Paris 2024 mit Programm für Sozialunternehmen

Rund 460 lokale Unternehmen der Sozial- und Solidarwirtschaft sind bisher schon vom Organisationskomitee der Olympischen und Paralympischen Spiele Paris 2024 unter Vertrag genommen.

Dabei handelt es sich um kleine und mittlere Unternehmen, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Ziele miteinander in Einklang bringen. Sie sind von Paris 2024 in den Bereichen Bau, Catering, Möbel oder Wäscheservice unter Vertrag genommen worden.

In Zusammenarbeit mit dem Yunus-Zentrum für soziales Unternehmertum und der gemeinnützigen Organisation Les Canaux hat das Organisationskomitee Paris 2024 ein Programm für Sozialunternehmen entwickelt, das es diesen erleichtert, Aufträge im Zusammenhang mit den Olympischen und Paralympischen Spielen zu bekommen und ihnen Beratung, Schulungen und einschlägige Ressourcen bietet. Dadurch wurden zuvor arbeitslosen Menschen bislang schon 2,6 Millionen Arbeits- oder Ausbildungsstunden ermöglicht. Es wird erwartet, dass dies Zahl bis zu den Spielen weiter steigt.

„Die Olympischen und Paralympischen Spiele sind ein großartiges internationales Sportereignis, das aber noch mehr Bedeutung hat, wenn es dazu beiträgt, Lösungen für eine Welt mit drei Nullen zu finden: 0 Armut, 0 Arbeitslosigkeit, 0 Netto-CO2-Emissionen“, sagt Professor Muhammad Yunus, Friedensnobelpreisträger 2006, Gründer der Grameen Bank und Sprecher des Programms. „Die Spiele von Paris 2024 haben ein einzigartiges Programm entwickelt, das es Sozialunternehmen und lokalen Unternehmern ermöglicht, von dieser großen Chance zu profitieren. Die ganze Welt wird durch die Spiele die Möglichkeit haben, diese Unternehmer zu entdecken, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die drängendsten Probleme unserer Gesellschaft durch ihre wirtschaftliche Tätigkeit zu lösen.“

„Die Organisatoren von Paris 2024 haben die Vision, die Spiele so offen wie möglich zu gestalten“, erklärt Marie Sallois, IOC-Direktorin für Nachhaltigkeit. „Dazu gehört auch, dass Aufträge im Zusammenhang mit den Spielen an diejenigen vergeben werden, die sie am dringendsten benötigen, sowie an kleine und mittlere Sozialunternehmen. Es geht auch darum, Fragen der Barrierefreiheit zu berücksichtigen, die Stellung der Frauen zu stärken und die Vielfalt zu würdigen sowie Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten für alle zu schaffen.“

Viele derjenigen, die von diesem Programm profitieren, kamen jüngst zusammen. Dazu hatte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo in Zusammenarbeit mit Paris 2024 und Les Canaux eingeladen.

So hat beispielsweise eine Gruppe von neun Sozialunternehmen den Zuschlag für Verträge im Wert von 1,6 Millionen Euro für die Reinigungs- und Wäschereidienste für die 24.000 Bewohner des Olympischen und Paralympischen Dorfes erhalten.

Die 11.000 Sitze für das Schwimmzentrum und die La Chappelle Arena wurden alle aus nachhaltigen Materialien hergestellt, die im Rahmen des Projekts Le Pavé entwickelt und produziert worden sind, das von drei jungen Unternehmern gegründet wurde. Ihr Unternehmen, das aus einem Studentenprojekt hervorgegangen ist, hat sich auf die Umwandlung von Kunststoffabfällen in innovative, nachhaltige Materialien spezialisiert, die Zement und neue Kunststoffe ersetzen können.

Halage, ein Verein, der sich auf die Ausbildung von arbeitslosen Menschen spezialisiert hat, um die Natur in verschmutzten Gebieten der Stadt wiederherzustellen, ist für die Entwicklung von Grünflächen im Olympischen und Paralympischen Dorf Paris 2024 verantwortlich.

Schließlich haben Frauen in schwierigen Lebenssituationen mit Unterstützung von H.A.W.A AU FÉMININ – einem Unternehmen, das Ausbildungen im Bereich der Mode anbietet – Souvenirs aus gebrauchten Textilien von der Baustelle der Arena Porte de la Chapelle hergestellt.

Paris 2024 hat sich von Anfang an zum Ziel gesetzt, sozial, ökologisch und wirtschaftlich verantwortungsvolle Spiele zu veranstalten – die ersten Spiele, die sich an der Olympischen Agenda 2020 orientieren – und das bereits seit der ersten Phase des Bewerbungsverfahrens. Die Sozialcharta von Paris 2024 – die erste in der Geschichte der Olympischen Spiele – enthält 16 Versprechen, darunter vorbildliche Arbeitsbedingungen, ein Engagement für die soziale Eingliederung und eine Konzentration auf kleine und mittlere Unternehmen.

Es wird erwartet, dass durch die Spiele mehr als 181.000 Menschen in Beschäftigung gewesen sein werden. Zwischen 2018 und 2022 waren rund 90 Prozent der Zulieferer von Paris 2024 Franzosen, 75 Prozent davon kleine und mittlere Unternehmen.

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(Quelle: IOC)