Olympiabewerbung: Leipziger Volkszeitung veröffentlichte Umfrage unter NOK-Präsidiumsmitgliedern

Anlässlich der heutigen Präsentation der Machbarkeitsstudie Leipzigs für eine Olympiabewerbung 2012 oder 2016 hat die Leipziger Volkszeitung eine Umfrage unter allen Mitgliedern des NOK-Präsidiums durchgeführt und in ihrer heutigen Ausgabe veröffentlicht. Die Antworten lassen bei den meisten NOK-Mitgliedern auf Sympathie, keineswegs aber auf eindeutige Parteinahme oder eine vorweggenommene Urteilsbildung gegenüber einer der bislang vier interessierten deutschen Städte schließen. Dieser Hinweis ist vor allem auch deshalb wichtig, weil die NOK-Mitgliederversammlung erst am 3. November 2001 in Hamburg, grundlegende Weichenstellungen im Hinblick auf eine mögliche Olympiabewerbung vornehmen wird.

 

 

 

Eine der Fragen, die die Leipziger Volkszeitung den Mitgliedern des NOK-Präsidiums schriftlich unterbreitete, lautete: "Unter anderem tritt mit der Region Leipzig erstmals ernsthaft ein ostdeutscher Bewerber an. Könnten die die Spiele wirklich ausrichten – auch angesichts der Strukturschwäche und trotz eines nicht immer sehr ausländerfreundlichen Klimas?"

 

 

 

Auf diese Frage hatte NOK-Präsident Prof. Tröger geantwortet: "Ich bin überzeugt, dass Leipzig nicht nur ein guter, sondern auch ein weltoffener Gastgeber wäre" und darauf hingewiesen: "Es geht um die Bewerbung frühestens für 2012. Bis dahin sind noch elf Jahre Zeit. Dann wäre es 23 Jahre her, dass die Mauer gefallen ist. Bis dahin sollten sich die heute noch bestehenden Strukturunterschiede zwischen Ost und West ausgeglichen haben".

 

 

 

NOK-Vizepräsident Digel hatte von Leipzig als einem "interessanten Bewerber innerhalb der sich abzeichnenden deutschen Konkurrenz gesprochen". "Das mancherorts beklagte ausländerfeindliche Klima sei nicht zuletzt auf soziale Ungleichheit zurückzuführen. Um dies zu ändern bedürfte es neuer Investitionen. Auch diesbezüglich könnte eine Bewerbung positive Effekte auslösen", wird Digel von der Zeitung zitiert.

 

 

 

Ähnlich hatte sich auch NOK-Generalsekretär Henze geäußert: "Schon eine Bewerbung um Olympische Spiele kann positive Impulse setzen und zur Normalisierung des Verhältnisses zwischen Deutschen und Menschen fremder Herkunft beitragen", sagte Henze gegenüber der Leipziger Volkszeitung.

 

 

 

DSB-Präsident von Richthofen machte als Mitglied des NOK-Präsidiums geltend: "Die Region Leipzig als ernsthafter Bewerber - das ist ein starkes Bekenntnis zum Aufschwung Ost, das sicher auch ungeahnte zusätzliche Kräfte freimacht und zweifellos Impulse für ganz Ostdeutschland auslösen würde".