Olympiasieger Jonas Reckermann beendet Karriere

Der 33-jährige Beachvolleyballer Jonas Reckermann muss fünf Monate nach dem Gewinn der olympischen Goldmedaille seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen beenden.

Jonas Reckermann ballt die Faust zum Punktgewinn bei einem Olympia-Match in London. Foto: picture-alliance
Jonas Reckermann ballt die Faust zum Punktgewinn bei einem Olympia-Match in London. Foto: picture-alliance

„Die Entscheidung fällt mir aus diversen Gründen sehr schwer, aber Gesundheit kann man sich nicht kaufen und die geht letzten Endes vor“, sagt Reckermann. „Auch ich bedaure das sehr, denn es wäre sicherlich eine interessante Saison geworden. Ich habe aber vollstes Verständnis für diesen Schritt“, äußerte sein Partner Julius Brink.

Während sich die Schulter nach einer Operation Anfang Oktober auf dem Weg der Besserung befindet, zwingen Reckermann nun Rückenprobleme zum Karriereende. MRT-Untersuchungen Ende Dezember zeigten neben einem bekannten, aber nun weiter fortgeschrittenen degenerativen Prozess an der Wirbelsäule eine Zyste im Rückenmarkskanal, welche auf einen Nerv der Lendenwirbelsäule drückt. Bereits 2006 musste der Kölner ein Jahr wegen Rückenbeschwerden aussetzen, diesmal gibt es für diesen Schritt keine Alternative. „Bei Beibehaltung der bisherigen Trainings- und Turnierintensität käme es zu einem Fortschreiten der irreversiblen Schädigung“, so sein langjähriger Düsseldorfer Sportmediziner Dr. Antonius Kass.

„Ich hätte gerne noch mit Julius weitergespielt und eine Titelverteidigung an der Copacabana wäre eine Riesensache gewesen“, erklärt Reckermann. Für das Duo Brink/Reckermann geht damit eine sportliche Erfolgsgeschichte mit einem Olympiasieg, einem Weltmeister-, zwei Europameister- und drei Deutschen Titeln zu Ende, mit Markus Dieckmann konnte Reckermann zudem je zwei weitere europäische und deutsche Meisterschaften feiern. „Ich bin allen Personen dankbar, die mit dazu beigetragen haben, dass ich eine lange und erfolgreiche Beach-Volleyball Karriere erleben durfte“, so Reckermann.

Brink nun mit Sebastian Fuchs

Neuer Spielpartner von Julius Brink wird der bisherige Trainingspartner Sebastian Fuchs. Mit dem jetzigen Trainertrio Markus Dieckmann, Hans Voigt und Stefan Hübner sowie der Agentur Vitesse bleiben auch die bekannten Eckpfeiler bestehen. 

"Mit großem Bedauern" hat auch DOSB-Präsident Thomas Bach die Nachricht von Reckermanns Karriereende aufgenommen: "Jonas Reckermann und Julius Brink waren in London ein weltweit positiv wahrgenommenes Aushängeschild der Deutschen Olympiamannschaft. Ich hatte bei einem kürzlich geführten Gespräch den Eindruck, das olympische Feuer brennt noch in den beiden. Deshalb wünsche ich mir, dass Jonas Reckermann nun dem neuen Duo Julius Brink und Sebastian Fuchs seine Erfahrung weitergeben kann und dass er auch darüber hinaus dem Sport erhalten bleibt. Dafür stehen ihm alle Türen offen. Auch wenn es schwer sein wird, Jonas Reckermann zu ersetzen, wünsche ich Julius Brink, dass er mit Sebastian Fuchs einen ähnlich kongenialen Partner gefunden hat und die beiden große Erfolge feiern werden.“

Reckermann bleibt dem Team erhalten

Abseits des Beach-Courts wird das Team Brink/Reckermann bestehen bleiben. „Wir werden keine getrennten Wege gehen“ erklärt Jonas Reckermann, „sondern definitiv weiterhin zusammenarbeiten und unseren Fans, Sponsoren und Partnern zur Verfügung stehen“, ergänzt Julius Brink.

Reckermann wird zudem auch eine noch näher zu definierende Rolle im neuen Team von Julius Brink übernehmen. „Welche das sein wird, ist noch offen, das kam schließlich alles sehr plötzlich für uns. Ich bin mir sicher, dass Julius auch mit neuem Partner eine erfolgreiche Zukunft bevorsteht und wünsche den Beiden dafür alles Gute!“, sagt der Kölner.

(Quelle: Deutscher Volleyball-Verband)


  • Jonas Reckermann ballt die Faust zum Punktgewinn bei einem Olympia-Match in London. Foto: picture-alliance
    Jonas Reckermann ballt die Faust zum Punktgewinn bei einem Olympia-Match in London. Foto: picture-alliance