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Paralympics: „Ansprüche an Sportmedizin deutlich gewachsen“
Prof. Thomas Abel, Deutsche Sporthochschule Köln (DSHS), spricht im Interview über die Faszination Paralympics, willkommene Trends sowie Veränderungen im Sport von Menschen mit Behinderungen.
Herr Professor Abel, Sie sind der erste Professor für „Paralympischen Sport“ an der DSHS Köln. Ein Signal?
PROF. THOMAS ABEL: In der Tat hat der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes diese ursprünglich von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung als Stiftungsprofessur initiierte Stelle als Meilenstein bezeichnet. Ich denke, die Hochschule will eher klarmachen, dass sie alle Facetten des Sports abdeckt. Was wenige wissen: Man kann hier selbstverständlich auch als Mensch mit einer Behinderung Sport studieren!
Welche Veränderungen sehen Sie in den letzten 15 Jahren im Sport von Menschen mit Behinderungen?
In der Betreuung von Athletinnen und Athleten im paralympischen Bereich gibt es eine enorme Veränderung hinsichtlich der Qualität der Trainingsgestaltung und der Professionalität in der Wettkampfvorbereitung. Die Ansprüche der Sportler zum Beispiel an die Sportwissenschaften und die Sportmedizin sind deutlich gewachsen. Was den Breitensport betrifft, konnten in Deutschland mit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen enorme Dinge angeschoben werden. Da sind wir auf einem guten Weg, auch wenn noch viel zu tun ist.
Hat sich der öffentliche Blick auf den „Behindertensport“ geändert?
Ich sehe einen Paradigmenwechsel in der Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit. Von den Paralympics haben wir endlich fantastische Bilder und Moderatoren, die sich gut auskennen. Von daher bekommen wir die Faszination, die der Sport schon immer hatte, transportiert. Das war längst überfällig. Auch kommen wir zunehmend zu einer Betrachtungsweise, die stärker die Funktionen bei Behinderungen in den Vordergrund stellt und nicht die Defizite. Das müssen wir weiter anschieben.
Wie stehen Sie zu Trends im Behindertensport?
Trends, die irgendwie hipp sind, weil sie Menschen, ob mit oder ohne Behinderung ermuntern, selber körperlich mit Spaß aktiv zu werden, sind immer willkommen. Unabhängig, ob das jetzt das Rollstuhlskating ist oder das Radfahren mit den Armen. Auch Wandern ist ja wieder angesagt. Aber natürlich können nicht alle alles.
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