Richtig fit ab 50 – Aktiv und bewegt älter werden

Der Deutsche Sportbund und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend haben das dreijährige Modellprojekt „Richtig fit ab 50“

gestartet. Das Projekt soll Frauen und Männer ab 50 Jahren zu einem gesundheitsbewussten und aktiven Lebensstil ermutigen und Vorurteilen entgegen wirken, nach denen man für die Aufnahme von Sport- und Bewegungsaktivitäten zu alt sei.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt, erklärt dazu: „Jeder Mensch möchte gerne geistig und körperlich fit älter werden. Zum gesunden Älterwerden gehören eine aktive Lebensführung, gesundheitsbewusstes Verhalten und eine positive Lebenseinstellung. Sport zu treiben ist ein sehr guter Weg, gesund zu bleiben und die Lebensqualität zu steigern. Vielfältige Sport- und Bewegungsangebote bieten ein abwechslungsreiches Feld für persönliches Erleben und gemeinschaftliche Aktivitäten. Unser Ziel ist es, gerade auch Menschen ab 50 zu zeigen, dass Sport nicht nur Spaß macht, sondern auch Krankheiten vorbeugt und den Alterungsprozess verlangsamt.“

Hans Hansen, Ehrenpräsident und Beauftragter für Seniorensport des Deutschen Sportbundes, sagt zum Ausgangspunkt und zur Philosophie des Projektes: „Bewegung fördert nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch die geistige Beweglichkeit und die Lebensqualität der Älteren.“ Obwohl im Deutschen Sportbund ca. 6 Millionen Männer und Frauen über 50 Jahren organisiert sind, ist dies im Verhältnis zum allgemeinen Organisationsgrad der Bevölkerung immer noch eine eher geringe Zahl. Nach einer Infratest-Untersuchung zählen 87 Prozent der 55- bis 70-Jährigen „körperliche und geistige Fitness“ zu den wichtigsten Lebensgütern. Dem gegenüber beträgt der Anteil der regelmäßig einmal pro Woche sportaktiven über 50-Jährigen nur etwa 19 Prozent.

Mit dem Modellprojekt „Richtig fit ab 50“ sollen bei Frauen und Männern über 50 Jahren bestehende Barrieren gegenüber der Aufnahme von Bewegungsaktivitäten abgebaut werden. In vier Landessportbünden soll diese Altersgruppe durch verschiedene Maßnahmen zum Sporttreiben motiviert werden:
- In Bayern werden Ältere über die direkte Ansprache durch Ärztinnen und Ärzte für das Sportangebot gewonnen, da ihrem Rat ein hoher Stellenwert beigemessen wird.
- In Schleswig-Holstein soll ein kombiniertes Fitness-Wellness-Angebot begeistern, mit dem vor allem die Zugangsschwelle für Frauen gesenkt werden soll.
- Die Modellmaßnahme des Landessportbundes Thüringen setzt auf die Kooperation mit öffentlichen und privaten Arbeitgebern, um ältere Betriebsangehörige, also noch Erwerbstätige, in Spielsportgemeinschaften zusammenzufassen. Angesprochen werden sollen vor allem ältere Männer, die ehemals in Ballsportarten aktiv waren.
- In Berlin helfen Wohnungsbaugesellschaften durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten dabei, unter dem Motto „Der Sport kommt zu den Seniorinnen und Senioren“ ein Sportangebot zur attraktiven Freizeitgestaltung im Wohnumfeld aufzubauen.

Zielgruppe in allen Einzelprojekten sind insbesondere Frauen und Männer zwischen 50 und 60 Jahren, die lange nicht mehr oder noch nie Sport getrieben haben. Von dem Modellprojekt werden neue Ideen, Konzepte und Angebote erwartet, wie mehr Frauen und Männer der 50plus-Generation zur aktiven und regelmäßigen Beteiligung an Sport- und Bewegungsangeboten motiviert und vorhandene Barrieren gesenkt werden können. Die Projektergebnisse sollen gerade auch bei Anbietern außerhalb des organisierten Sports Interesse wecken. Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Seniorenbüros, Selbsthilfegruppen, Betriebe, Fitness- und Wellness-Center etc. werden Anregungen zu einer Verbesserung ihrer Angebotsstruktur erhalten.

Um eine breite Aufklärungsarbeit zum Thema „Richtig fit ab 50“ zu leisten, entwickelt der Deutsche Sportbund die Internetseite www.richtigfit-ab50.de. Sie soll bis Ende des Jahres ins Netz gehen und Interessierte über die Themenfelder Fitness, Sport und Gesundheit informieren.