Olympiasiegerin Katrin Rutschow-Stomporowski beeindruckte beim 4. Akademischen Olympiaseminar

Foto: Katrin Rutschow-Stomporowski auf dem Weg zu ihrer Goldmedaille. Copyright dpa/picture-alliance
Foto: Katrin Rutschow-Stomporowski auf dem Weg zu ihrer Goldmedaille. Copyright dpa/picture-alliance

Ein Bericht von Prof. Dr. Helmut Altenberger

Großen Anteil am Gelingen eines akademischen Olympiaseminars in Zinnowitz hatte die Olympiasiegerin im Ruder-Einer von Athen 2004 Katrin Rutschow-Stomporowski, die als Gast nach Usedom gekommen war und von ihrem Olympiaerfolg berichtete, Fragen beantwortete und überzeugend olympische Werte verkörperte.

 

Ziel des Seminars, das vom 12.-18. September zum insgesamt vierten Mal durchgeführt wurde, war die wissenschaftliche Bearbeitung von Themen des modernen Olympismus. Dabei hat sich der Bogen von pädagogisch-historischen Akzenten bis zu ökonomischen Fragestellungen gespannt.

 

Vertreter folgender sportwissenschaftlicher Institute haben teilgenommen:

Augsburg, Greifswald, Heidelberg, Köln, Leipzig, Hamburg, Duisburg-Essen. Die im Jahr 2004 entstanden Herausforderungen im Zusammenhang mit der EU-Osterweiterung wurden erstmals dazu genutzt, um den internationalen Akzent im Rahmen des Olympiaseminars zu vertiefen. Erstmals ist es gelungen Universitätsvertreter aus dem baltischen Raum und Osteuropa zu beteiligen. Sie kamen aus den Universitäten Kaliningrad (Russland), Tartu (Estland) sowie Brno (Tschechien) und Poznan (Polen). Sie gaben durch die Präsentation ihrer landesspezifischen Ansätze und Programme zur olympischen Erziehung ein beeindruckendes Bild ihrer Arbeit.

 

Für das Kuratorium Olympische Akademie und Olympische Erziehung des NOK und die Veranstalter des akademischen Olympiaseminars in Zinnowitz war diese internationale Öffnung eine besondere Gelegenheit, um den Aspekt der Völkerverbindung des modernen Olympismus auf sportwissenschaftlich-akademischer Ebene lebendig werden zu lassen. Die Veranstaltungsstruktur orientierte sich an den erprobten Modellen vorangegangener Olympiaseminare. Im Rahmen von Ringvorlesungen stellten Professorinnen und Professoren der einzelnen Sportinstitute spezielle Themenschwerpunkte ins Zentrum ihrer wissenschaftlichen Analyse.

 

Nach der feierlichen Eröffnung des Seminars durch das Leitungsteam (Prof. Dr. Jochen Hinsching, Universität Greifswald und Prof. Dr. Helmut Altenberger, Universität Augsburg) und dem Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Klaus Willimczik (Universität Bielefeld) standen in den Ringvorlesungen folgende Themen im Vordergrund:

 

- DidaktischeAnsätze zur Olympischen Erziehung – Evaluationsstudien zur Olympischen Erziehung (Prof. Dr. Roland Naul, Universität Duisburg-Essen)

-Zur Rolle der Sportmedizin in Frankreich und Deutschland bei der Entwicklung der Dopingproblematik – Konsequenzen für eine Olympische Erziehung (Prof. Dr. Gerhard Treutlein, Pädagogische Hochschule Heidelberg)

-Geschichte der Olympischen Ringe (Dr. Karl Lennartz, (Sporthochschule Köln)

-Olympische Spiele – spiel(t)en Frauen gleichberechtigt mit? (Dr. Petra Tzschoppe, (Universität Leipzig)

-Finanzierung und ökonomische Wirkungen Olympischer Spiele – where do we stand? (Prof. Dr. Wolfgang Maennig, Universität Hamburg)

 

 

Ein breites Spektrum „olympiarelevanter“ Themen wurde in den hochschuldidaktisch hervorragend vorbereiteten und von den Studierenden präsentierten Themen vorgestellt:

Dopingproblematik und Medikamentenmissbrauch, Realisierung der Olympischen Idee in der Lehrerbildung, Ansätze und Realisierungsbeispiele der Olympischen Erziehung in der Schule, Rituale und Symbole der Olympischen Spiele u.a.m.

 

In der gemeinsamen Gestaltung des Seminaralltags- von der wissenschaftlichen Arbeit über gemeinsames Sporttreiben und Wettkämpfen bis hin zum kennen lernen der geographischen Besonderheiten der Ostseeinsel - konnte ein Stück Olympischer Werte im Sinne der von Coubertin als Lebensphilosophie bezeichneten olympischen Bewegung gelebt und reflektiert werden. Die in Zinnowitz während des akademischen Olympiaseminars entstandene Gemeinschaft ist ein wertvolles Erlebnis als Grundlage für die weitere Vertiefung und Verbreitung der Olympismusforschung in den sportwissenschaftlichen Instituten.

 

Mit seinem abschließenden Dank an das Leitungsteam verband der zuständige NOK-Abteilungsleiter Achim Bueble die Hoffnung, dieses gelungene akademische Olympiaseminar auch in zwei Jahren wieder anbieten zu können.

 

 

Prof. Dr. Helmut Altenberger


  • Foto: Katrin Rutschow-Stomporowski auf dem Weg zu ihrer Goldmedaille. Copyright dpa/picture-alliance
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