Position zum Zentrum für Safe Sport

DOSB und Deutsche Sportjugend (dsj) veröffentlichen die Position des organisierten Sports zum Zentrum für Safe Sport.

Nicht nur Umkleideräume müssen gewaltfreie Orte sein. Foto: Screenshot vom Titel
Nicht nur Umkleideräume müssen gewaltfreie Orte sein. Foto: Screenshot vom Titel

Nach Abschluss des Dialogprozesses “Schutz vor Gewalt im Sport” haben der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Deutsche Sportjugend (dsj) gemeinsam mit ihren Mitgliedsorganisationen ihre Position zum Zentrum für Safe Sport veröffentlicht. Diese Position werden DOSB und dsj in den vom Bundesinnenministerium (BMI) angekündigten Stakeholderprozess zur Ausgestaltung des Zentrums für Safe Sport einbringen. 

„Wir, der organisierte Sport, begrüßen ausdrücklich den im Koalitionsvertrag verankerten Aufbau eines Zentrums für Safe Sport. Das Zentrum kann und soll dabei helfen, Schutzlücken im Sport zu schließen sowie die bereits bestehenden Maßnahmen und Aktivitäten der Sportverbände und -vereine sinnvoll zu ergänzen und zu unterstützen. Gleichzeitig sehen wir weiterhin die originäre Verantwortung zur Sicherstellung von Schutz vor Gewalt im Sport bei den Sportverbänden und -vereinen“, sagt Torsten Burmester, Vorstandsvorsitzender des DOSB, und ergänzt: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich am Dialogprozess beteiligt haben, denn die vergangenen Monate waren sehr arbeitsintensiv.“ 

Christina Gassner, Vorstand Jugendsport und Geschäftsführerin der dsj, betont: „Unser Ziel ist es, alle Personen im Sport bestmöglich zu schützen, allen voran Kinder und Jugendliche. Gleichzeitig muss Betroffenen von interpersonaler Gewalt größtmögliche Unterstützung zur Verfügung stehen. Ein bundesweites Zentrum für Safe Sport entfaltet seine Wirkung für mehr Schutz im Sport, indem es die bestehenden Strukturen unterstützt, entlastet und stärkt. Dabei muss sowohl seine Unabhängigkeit gewährleistet sein als auch eine vollumfängliche und langfristige Finanzierung durch den Bund.“ 

Die nun veröffentlichte Position ist Ergebnis des Dialogprozesses “Schutz vor Gewalt im Sport”, den DOSB und dsj Anfang 2022 angestoßen haben. Unter Einbeziehung externer Expertise haben zwischen April und Juli Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen sowie von Athlet*innenvertretungen in verschiedenen Formaten gemeinsam erarbeitet, wie aus Sicht des organisierten Sports ein Zentrum für Safe Sport aussehen soll. Dabei befassten sich die Teilnehmenden mit den Themen Inhalte, Struktur, rechtliche Rahmenbedingungen und Finanzierung und entwickelten konkrete Empfehlungen, die in die nun veröffentlichte Position eingeflossen sind.  

Die Position enthält zudem eine Absichtserklärung von DOSB und dsj sowie ihren Mitgliedsorganisationen, einen Zukunftsplan Safe Sport zu entwickeln. Dieser soll sich u.a. mit den Themen Qualitätsstandards, Professionalisierung von Beratung und einem verbindlichen Rechtsrahmen befassen. Ein konkreter Zeitplan wird noch im Jahr 2022 erarbeitet.  

„Der Dialogprozess war für uns erst der Anfang, ein erster Meilenstein auf dem Weg zu einer langfristigen Gesamtstrategie mit einem klaren Zukunftsplan. Für uns ist wichtig, dass wir nicht stehen bleiben, sondern kontinuierlich an dem Thema weiterarbeiten. Wir werden die im organisierten Sport bereits vorhandenen Maßnahmen kritisch reflektieren, Lösungen für Defizite erarbeiten und in einem Zukunftsplan bündeln“, sagt Gassner. 

Das Positionspapier sowie weitere Informationen zum Dialogprozess stehen unter safesport.dosb.de zur Verfügung.

(Quelle: DOSB / dsj) 


  • Nicht nur Umkleideräume müssen gewaltfreie Orte sein. Foto: Screenshot vom Titel
    Nicht nur Umkleideräume müssen gewaltfreie Orte sein. Foto: Screenshot vom Titel