Olympia zwischen Sport und Politik

Die Olympischen Spiele als größtes internationales Sportereignis sind auch für die Politik eine hochinteressante Plattform.

Expert*innen diskutieren über die "Faszination Olympia". Foto: DOA
Expert*innen diskutieren über die "Faszination Olympia". Foto: DOA

Dem Spannungsfeld zwischen der postulierten Neutralität des Sports und politischer Einflussnahme auf denselben widmete sich die Veranstaltung „Olympia zwischen Sport und Politik – Tokio 1964 und heute“. Das Format wurde anlässlich des Olympic Day am 23. Juni 2021 als Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Olympischen Akademie (DOA), der accadis Hochschule Bad Homburg, des Landessportbundes Hessen und des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport (HMdIS) umgesetzt.

„Selbst das Modische ist politisch“: Dieses Zitat aus dem Dokumentarfilm „Die kalten Ringe“ von den Filmemachern Thomas Grimm und Dr. René Wiese illustriert gut den umfassenden Einfluss der Politik auf alle Facetten der Spiele in der Zeit des Kalten Krieges. Die Kurzfassung der Dokumentation, die die Geschichte des gesamtdeutschen Olympiateams 1964 in Tokio zeigte, stellte einen eindrucksvollen Einstieg in die Thematik dar.

In zwei Diskussionsrunden unter der Leitung von Moderator Dr. René Wiese wurden die Verflechtungen von Sport und Politik unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet. In einem ersten Panel diskutierten Filmemacher Thomas Grimm, Prof. Dr. Manfred Lämmer, stellvertretender Vorsitzender der DOA, und Hans-Joachim Klein, Mitglied der gesamtdeutschen Schwimm-Staffel 1964, zum Thema „Olympisch vereint, politisch geteilt“. Die zweite Diskussionsrunde lenkte den Blick auf die aktuellen Spiele in Japan und künftige Perspektiven im Verhältnis von Politik und Olympischer Bewegung. Lenka Dienstbach-Wech, mehrfache Olympiateilnehmerin, ehemalige Weltmeisterin im Rudern, DOA-Vorstandsmitglied und u. a. Mitglied der IOC-Kommission „Medical and Scientific Commission“, der aktive Zehnkämpfer Andreas Bechmann und Prof. Dr. Holger Preuß, ebenfalls DOA-Vorstandsmitglied und Mitglieder der IOC-Kommission „Sustainability and Legacy“, beleuchteten die Möglichkeiten des Sports, einen Beitrag zu Völkerverständigung zu leisten.

Die zweistündige Veranstaltung fand in hybrider Form statt: Vor Ort nahm ein ausgewählter Kreis von etwa 20 Personen an der accadis Hochschule in Bad Homburg an dem Format teil. Der Online-Live-Übertragung folgten rund 60 weitere Personen, teilweise sogar aus Namibia, die über die Chatfunktion auch ihre Fragen an die Expert*innen richten.

„Mit unserer Veranstaltung ‚Olympia zwischen Sport und Politik’ ist es uns gelungen, wichtige historische und aktuelle Themen des olympischen Sports mit ausgewiesenen Expert*innen der Olympischen Bewegung in einem interaktiven Format zu beleuchten. Das Format ist ein weiteres Beispiel der erfolgreichen Kooperation zwischen den beteiligten Partnern“, so DOA-Direktor Dr. Gerald Fritz.

Prof. Dr. Florian Pfeffel, Präsident der accadis Hochschule Bad Homburg, ergänzt: „Es ist unser Anspruch, Nachwuchsführungskräfte auszubilden und diese auch über den Tellerrand blicken zu lassen. Unser Programm zum diesjährigen Olympic Day hat dabei spannende Facetten aufgezeigt und mit dem Filmbeitrag zu Tokio 1964 sowie den Beiträgen von Zeitzeugen Gänsehautmomente geschaffen."

(Quelle: DOA)


  • Expert*innen diskutieren über die "Faszination Olympia". Foto: DOA
    Expert*innen diskutieren über die "Faszination Olympia". Foto: DOA