Die Olympischen Sommerspiele 2012 werden in London stattfinden. Die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wählte auf ihrer Sitzung in Singapur die englische Hauptstadt. Im vierten und letzten Wahlgang setzte sich London gegenüber Paris durch. Paris hatte bei vielen Experten als Favorit gegolten.
Zuvor waren in den Wahlgängen nacheinander Moskau, New York und Madrid ausgeschieden. Die deutsche Stadt Leipzig war bereits im Mai 2004 bei der Vorauswahl durch das IOC gescheitert. Die Sommerspiele 2008 wird die chinesische Hauptstadt Peking ausrichten. Die nächsten Winterspiele im kommenden Jahr veranstaltet Turin.
Auch der Präsident des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, hat mit diesem Ausgang der Wahl nicht gerechnet. "Das ist eine wirkliche Überraschung", meinte von Richthofen. "Ich bedauere sehr, dass Paris nach mehreren Anläufen und hervorragenden Präsentationen nicht den Zuschlag bekommen hat. Die Entscheidung zeigt den britischen Einfluss in der Weltpolitik und auch im Sport. Den sollte man nicht unterschätzen.“
DSB-Präsident von Richthofen ist erstaunt über Wahlausgang (Foto: DSB-Archiv)
Die englische Hauptstadt war bereits zweimal Gastgeber der Olympischen Spiele: In den Jahren 1908 und 1948. Für die Spiele 2012 ist der Zeitraum vom 27. Juli bis 12. August vorgesehen. Unterstützung hatte die Stadt an der Themse vom britischen Premierminister Tony Blair und dem Fußball-Star David Beckham erhalten. Für Paris setzte sich Staatspräsident Jaques Chirac vor Ort ein.
London erhielt im letzten Wahlgang 54 Stimmen. Paris musste sich mit 50 Zustimmungen begnügen und seine Hoffnungen begraben. Die Entscheidung zu Gunsten von Lodon verkündete IOC-Präsident Jaques Rogge (Belgien) um 13.45 Uhr MESZ.