Olympiakompatibel, von Olympia durchdrungen und geprägt“ – NOK-Mitgliederversammlung für Strukturgespräche mit dem DSB

Foto: NOK-Präsident Dr. Steinbach mit Kirchenpräsident Prof. Dr. Steinacker
Foto: NOK-Präsident Dr. Steinbach mit Kirchenpräsident Prof. Dr. Steinacker

Das Nationale Olympische Komitee für Deutschland hat auf seiner Mitgliederversammlung am 5./6.November in Frankfurt die Vorbereitungen für Verhandlungen mit dem Deutschen Sportbund über die künftige Struktur des deutschen Sports getroffen.

 

Das NOK-Präsidium benannte in seiner Sitzung den Präsidenten des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland, Andreas Trautvetter, als sechsten Vertreter des NOK in der gemeinsamen Strukturkommission von NOK und DSB.

 

In der Mitgliederversammlung nannte NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach am Sonnabend die von den olympischen Sportfachverbänden, den Persönlichen Mitgliedern des NOK und der IOC-Charta vorgegebenen Grundlagen für die Verhandlungen: die alleinige Entscheidungskompetenz in allen olympischen Fragen durch die Fachverbände, die Mehrheit dieser Verbände in einer künftigen Versammlung, die alleinige Nutzung der olympischen Symbole und der hierdurch zu erzielenden Vermarktungserlöse.

 

In der Aussprache zum Bericht Steinbachs knüpfte IOC-Mitglied Dr. Thomas Bach an diese Forderungen an und zeigte sich vor den Delegierten überzeugt, dass NOK und Fachverbände in einer künftigen Konstruktion eine bestimmende Rolle spielen würden. Steinbach hatte diese Überzeugung in der der Formulierung zusammengefasst, ein künftiges Dach des Sports müsse olympiakompatibel, von Olympia geprägt und von Olympia durchdrungen sein.

 

Der Leistungssportbereich solle effektiviert und mit zentralen Kompetenzen versehen werden. Der olympische Sport stehe in der Verantwortung, seine Vorbild- und Führungsrolle für die Gesellschaft auszufüllen.

 

In diesem Sinne hatte sich in ihrem Grußwort zuvor auch die Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt Petra Roth geäußert: Olympiasieger- und Medaillengewinnerinnen wie die anwesenden Denise Klecker oder Steffi Jones stellten „Heldinnen der Rhein-Main-Region“ dar, die im übrigen dankbar für das Bekenntnis des NOK zum Standort Frankfurt sei. Der Hessische Innen- und Sportminister Volker Bouffier begrüßte mit Blick auf die Vorbildfunktion des Sports die Suche nach neuen und effektiveren Strukturen. Mit der gesellschaftlichen Verantwortung des Sports hatte sich auch der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche für Hessen und Nassau Dr. Peter Steinacker auseinandergesetzt. In seinem Festvortrag erinnerte Steinacker daran, dass Spitzensport bei Olympia kein Selbstzweck sei, sondern Teil eines Bildungsprogramms, das auf die Humanisierung des Menschen ziele.

 

Positive Reaktionen gab es auf den Rechenschaftsbericht von NOK-Schatzmeister Krämer, der einen nicht nur ausgeglichenen Haushalt vorlegen konnte, sondern sogar Überschüsse errechnete, die den Rücklagen zugeführt werden. Die Mitgliederversammlung stimmte Anträgen zu, die die kontinuierliche Reform des NOK und der olympischen Bewegung in Deutschland fortschreiben: das NOK-Präsidium wird die Zahl seiner Mitglieder deutlich reduzieren, die über das Land verstreuten olympischen Institute und Einrichtungen werden in einer Deutschen Akademie Willi Daume gebündelt.


  • Foto: NOK-Präsident Dr. Steinbach mit Kirchenpräsident Prof. Dr. Steinacker
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