Paralympics-Goldgewinner im Grenzbereich

Nach dem Gewinn der paralympischen Goldmedaille in London 2012 bereiteten sich die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen mit einem Teambuilding auf die EM am 28. Juni in Frankfurt vor.

Letzte Anweisungen für die Sportlerinnen bei der driving experience. Foto: Audi AG
Letzte Anweisungen für die Sportlerinnen bei der driving experience. Foto: Audi AG

Bei einem Fahrtraining der Audi driving experience loteten die Sportlerinnen Ende April in Groß Dölln bei Berlin Grenzen aus – ihre eigenen und die der Fahrphysik. 

„Als Vorbereitung für ein wichtiges Turnier sind Teambuilding-Aktionen eine willkommene Abwechslung“, weiß Holger Glinicki, Bundestrainer der Rollstuhl-Basketballerinnen, aus langjähriger Erfahrung. „Bei der Audi driving experience mussten meine Spielerinnen auf ungewohntem Terrain ihre persönlichen Grenzen austesten. Alle kitzelten mehr aus sich und den Autos heraus, als sie es sich im Vorfeld zugetraut hätten. Das ist gut fürs Selbstvertrauen und zahlt sich auf dem Spielfeld aus. Und ich denke, auch im Straßenverkehr.“

Annabel Breuer (Ulmer Sabres), Anne Brießmann, Maria Kühn (beide Mainhatten Skywheelers), Anna Gerwinat (RSC Berlin), Johanna Welin (USC München) sowie   Maya Lindholm und Edina Müller vom frischgebackenen Deutschen Meister Hambur­ger SV wechselten sich bei den Fahrübungen am Steuer der mit drei verschiedenen Handgassystemen aus dem Audi-Fahrhilfenprogramm ausgestatteten Modelle ­A6 Avant quattro und A4 Avant quattro ab. Trainer Glinicki pilotierte ebenfalls eines der behindertengerecht umgebauten Allrad-Autos.

In einer Theorie-Einheit lernten die Kursteilnehmer zunächst fahrphysikalische Gesetze, die richtige Sitzeinstellung und die Vorzüge des Allradantriebs quattro kennen. An­schließend gingen die Sportler auf die Strecke. Unter Anleitung des ehemaligen Rallyefahrers Harald Büttner und des siebenmaligen tschechischen Tourenwagen­meisters Josef Venc als Instruktoren der Audi driving experience lernten die Teil­neh­mer ABS-Vollbremsungen mit Ausweich-Manövern, das richtige Verhalten bei Über- und Untersteuern und das Ausweichen bei hohem Tempo. Instruktor Büttner: „Die Damen haben eindrucksvoll bewiesen, wie sicher Menschen mit Behinderung mit dem Auto unterwegs sein können. Einmal mehr hat sich dabei gezeigt, dass professionelle Sportler ein stark ausge­präg­tes Gefühl für Dynamik und Motorik haben.“ Darüber hinaus sind die Gold-Frauen – nicht zuletzt wegen der zahllosen Touren zu Trainings- und Wettkampfstätten – echte Vielfahrer. Anne Brießmann zum Beispiel fährt pro Jahr 40.000 Kilometer.

Ein Zeitfahren auf dem Slalomparcours beschloss den Tag. Die Bestzeit markierte Maya Lindholm. „Ohne die Erkenntnisse aus den Übungen zuvor wäre ich deutlich langsamer unterwegs gewesen“, ist die 21 Jahre alte Hamburgerin überzeugt. „Das Fahrtraining hat mich sicherer am Lenkrad gemacht. Ich weiß jetzt viel besser, wie ein Auto in bestimmten Situationen reagiert und wie ich mich verhalten muss.“

Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), der mit weiteren Betreuern ebenfalls vor Ort war, sagte: „Es ist eine tolle Idee von unserem Partner Audi, die Sportler auf diese Weise für ihre Leistungen zu belohnen. Aber es gibt natürlich auch einen ganz pragmatischen Ansatz dieses Trainings: Es hilft den Aktiven, sicher zum Training und zu den Veranstaltungen zu kommen.“ Audi steht seit Anfang 2010 als Partner an der Seite der Athleten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sowie des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) und unterstützt auch die Europameisterschaften in Frankfurt als Sponsor.

(Quelle: Audi AG)


  • Letzte Anweisungen für die Sportlerinnen bei der driving experience. Foto: Audi AG
    Letzte Anweisungen für die Sportlerinnen bei der driving experience. Foto: Audi AG