsidenten, Herrn Dr. Bach, und dem DOSB für die gute Kooperation bedanken. Der Konsum von Zigaretten gehört aus unserer Sicht genauso wenig wie Alkohol zu einem sportlichen Lebensstil. Wer als Einzelner oder im Team erfolgreich sein will, der braucht einen langen Atem. Nichtraucher sind hier klar im Vorteil. Denn wer raucht, leidet unter einer ständigen Kohlenmonoxidvergiftung und nimmt bis zu 15 Prozent weniger Sauerstoff auf. Das reduziert die Muskelkraft und die sportliche Leistungsfähigkeit - nicht nur im Leistungssport, sondern auch im Freizeit- und Breitensport. Diesen Zusammenhang von Fitness und Rauchen bzw. Nichtrauchen wollen wir bei den Festivals des Sports in unserem „rauchfrei“ Beach Club deutlich machen.

DOSB PRESSE: Was genau kann man im „rauchfrei“ Beach Club erleben?

POTT:Wie der Name schon sagt, erwartet die Besucherinnen und Besucher des „rauchfrei“ Beach Clubs eine originelle Strandatmosphäre auf dem Festivalgelände. Auf der „rauchfrei“-Bühne können die Jugendlichen unter anderem auf dem Riesen-Twister-Teppich ihre Gelenkigkeit unter Beweis stellen, in unserer Mini-Sport-Arena in kleinen Teams Fußball spielen und an einem Limbo-Contest teilnehmen, indem sie mit nach hinten gebeugtem Rücken unter einer Stange durch tanzen, ohne diese zu berühren. Wie gut die Jugendlichen über die gesundheitlichen Risiken des Tabakkonsums informiert sind, können sie bei unserem Gewinnspiel und bei verschiedenen „rauchfrei“-Quizrunden selbst überprüfen. An unserem umgebauten Oldtimer, der als Infopoint dient, bieten wir spezielle Infomationsbroschüren für Jugendliche - aber auch für Eltern, Lehrkräfte sowie Trainerinnen und Trainer und Übungsleiterinnen und Übungsleiter aus Sportvereinen an.


  • "rauchfrei" Beach Club beim Festival des Sports. Foto: BZgA
    "rauchfrei" Beach Club beim Festival des Sports. Foto: BZgA