Olympia aktuell: "Rüsten für die Friedensspiele"

Österreichisches Olympisches Komitee veröffentlicht Daten zur Sicherheit von Athen 2004

Österreichisches Olympisches Komitee veröffentlicht Daten zur Sicherheit von Athen 2004

Einen ausführlichen Bericht mit anschaulichem Datenmaterial und zahlreichen Fakten zu Fragen der Sicherheit während der Olympischen Spiele vom 13.-29. August in Athen hat das Österreichische Olympische Komitee unter dem Titel "Rüsten für die Friedensspiele" in der soeben versandten Ausgabe 4/2003 seines Organs "Olympia aktuell" veröffentlicht.

 

In dem Artikel heißt es u.a.:

 

"Die Angst der Olympia-Organisatoren vor verheerenden Attacken lässt das Budget für Sicherheitsmaßnahmen in nie da gewesene Dimensionen explodieren. Waren die ursprünglich dafür eingeplanten 600 Millionen Euro schon gut doppelt so hoch wie bei den Spielen in Sydney 2000 und Salt Lake City 2002, (...) so wurde diese Summe in den vergangenen Monaten auf nunmehr 775 Millionen Euro aufgestockt. Wobei das nur die Investitionen in die sicherheitsrelevante Infrastruktur und Ausrüstung sind. Rechnet man alle Kosten für das Sicherheitspersonal und dessen umfangreiche Spezialausbildung dazu, sollen die tatsächlich in die Sicherheit fließenden Beträge noch weit höher liegen – nämlich bei gewaltigen 1,72 Milliarden Euro".

 

Weiter heißt es in dem Artikel:

 

"Im August wird eine speziell ausgebildete Sicherheitstruppe mit einer Stärke von 41.000 Personen rund um die Uhr u.a. 126 olympische Einrichtungen bewachen". Das Sicherheitspersonal rekrutiere sich aus Polizei (21.300 Personen), Militär (7.000), Küstenwache (3.300) und Feuerwehr (1.400). Dazu kämen 2.800 Angehöre privater Sicherheitsdienste sowie 5.600 freiwillige Sicherheitskräfte.

 

Zu jenen Mittel, die zur Abwehr von Terroranschlägen eingesetzt werden sollen, zählen dem Bericht zufolge u.a.:

 

- Mehr als 1.500 Kameras, um die Sportanlagen und Hauptverkehrsrouten rund um die Uhr im Auge zu behalten.

 

- ein 59 Meter langer Zeppelin, der aus 1.400 Metern Höhe Kamerabilder in die olympische Sicherheitszentrale funkt,

 

- Hubschrauber und Kampfbomber, die den Luftraum über Athen sichern.

 

- Radaranlagen, die das Meer vor den Segelanlagen bei Agios Kosmas kontrollieren,

 

- Scharfschützen und Taucher

 

- Patroullienboote und Kriegsschiffe

 

- Sowie für den Notfall Patriot-Abwehrraketen.

 

Besucher der Spiele müssten, so weiß das Blatt, nicht nur mit umfangreichen Kontrollen, sondern auch mit unübersehbaren Sicherheitsanlagen rechnen. So würden um alle Sportanlagen möglichst zwei Sicherheitszäune inklusive Sicherheitskorridor errichtet.

 

Anfang Juli 2004 würden obendrein alle Sportstätten einem sog. Lock Down unterzogen, d.h. komplett abgesperrt und von Sicherheitskräften eingehend kontrolliert sowie desinfiziert. Anschließend erhalte nur noch akkreditiertes Personal Zutritt.

 

Trotz aller Vorkehrungen verspreche ATHOC-Präsidentin Gianna Angelopoulos-Daskalaki: "Wir werden diskret sein. Das Motto im August 2004 wird lauten: keine Waffen in den Sportanlagen." Denn: "unser Ziel ist es, den Festcharakter der Stadt und der Spiele hervorzuheben".

 

Das Österreichische Olympische Komitee im Internet: http://www.oeoc.at (Leider ist die Zeitschrift Olympia aktuell dort bislang nur bis Ausgabe 3/2003 eingestellt).