Niveau. Im 49. Stock der Commerzbank-Zentrale in Frankfurt am Main war deren Vorstandssprecher Klaus-Peter Müller Gastgeber einer hochkarätig besetzten Veranstaltung, die der Bedeutung der Thematik entsprach. Die Commerzbank und der Deutsche Sportbund haben es sich zur Aufgabe gemacht, das wichtige Engagement der Ehrenamtlichen im Sport stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung zu tragen. Der DSB-Preis „Pro Ehrenamt“ wurde an Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Medien verliehen, die sich beispielhaft für den Erhalt und den Ausbau eben derartiger positiver Rahmenbedingungen für das Ehrenamt im Sport eingesetzt haben.
„Das Ehrenamt ist die tragende Säule des organisierten Sports in unserem Lande und damit ein Garant für seine gesellschafts- und sozialpolitische Leistungsfähigkeit“, sagte der Präsident des DSB, Manfred von Richthofen, Jury-Vorsitzender für den DSB-Preis. Es sei gut zu wissen, dass immer mehr politische Verantwortungsträger diese Bedeutung erkennen und dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt zu verbessern. Die Preisträger in der Kategorie Politik sind der Landrat des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Alfred Jakoubek, die stellvertretende Landrätin und Sportdezernentin, Celine Fries, sowie der Bürgermeister der Stadt Suhl (Thüringen), Rüdiger Müller. „Mit ihnen zeichnet der DSB engagierte Streiter für das Ehrenamt im Sport aus, die über viele Jahre hinweg nicht müde geworden sind, ihren Einfluss in diesem Sinne zu nutzen“, sagte von Richthofen in seiner Laudatio. So sei es heute keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Vereine kreiseigene Räume kostenfrei für Training und Wettkampf nutzen können. „Da kommen schnell Summen von mehr als einer Million Euro im Jahr zusammen, die der Sport spart und dem Kreis entgehen“, so der DSB-Präsident.
In der Kategorie Wirtschaft wurde der Vorstandsvorsitzende der Wittenstein AG, Manfred Wittenstein (Igersheim, Baden-Württemberg), ausgezeichnet, der ehrenamtlich Tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Arbeit auf vielfältige Art und Weise unterstützt. Der Preis im Bereich Medien wurde an den Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung, Hartwig Hochstein, und an die Sportredaktion dieser Zeitung vergeben - sie hat mit der Aktion „1000-Dank“ das Ehrenamt im Sport kontinuierlich und kreativ thematisiert.
„Das Ehrenamt hat einen neuen Stellenwert erhalten“, unterstrich der Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller, der zu der Preisverleihung auch den Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees, Dr. Klaus Steinbach, und den Vorsitzenden der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Hans-Ludwig Grüschow begrüßen konnte. „Mit dem Ehrenamtspreis des DSB wollen wir Persönlichkeiten und Institutionen auszeichnen, die sich um die Entwicklung und die Bedeutung des Ehrenamtes in unserer Gesellschaft besonders verdient gemacht haben“, sagte Professor Dr. Peter Kapustin, DSB-Vizepräsident und Mentor des Preises. Es sei noch genügend Potenzial zum ehrenamtlichen Engagement vorhanden, es müsse allerdings die Sinnfrage überzeugend beantwortet werden. Kapustin führte weiter aus: „Wir sind gefordert, vor allem jungen Menschen auf ihrem Lebensweg die Erkenntnis und möglichst auch die eigene Erfahrung mitzugeben, dass die Qualität des Lebens in der Gemeinschaft vor Ort und in der Gesellschaft sehr stark vom freiwilligen und ehrenamtlichen Engagement der Bürgerinnen und Bürger abhängt.“ Die Politik, die Wirtschaft und die Medien seien neben Familie und Schule drei große Handlungsfelder in unserem gesellschaftlichen Leben, die auch für die Förderung und Anerkennung des Ehrenamtes in Verantwortung stehen.
„Es braucht Menschen, die mehr tun als sie müssen“, sagte der Hessische Minister des Innern und für Sport, Volker Bouffier, in seinem Statement. Diese Menschen würden unsere Gesellschaft im Kern zusammen halten, so Bouffier, der folgerte: „Das Ehrenamt ist der Kitt für die Gesellschaft.“ Gute Worte von hoher Warte.
Für einen der Preisträger des letzten Jahres im Bereich Wirtschaft, die ABB AG Mannheim, unterstrich Personalvorstand Heinz-Peter Paffenholz, dass die Auszeichnung durch den Deutschen Sportbund die Anstrengungen zur Förderung des Ehrenamtes noch vergrößert hat. Hunderte von freiwilligen Volunteers aus dem Unternehmen unterstützten seit Jahren Sportfeste von geistig Behinderten – die Special Olympics. Paffenholz: „Unter dem Motto ‘Gemein-sam grenzenlos‘ entwickelte sich Special Olympics vom zunächst reinen Sponsoring-Projekt zu einer echten Bewegung im Unternehmen. Eine Bewegung, die alle Mitarbeiter - über sämtliche Hierarchien hinweg - erfasst hat: Azubis, Trainees, Arbeiter, Angestellte, Betriebsräte, Führungskräfte und Vorstandsmitglieder.“ Bei den Special
Olympics National Winter Games in der letzten Woche waren in den Allgäuer Alpen erneut rund 110 ABB-Mitarbeiter im Einsatz.