Ohne Volunteers geht auch in Innsbruck nichts

1400 Volunteers aus 50 Nationen sind bei den Olympischen Jugend-Winterspielen im Einsatz und sorgen für einen reibungslosen Ablauf.

Mit ihren leuchtend blauen Uniformen sind die Volunteers überall präsent und werden leicht wieder erkannt. Foto: DOSB
Mit ihren leuchtend blauen Uniformen sind die Volunteers überall präsent und werden leicht wieder erkannt. Foto: DOSB

Bei den 1. Olympischen Winter-Jugendspielen in Innsbruck treffen sich nicht nur rund 1000 junge Athletinnen und Athleten aus aller Welt, sondern auch mehr als 1400 Volunteers aus 50 Nationen. Sie tragen zum Gelingen des Events bei. Der vom IOC gewünschte interkulturelle Austausch findet somit nicht nur zwischen den Athleten, sondern auch zwischen den freiwilligen Helfern statt.

Der Mauritianer Jovin Hurry ist einer von vielen Volunteers, die schon 2010 bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur am Start gewesen sind. Dabei gefiel es ihm so gut, dass er auch in Innsbruck wieder dabei sein wollte. Sein Aufgabenfeld dieses Mal: die Betreuung der Ehrengäste und der Olympischen Familie. „Für mich ist es das Größte, wenn ich in die lachenden und zufriedenen Gesichter der Teilnehmer schaue“, sagt Hurry, verhehlt aber nicht: „Ein wenig mehr Begeisterung bei der Innsbrucker Bevölkerung wäre schön.“

Gleich in mehreren Funktionen ist der 22 Jahre alte Benedikt Handler aus Innsbruck tätig. Der Sportmanagementstudent tanzte bei der Eröffnungsfeier auf der Hauptbühne Rock’n‘Roll und sorgt an den Wettkampftagen dafür, dass die Versorgung der Teilnehmer mit Speisen und Getränken reibungslos läuft. Seit Oktober vergangenen Jahres ist er für die Spiele pro Woche acht bis neun Stunden lang im Einsatz, während der Spiele nun nahezu täglich. Das Sammeln von praktischen Erfahrungen für den späteren Beruf ist eines der Hauptmotive für sein Engagement: „Im Vergleich zu einem Praktikum bei einer etablierten Organisation gibt es bei einem einmaligen Sportevent weniger formale Strukturen und kaum Erfahrungswissen. Das finde ich sehr spannend und freue mich ein kleinen Teil zum Event beizutragen.“

Bei den Olympischen Winter-Jugendspielen setzt das Organisationskomitee aber nicht nur auf junge Leute. Als „Graue Adler“ werden Volunteers bezeichnet, die 60 Jahre oder älter sind und somit meist Zeit und viel Lebenserfahrung einbringen können. Brigitte Zerlauth ist mit 63 Jahren eine von insgesamt 150 „Grauen Adlern“ und kann auf Erfahrungen von den Olympischen Spielen 1964 und 1976 in Innsbruck zurückgreifen. Als damals 16-Jährige erlebte sie die riesige Begeisterung bei den ersten Spielen und schwärmt heute noch von den österreichischen Sportgrößen wie „Toni“ Sailer. 1976 untersuchte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sportmedizin die Verletzungen im Eishockey. In den vergangenen Tagen hat sie sich um die Belange der Delegation aus Monaco gekümmert. Viel mehr Spaß bereitet ihr jedoch die Tätigkeit beim Kultur- und Bildungsprogramm, wo sie Schulklassen aus ganz Tirol begleitet. „Die große Dankbarkeit der Kinder und deren lachende Gesichter sind die größte Motivation für mich.“ Auf ihre Tätigkeit als Volunteer wurde sie in drei Schulungen vorbereitet. „Zusätzlich habe ich freiwillig einen Französisch-Kurs belegt, um meine Sprachkenntnisse aufzufrischen, denn mit den jungen Leuten anderer Nationen zu kommunizieren ist eine Riesenfreude für mich“, erzählt die pensionierte Medizinerin. „Auch die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt klappt hervorragend und alle können viel voneinander lernen.“

Die Hauptverantwortung für die Volunteers, darunter auch 260 Deutsche, trägt Volunteerkoordinatorin Julia Schratz gemeinsam mit einer Kollegin. „Nach den ersten Spielen in Singapur haben wir enorm viele Bewerbungen bekommen. Unsere Aufgabe war es dann, die Volunteers entsprechend ihren Erfahrungen, Qualifikationen und Einsatzwünschen auszuwählen. Danach mussten wir sie auf ihren Einsatz vorbereiten.“ Um bei einem Sportevent wie den Olympischen Jugendspielen freiwillig tätig zu sein, sollte man vor allem eine hohe Eigenmotivation mitbringen sowie kommunikativ und teamfähig sein. „Ein Teil der Volunteers bekommt von den sportlichen Wettkämpfen leider wenig mit, so dass wir bei diesen ganz besonders darauf achten, dass ihre Motivation auf einem hohen Niveau bleibt“, sagt Schratz. Um dies sicherzustellen, gibt es für die Volunteers Freitickets für die Eröffnungsfeier, für sportliche Wettkämpfe aber auch Ausflüge zum Ski- bzw. Snowboardfahren oder in ein Wellness-Bad werden angeboten.

Die hohe Motivation und Einsatzbereitschaft der Volunteers ist bei den Spielen überall zu spüren. Auch wenn nicht in jeder Situation sofort geholfen werden kann, so sind die freiwilligen Helfer doch jederzeit freundlich und haben auch in stressigen Situationen immer ein Lachen auf den Lippen. Sie geben den Spielen ein freundliches und sympathisches Gesicht, welches durch die leuchtend blaue Einkleidung unterstrichen wird, welche sie mit sehr viel Stolz tragen. Was nicht zuletzt daran deutlich wird, dass sie diese um keinen Preis eintauschen würden.

(Quelle: DOSB)


  • Mit ihren leuchtend blauen Uniformen sind die Volunteers überall präsent und werden leicht wieder erkannt. Foto: DOSB
    Mit ihren leuchtend blauen Uniformen sind die Volunteers überall präsent und werden leicht wieder erkannt. Foto: DOSB
  • Brigitte Zerlauth ist eine von 150  „Grauen Adlern“, die ihr Wissen und Ihre Lebenserfahrung bei den Jugendspielen einbringt. Foto: DOSB
    Brigitte Zerlauth ist eine von 150 „Grauen Adlern“, die ihr Wissen und Ihre Lebenserfahrung bei den Jugendspielen einbringt. Foto: DOSB
  • Auch in sensiblen Bereichen wie der Dopingkontrolle tragen Volunteers zum Gelingen des Events bei. Foto: DOSB
    Auch in sensiblen Bereichen wie der Dopingkontrolle tragen Volunteers zum Gelingen des Events bei. Foto: DOSB
  • Egal ob es die Information zur nächsten Toilette oder wie hier Hilfe beim Treppensteigen ist, die Volunteers helfen sehr gerne. Foto: DOSB
    Egal ob es die Information zur nächsten Toilette oder wie hier Hilfe beim Treppensteigen ist, die Volunteers helfen sehr gerne. Foto: DOSB