„Olympische Erziehung – Olympisch leben“

 

Mit der Ausstellung zum Thema „Olympische Erziehung – Olympisch leben“ wurde die 31. Woche des Sports der Ruhrfestspiele Recklinghausen durch

Nordrhein-Westfalens Landessportbund-Präsident Richard Winkels eröffnet. Träger der Woche des Sports sind neben dem für den Sport zuständigen Ministerium des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Landessportbund unter anderen auch der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Deutsche Sportbund.

Erziehung im Geiste Coubertins bedeutet nicht nur „Höher, schneller, weiter“. Selbstverständlich stehen die Bemühungen um die bestmögliche Leistung im Wettstreit mit anderen im Mittelpunkt. „Ohne die ständige Achtung der IOC-Charta, Einhaltung von Regeln und Fair play, ist aber eine Olympische Erziehung nicht denkbar“, erklärte Prof. Dr. Roland Naul, Projektleiter der Ausstellung. „Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wie auch das Nationale Olympische Komitee (NOK) messen der Olympischen Erziehung größte Bedeutung bei, und wir freuen uns, dass die Programmkommission der Woche des Sports das Thema aufgegriffen hat“, betonte Erika Dienstl, Ehrenmitglied im Deutschen Sportbund, im Auftrag des NOK-Präsidenten Dr. Klaus Steinbach und des DSB-Präsidenten Manfred von Richthofen.

Richard Winkels zitierte in seiner Eröffnungsrede Prof. Walther Tröger, den ehemaligen Präsidenten des NOK: „In einer Welt, in der die Gefahr besteht, dass ethische Orientierungen verloren gehen, steht der Olympismus für positive humane Werte. Diese besagen im Kern, dass man sich in einer verantwortlichen Lebensgestaltung um die Entwicklung des eigenen Könnens und der eigenen Persönlichkeit bemühen, sich dabei gegenseitig achten und Fair play praktizieren soll.“ Diese Aussage bestärke ihn in seiner Auffassung über die vorhandenen erzieherischen Möglichkeiten des Sports, denn „Sport bietet die Möglichkeit, die wichtigen Tugenden und Werte für das individuelle Leben und das soziale Zusammenleben zu vermitteln – nämlich im Erleben, im Fühlen, im Handeln und im Erfahren der Menschen“.

Erika Dienstl und Richard Winkels traten in Recklinghausen gemeinsam dafür ein, dass der Ausübung des Sports in den Vereinen und Schulen auch zukünftig das – in den olympischen Werten – begründete Sinn- und Selbstverständnis zugrunde liegt. Zwei, die dieses Selbstverständnis als Vorbilder leben, gaben der Eröffnungsveranstaltung - nicht nur durch ihre Medaillen- einen besonderen Glanz. Die Silbermedaillengewinner der Stadt Recklinghausen: Claus Schiprowski, 1968 zweitbester Stabhochspringer bei Olympia in Mexiko, und Radrennfahrer Bernd Gröne, „Silberpfeil“ 1988 in Seoul.

Sport und Kultur haben viele Facetten. Deshalb wird es bis zum 9. Juni in Recklinghausen ein breit gefächertes Programm geben: Stabhochsprung auf dem Marktplatz, Trabrennen, Fechten, Basketball-/Soccer-Night, Leichtathletik und vieles mehr. Und selbst das gute, alte Seifenkistenrennen soll bei den Jüngsten für Spaß und spannende Wettkämpfe sorgen.

Die Ausstellung „Olympische Erziehung – Olympisch leben!“ kann noch bis zum 20. Juni im Rathaus der Stadt Recklinghausen besichtigt werden. Die 20 Ausstellungstafeln thematisieren die Ursprünge der Olympischen Erziehung bei Coubertin, gehen auf den Begriff bei IOC und NOK sowie auf die olympische Festkultur und deren Symbole als weltweit sichtbare Feste einer Olympischen Erziehung ein. Sie erläutern, wie Olympische Erziehung in den verschiedenen Schulformen und Schultypen nicht nur im Unterricht nutzbar gemacht werden kann und was das Konzept für den Sportverein und für den Behindertensport bedeutet. Die Ausstellung geht auf die Rolle von Eltern, Sportlehrern, Übungsleitern und Trainern im Rahmen des Konzepts ein und fordert eine olympische Ausgestaltung von Sportfesten in Schule und Verein. Sie stellt die Frage, wie olympische Werte in den Massenmedien, im Internet und in der Wissenschaft vermittelt werden und fordert zum Abschluss, die Ziele einer Olympischen Erziehung unter dem Motto „Olympisch leben“ zu realisieren.

Ab Juli kann die Ausstellung beim Landessportbund NRW ausgeliehen werden. Kontakt: 0203/7381-887, E-mail: wolfgang.schneider@lsb-nrw.de.