Politischer Forderungskatalog des deutschen Sports

Vom Ehrenamt über Sportstätten bis zur Olympiabewerbung

 

(DSB PRESSE) Das Präsidium des Deutschen Sportbundes (DSB) hat einen "Politischen Forderungskatalog des deutschen

Sports" verabschie-det, der jetzt an die Bundesregierung, die Parteien, Fraktionen, Jugend-organisationen der Parteien und an alle sportpolitisch relevanten Gremien und Repräsentanten sowie an die Mitgliedsorganisationen des DSB ver-sandt wurde. In diesem Katalog sind die Forderungen und Wünsche des Sports in den Bereichen Ehrenamt und Steuern, Leistungssport, Anti-Doping, Sport und Gesellschaft, Sport und Umwelt, Sportstättenent-wicklung, Frauen im Sport, Internationale Sportpolitik und Jugendver-bandsarbeit im Sport formuliert. Dieser Katalog wurde den Politikern und politischen Instanzen zur Positionierung des Sports im Wahlkampf und vor allem in der nächsten Legislaturperiode übersandt.

Im Bereich Ehrenamt und Steuern fordert der organisierte Sport von den Politikern unter anderem ein Ehrenamtsgesetz, die Ausweitung des Schutzes der gesetzlichen Unfallversicherung, erweiterte Freistellungsre-geln, Anerkennung ehrenamtlichen Engagements, eine Aufwandsent-schädigung für ehrenamtlich Tätige und die Heraufsetzung der Besteue-rungs- und Zweckbetriebsgrenzen auf 40.000 Euro pro Verein und Jahr.

Auf dem Gebiet des Leistungssports steht die Forderung nach einer Min-destausstattung von 72 Millionen Euro im Bereich "Zentrale Maßnah-men" nebst Planungssicherheit über den Zeitraum einer Olympiade so-wie die Einbeziehung aller Positionen des BMI-Sporthaushaltes in einen Prüfungsrahmen zur Aufrechterhaltung des bisherigen Standards der Leistungssportstrukturen im Mittelpunkt. Zudem spricht sich der DSB für die Beibehaltung der bisherigen Förderplätze in den Sportfördergrup-pen der Bundeswehr, des Bundesgrenzschutzes und der Bundeszollver-waltung aus. Außerdem muss nach Ansicht des Sports der Trainerfinan-zierung bei der Verteilung der Sportmittel der öffentlichen Hand absolute Priorität eingeräumt werden.

Schließlich bleiben die öffentlichen Hände aufgefordert, die Olympiaini-tiativen der deutschen Städte und Regionen für 2012 auch dadurch zu unterstützen, dass die Nachwuchsentwicklung vom Schulsport über den Breitensport bis zum Spitzensport finanziell nachhaltig gefördert wird.

Als eine wichtige Aufgabe sieht das DSB-Präsidium die Errichtung einer unabhängigen Anti-Doping-Agentur in der Rechtsform einer Stiftung und die Sicherstellung der Finanzierung. Ebenso wird Wert gelegt auf die Schaffung und Bewahrung verlässlicher politischer Rahmenbedin-gungen zur Förderung und Sicherung der Verbands- und Vereinsarbeit durch geeignete Maßnahmen des Bundes, unter anderem in der Gesund-heits-, Senioren-, Familien- und Frauenpolitik. Weiterhin verlangt der organisierte Sport von der Politik eine Mittelerhöhung für den "Goldenen Plan Ost" und deren Festschreibung über die laufende Legislaturperiode hinaus, den Ausbau der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für eh-renamtliches Engagement von Frauen, das Eintreten der Bundesregie-rung auf europäischer Ebene für eine rechtliche Verankerung des Sports im EU-Vertragswerk und den Erhalt der öffentlichen Förderung des flä-chendeckenden Systems der Jugendhilfe im Sport.

DSB-Präsident Manfred von Richthofen wies darauf hin, dass man im Gegensatz zur früheren Praxis, als die Parteien im Wahlkampf mit "Wahlprüfsteinen des Sports" konfrontiert wurden, jetzt den Forderungs-katalog in der Hoffnung auf konkrete und zukunftsweisende politische Festlegungen in den Parteien- und Gremienkreislauf eingebracht habe. "In der Vergangenheit gab es viele gleichlautende Antworten und unver-bindliche Freundlichkeiten aus den politischen Lagern, heute erwarten wir dagegen handfeste Positionierungen, an denen wir die Politiker künftig messen werden", so der DSB-Präsident.