Olympisches Flair als Motivation

Die Eindrücke der jungen Sportler*innen bei den Youth Olympic Winter Games Gangwon 2024 sollen Motivation für nachfolgende Phasen der sportlichen Karriereentwicklung darstellen.

Chef de Mission Olaf Tabor gratuliert den Athlet*innen. Foto: Team Deutschland
Chef de Mission Olaf Tabor gratuliert den Athlet*innen. Foto: Team Deutschland

Die 4. Winter Youth Olympic Games in Gangwon liegen hinter uns. Gemeinsam mit den 90 Athlet*innen, den Trainer*innen und Betreuer*innen haben wir als Delegation von Team Deutschland 13 großartige Wettkampftage erlebt. Erstmals konnten Youth Olympic Games in Asien zeigen, dass die koreanischen Organisatoren beste Rahmenbedingungen in erstklassigen Sportstätten zu bieten haben. Das olympische Flair der Jugendspiele war in den Austragungsorten von Gangneung, Pyeongchang, Jeongseon und Hoengseong besonders präsent. Sieben der neun Wettkampfstätten wurden bereits bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 genutzt.  

Mit stimmungsvollen Eröffnungs- und Schlussfeiern hatten die Spiele einen für die Nachwuchsathlet*innen perfekt auf sie zugeschnittenen Rahmen. Auch die für diese Veranstaltung besonderen und bewusst auf die junge Zielgruppe abgestimmten Bildungsangebote waren in Ergänzung zu den Wettkämpfen adäquat eingebettet und gut nachgefragt. Zentrale Programmbestandteile und damit Erfahrungsbausteine darin waren Lernangebote unter anderem zu Fragen bezüglich Dualer Karriere, Antidoping, Schutz vor jedweder Gewalt, Matchfixing oder Themen aus dem Kontext Integrität. Auch die Begleitung von Athlet Role Models, wie den fünf deutschen ehemaligen Spitzensportler*innen um Olympiasieger Eric Frenzel bereicherte den Erfahrungswert der jungen Aktiven.     

Sportlich hat Team Deutschland das bisher beste Ergebnis in der Geschichte der Winter Youth Olympic Games erzielt. Mit der Gesamtbilanz aus zahlreichen persönlichen Bestleistungen, 46 Platzierungen unter den besten acht Athlet*innen des jeweiligen Jahrgangs weltweit und insgesamt 20 Podestplätzen bin ich als Chef de Mission sehr zufrieden. Besonders freut mich, dass die 9 Gold-, 5 Silber- und 6 Bronzemedaillen in verschiedensten Mannschaftsteilen errungen wurden. So fahren Aktive aus zehn Sportarten medaillendekoriert nach Deutschland zurück – mit Finn Sonnekalb (3x Gold), Jakob Moch (2x Gold, Silber), Marie Keubel (2x Silber) und Muriel Mohr (2x Bronze) sogar vier Athlet*innen mit Mehrfacherfolgen und im Frauen-Eishockey die erste deutsche Mannschaft seit Bestehen der Winter-Jugendspiele. Insgesamt stellt Deutschland nach Italien die zweiterfolgreichste Gesamtmannschaft. 

Für viele der jungen Athlet*innen waren die 4. Winter Youth Olympic Games in Gangwon die erste Teilnahme an einem internationalen Multisportevent. Sie sammelten Erfahrungen in Multisportmannschaften, lernten die Atmosphäre olympischer Wettkampfstätten kennen und erleben die Stimmung und Unterstützung innerhalb einer Gesamtdelegation von Team Deutschland. Diese Eindrücke sollen Motivation für nachfolgende Phasen der sportlichen Karriereentwicklung darstellen und einen starken Anreiz zur Teilnahme an weiteren Sportgroßveranstaltungen vermitteln.  

Darüber hinaus boten die Youth Olympic Games eine internationale Erfahrungsplattform mit Begegnungsmöglichkeiten für Jugendliche aus allen Ecken der Welt. Völkerverständigung, interkultureller Austausch und individueller Kontakt mit Sportler*innen aus anderen Ländern, Kontinenten und politischen Systemen unter den Prämissen von Wertschätzung, Toleranz und Fairplay vermag in dieser Form nur der internationale Sport zu vermitteln. Insbesondere in aktuellen Zeiten von Konflikten, Krieg und Leid kann gerade der sportliche Wettbewerb Brücken zwischen Menschen jedweder Herkunft bauen. Team Deutschland hat sich als sympathischer und erfolgreicher Botschafter Deutschlands präsentiert, was sich auch durch ein großes Interesse am deutschen Outfit bei der traditionellen abschließenden Tauschbörse zeigte. Die in Südkorea gesammelten Eindrücke werden die jungen Athlet*innen sicher nicht nur für ihre sportliche, sondern vielleicht mehr noch für ihre persönliche Entwicklung bereichern. 

(Autor: Dr. Olaf Tabor (Chef de Mission Team D Gangwon 2024, Vorstand Leistungssport)  


  • Chef de Mission Olaf Tabor gratuliert den Athlet*innen. Foto: Team Deutschland
    Chef de Mission Olaf Tabor gratuliert den Athlet*innen. Foto: Team Deutschland