Parallele Neustarts in schwierigen Zeiten nutzen

Christian Sachs, Leiter des Hauptstadtbüro des deutschen Sports, zum Neustart des DOSB in schwierigen Zeiten.

Im Mittelpunkt der 18. Mitgliederversammlung des DOSB in Weimar standen Neuwahlen. Foto: DOSB/Michael Reichel
Im Mittelpunkt der 18. Mitgliederversammlung des DOSB in Weimar standen Neuwahlen. Foto: DOSB/Michael Reichel

Wir stecken mitten in der vierten Welle der Pandemie, Verwerfungen in unserer Gesellschaft treten immer offener zu Tage und bei vielen Beteiligten sind die Energien schlicht aufgebraucht. In den letzten Wochen und Monaten folgte ein Nackenschlag auf den Nächsten. Doch die Herausforderungen sind groß. Und so wagen wir einen Neustart in schwierigen Zeiten. Mit neuen Personen an der Spitze und dem damit angeborenen Charme des Neuen ausgestattet, gestützt von einem klaren Votum des Souveräns soll nun der Aufbruch in eine bessere Zukunft gelingen.

So, oder so ähnlich klingt es wohl, wenn man in diesen ersten Dezembertagen 2021 über Deutschland nachdenkt - und wachliegt in der Nacht. Und das gilt genauso auch für Sportdeutschland. Dabei ist es reiner Zufall, dass die neue Bundesregierung sich zur gleichen Zeit zusammenfindet und in dieser Woche vereidigt wird, in der auch der DOSB in diesen Tagen seine ersten Schritte unter dem neuen Präsidenten Thomas Weikert und seinem Team geht.

Die Durchführung der so wichtigen 18. Mitgliederversammlung des DOSB in Weimar, mit den Präsidiumswahlen, war angesichts der hohen Inzidenzen ein echter Kraftakt. Im Vorfeld wurde in enger Partnerschaft mit der thüringischen Landesregierung, mit den Vertreter*innen der Verbändegruppen und den Präsidentschaftskandidat*innen ein verkürztes und unter pandemischen Bedingungen verantwortbares Format abgestimmt. So weit die Theorie, aber die Wahrheit im Sport ist bekanntlich „auf´m Platz“.

Wie dann alle Delegierten und die Gäste sowie Medienvertreter*innen vor Ort in Weimar mit hoher Disziplin und solidarischem Verhalten die aufgestellten Regeln eingehalten haben, war notwendig und beeindruckend zugleich. 2G plus konnte dank der ehrenamtlichen Unterstützung durch das Testteam der DLRG realisiert werden. Zudem konnten wir mit digitalen Zuschaltungen der Kandidat*innen für Positionen im Präsidium auch individuelle Lösungen umsetzen. Und so gelang, auch besonders dank der souveränen Versammlungsleitung unseres Ehrenmitglieds, Dr. Christa Thiel, eine gute Durchführung der Versammlung.

Dass eine Neuwahl und der Wunsch nach einem Neustart auch immer Injurien hinterlassen, haben wir dann nicht zuletzt bei den Wahlergebnissen unserer bisherigen Vizepräsident*innen erlebt. Die große Dankbarkeit für jahre- und in einem Fall jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im DOSB und in vielen anderen Organisationen des Sports - und dies gilt für das gesamte letzte Präsidium - müssen und werden wir in anderer Form zum Ausdruck bringen.

Jetzt aber sollten wir den Schwung des Neustarts nutzen und Thomas Weikert hat heute bei seinem ersten Auftritt im Haus des Sports den Mitarbeiter*innen eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit angeboten. Was nach innen wichtig ist, werden wir aber auch in der Sportfamilie, z.B. mit den Athlet*innen, und auch darüber hinaus tun. Jetzt zeitgleich mit den neuen Entscheider*innen in der Bundesregierung und im Bundestag zu starten, ist eine große Chance. Der von der Pandemie und anderen Verwerfungen gebeutelte Sport hat es ebenso verdient wie unsere pandemiemüde Gesellschaft, dass wir diese gemeinsam nutzen.

(Autor: Christian Sachs)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • Im Mittelpunkt der 18. Mitgliederversammlung des DOSB in Weimar standen Neuwahlen. Foto: DOSB/Michael Reichel
    Delegierte sitzen auf der Mitgliederversammlung an Tischen und halten Stimmkarten in die Luft Foto: DOSB/Michael Reichel