Projekt „Bewegungsnetzwerk 50 plus“ des DOSB

Bereits im Juni sollte es eigentlich starten, nun begann das Projekt „Bewegungsnetzwerk 50 plus“ des DOSB im August zunächst mit fünf Vorprojekten, in denen bis Ende des Jahres Analysen und Vorarbeiten geleistet werden sollen.

Neue Zielgruppen sollen mit dem "Bewegungsnetzwerk 50 plus" erreicht werden. Copyright: picture-alliance
Neue Zielgruppen sollen mit dem "Bewegungsnetzwerk 50 plus" erreicht werden. Copyright: picture-alliance

Diese Verzögerung ist entstanden, da Projektmittel des Bundes-ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zunächst nur für das Jahr 2009 bewilligt wurden und eine Entscheidung über die Förderung des Gesamtprojekts noch aussteht. Zielsetzung des Projekts „Bewegungsnetzwerk 50 plus“ ist es, durch die Vernetzung mit externen Partnern neue Zielgruppen für den Sport der Älteren zu erreichen. Geplant war dabei, in sieben Einzelprojekten neue Erkenntnisse zu gewinnen, wie durch eine intensive Netzwerkarbeit Vorteile für alle Beteiligten erreicht werden können.

In den Vorprojekten werden nun folgende Themen angegangen: Im DOSB ist in einer „Koordinierungsstelle Netzwerkplanung“ vorgesehen, verschiedene Informationen zur theoretischen Aufarbeitung von Netzwerkmanagement zusammen zu tragen. Die Informationen sollen u.a. in einem Seminar in Zusammenarbeit mit der Führungsakademie des DOSB  praxisnah aufgearbeitet und in Form eines Leitfadens herausgegeben werden. Im Mittelpunkt steht hier die Verdeutlichung, wie Sportvereine ihre Ressourcen wirkungsvoll bündeln, Synergieeffekte mit Partnern erzeugen und den Prozess der Vernetzung in ihr Handeln integrieren können. Durch eine Vernetzung mit externen Partnern ergeben sich viele Chancen und Potentiale, die bisher oftmals ungenutzt blieben. Die Analyse und Verdeutlichung dieser bestehenden Möglichkeiten ist nun die Aufgabe des DOSB und der beteiligten Mitglieds-organisationen. Die Betreuung des Gesamtprojektes und Koordination dieses Teiles übernimmt Michael Höhn, der seit 17. August Projektleiter für das Projekt beim DOSB ist.

In den Landessportbünden Thüringen und Niedersachsen geht es darum, sich speziell mit der Förderung von Vernetzungsstrukturen in Ost- und Westdeutschland zu beschäftigen, um somit mehr Ältere zum Sport zu gewinnen. In Thüringen sollen vor allem die bereits in 23 Städten und Kreisen tätigen Seniorensportbetreuer/innen für eine stärkere Netzwerkarbeit, insbesondere mit kommunalen Stellen, sensibilisiert werden. Dafür soll eine Analyse bereits bestehender Kooperationen erstellt werden. In Niedersachsen will man die Sportvereine befragen und intensive Kontakte zu den zur Zeit neu entstehenden Senioren-Service-Büros aufbauen. Der Landessportbund Hessen will mit seinem Projekt „Bewegungs-Starthelfer für Ältere“ die Ansprache und Betreuung neuer Älterer im Sportverein verbessern und dafür die Strukturen analysieren. Der Deutsche Turner-Bund will den Ausbau von Angeboten für Hochaltrige in seinem Projekt Netzwerk „Aktiv bis 100“ in den Mittelpunkt stellen und sucht dafür den Kontakt zu Kirchengemeinden und Pflegediensten. Mit den aus den Vorprojekten erworbenen Erkenntnissen soll dann die Durchführung des Gesamtprojektes „Bewegungsnetzwerk 50 plus“ für das neue Jahr erneut beantragt werden, um hier auch zu Ergebnissen der Umsetzung in der Praxis zu kommen. Der DOSB sieht im Themenbereich Vernetzung weiterhin ein ganz wichtiges und zukunftsträchtiges Thema.

Alter in Bewegung - Sport gestaltet kommunale Zukunft

Für die kommunale Seniorenpolitik ergeben sich aufgrund des demographi-schen und des sozial-strukturellen Wandels neue wichtige und komplexe Planungs- und Handlungserfordernisse. Das Projekt „Neues Altern in der Stadt (NAIS)“ der Bertelsmannstiftung setzt hier an und hat in vier Pilotkommunen neue Möglichkeiten und Ansätze erprobt. In einem Handbuch „Initiieren - Planen - Umsetzen“ wurden die Projektergebnisse nun analysiert und praxisnah Möglichkeiten und Chancen in diesem Handlungsfeld aufgezeigt. Neben Umsetzungs-konzepten u.a. aus den Bereichen bürgerschaftliches Engagement, Gesundheitsförderung, soziale Dienste und Wohnen sind auch die vielfältigen Möglichkeiten durch eine engere Kooperation mit dem Sport in einem Artikel von Ute Blessing-Kapelke (stellvertretende Ressortleiterin Ressort Chancengleichheit und Diversity im DOSB) und Andreas Klages (stellvertretender Direktor Geschäftsbereich Sportentwicklung im DOSB) aufgezeigt. Dabei wird deutlich, dass der organisierte Vereinssport ein wichtiger Partner in der Kommune ist, um Lebensqualität und Seniorenfreundlichkeit erlebbar zu machen. Anhand verschiedener Schritte und unterlegt mit Praxisbeispielen wird der Weg hin zu einer sport- und bewegungsfreundlichen Kommune im Sinne aller Bürger deutlich gemacht.

Das Handbuch „Initiieren - Planen - Umsetzen“ ist im Buchhandel erhältlich oder direkt über die Bertelsmann Stiftung (360 Seiten, ISBN 978-3-86793-024-6, 38,00 Euro).


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    Neue Zielgruppen sollen mit dem "Bewegungsnetzwerk 50 plus" erreicht werden. Copyright: picture-alliance