Projekt der Deutschen Sporthochschule mit 87 Partnerorganisationen

Im Zuge der Steuerung der Ausbildungs- und Arbeitsmärkte in Europa wurde von der Europäischen Union im Jahr 1999 der Bologna Prozess initiiert, welcher tief greifende Veränderungen des Hochschulwesens nach sich zieht.

Tradition bei der Bachelor- und Master-Abschlusszeremonie: das Hütewerfen. Copyright: picture-alliance
Tradition bei der Bachelor- und Master-Abschlusszeremonie: das Hütewerfen. Copyright: picture-alliance

Im Besonderen durch die damit verbundene Einführung des zweistufigen Studiensystems (Bachelor und Master) befinden sich nunmehr bis zum Jahre 2010 (fast) alle europäischen Hochschulsysteme und Studiengänge in einem Reformprozess. Im Rahmen dieser Neuentwicklung wurde in der Zeit von 2004 bis 2007 das Projekt „Aligning a European Higher Education Structure In Sport Science“ von der Europäischen Kommission gefördert und vom Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung der Deutschen Sporthochschule Köln koordiniert und gemeinsam mit 87 Partnerorganisationen des Sports bearbeitet. Zum Ende des Projektes fand die Abschlusskonferenz im Rahmen des 9. Forums des European Network for Sport Science, Education & Employment (ENSSEE) in Rio Maior statt. Der Einladung des Rektors der Deutschen Sporthochschule Köln, Prof. Walter Tokarski, sowie der Projekt-Koordinatorin Dr. Karen Petry folgten rund 200 Teilnehmer aus 30 Ländern an die portugiesische Atlantikküste. 

Zentrale Zielsetzung der Konferenz mit dem Titel „Educational policies for sport in Europe - Future directions for cooperation“ war neben der Präsentation der Projektergebnisse in den Bereichen Sportlehrerausbildung, Gesundheit & Fitness sowie der leistungssportbezogenen Ausbildung (Trainerausbildung) im Besonderen die Information der Teilnehmer über aktuelle Entwicklungen sowie die Zukunft des Europäischen Hochschulraums und weiterer Auswirkungen des Bologna-Prozesses auf die universitäre Sportausbildung. 

Im Einzelnen widmeten sich die Vorträge und Workshops neben Themen zum Europäischen Qualifikationsrahmen (EQF) und der EU-Initiative des „Lebenslangen Lernens“ (LLL), vor allem den Problemen der Curriculum-Entwicklung unter den Bedingungen der Bologna-Richtlinien. Beruhend auf dem entwickelten Curriculum der „Sport Coaching“ Gruppe wurde zudem eine „European Coaching Convention“ unterschrieben, um mit diesen Richtlinien arbeitsmarktbezogene Ausrichtung innerhalb der Trainerausbildung in Europa voranzutreiben. 

Während der Konferenz wurden die Projektergebnisse sowie eine Informationsplattform zu Themenbereichen der sportwissenschaftlichen Ausbildung in Europa inklusive einer Datenbank (European Sport Education Information Platform) zur Weiterbearbeitung an ENSSEE übergeben. ENSSEE erklärte sich - nach einstimmiger Wiederwahl des Präsidenten Prof. Tokarski - zum Ausbau der Plattform bereit. Somit wird das Ziel, die Transparenz und die Anerkennung sportwissenschaftlicher Ausbildungsabschlüsse in Europa zu verbessern und abzustimmen auch in den kommenden Jahren weiterverfolgt werden.


  • Tradition bei der Bachelor- und Master-Abschlusszeremonie: das Hütewerfen. Copyright: picture-alliance
    Tradition bei der Bachelor- und Master-Abschlusszeremonie: das Hütewerfen. Copyright: picture-alliance