Ringer-EM in Dortmund: Schub für Olympia 2012

Eine perfekte Organisation, mindestens drei Medaillen und einen Schub für Olympia 2012, das sind die Ziele des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) vor der ersten Heim-EM seit 20 Jahren.

Bei den Europameisterschaften 2010 in Baku gewann Marcel Ewald (l.) Bronze. Foto: picture-alliance
Bei den Europameisterschaften 2010 in Baku gewann Marcel Ewald (l.) Bronze. Foto: picture-alliance

"Die Vorfreude wächst seit Monaten. Alle können sich auf eine tolle EM freuen. Es ist angerichtet und kann losgehen", sagte DRB-Präsident Manfred Werner kurz vor dem Start der kontinentalen Titelkämpfe am heutigen Dienstag in der Dortmunder Westfalenhalle.

Über 500 Teilnehmer aus 43 Nationen kämpfen bis zum Sonntag in den drei Stilarten (Freistil und griechisch-römisch bei den Männern sowie Freistil der Frauen) um die 21 Goldmedaillen. Damit darf sich der DRB, der zuletzt im Jahr 1991 in die Gastgeberrolle geschlüpft war, schon vor der EM über einen neuen Teilnehmer-Rekord freuen. Wie bei der EM 2010 in Baku sollen die 20 deutschen Starter mindestens drei Podestplätze holen.

Werner hätte allerdings nichts dagegen, wenn die DRB-Athleten doppelt so viele Medaillen gewinnen würden. "Sechs Medaillen wären mein Wunschdenken. Ich rechne aber auf jeden Fall mit drei Medaillen - eine in jeder Stilart. Dieses Ziel wollen wir bei der EM im eigenen Land auf jeden Fall erreichen", erklärte der Ringer-Chef, dessen Verband bei den zurückliegenden Weltmeisterschaften in Moskau leer ausgegangen war.

Damit die einheimischen Ringer-Fans die erhofften Medaillen bejubeln können, hat der DRB in der Vorbereitung keine Kosten und Mühen gescheut. "Ich habe ausführlich mit den Bundestrainern gesprochen. Sie sind wie ich der Meinung, dass wir alles getan haben, was wir konnten. Dabei haben wir auch nicht auf das Geld geschaut", sagte Werner, der zuversichtlich in die Titelkämpfe geht: "Wir haben im Vorfeld der EM wunderbare deutsche Meisterschaften gesehen. Die Athleten sind gut drauf, der Gesamteindruck ist absolut in Ordnung."

Als die größten Hoffnungsträger im deutschen Team gelten Aline Focken, Maria Müller, Alexandra Engelhardt, der Olympiazweite Mirko Englich, Jan Fischer und David Bichinaschwili. Sie sollen in erster Linie dafür sorgen, dass der DRB optimistisch auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in London schauen kann. Schließlich werden schon bei der WM im September in Istanbul die ersten Olympia-Tickets vergeben. "Wir wollen versuchen, Schwung und Motivation von den Europameisterschaften mit zu den Weltmeisterschaften zu nehmen. Denn dort qualifizieren sich nur die ersten Sechs in jeder Stilart direkt für Olympia. Alle anderen müssen in die Qualifikations-Turniere", erklärte Werner, dessen Verband 1.200 Zuschauer pro Tag einkalkuliert hat, um den EM-Etat in Höhe von 1,5 Millionen Euro zu decken.

Für einen gelungen Auftakt sollen am Dienstag und Mittwoch die Freistilspezialisten von Bundestrainer Alexander Leipold sorgen. Danach geht das Frauen-Team von Coach Jörg Helmdach auf die Matte. Am Wochenende will die Mannschaft von Trainer Maik Bullmann im griechisch-römischen Stil für einen erfolgreichen Abschluss sorgen.

Das deutsche EM-Team in der Übersicht:
Frauen:
Klasse bis 48 kg: Nina Hemmer (AC Ückerath), 51 kg: Alexandra Engelhardt (KSG Ludwigshafen), 55 kg: Christiane Knittel (ASV Freiburg), 63 kg: Aline Focken (KSV Krefeld), 67 kg: Yvonne Englich (RSV Frankfurt/Oder), 72 kg: Maria Müller (SV Lok Altenburg)

Männer, griechisch-römisch:
Klasse bis 55 kg: Lukas Höglmeier (TSV Gailbach), 60 kg: Erik Weiß (RSV Frankfurt/Oder), 66 kg: Marcus Thätner (RSV Frankfurt/Oder), 74 kg: Fabian Jänicke (RSV Frankfurt/Oder), 84 kg: Jan Fischer (KSV Köllerbach), 96 kg: Mirko Englich (RSV Frankfurt/Oder), 120 kg: Nico Schmidt (RSV Frankfurt/Oder)

Männer, Freistil:
Klasse bis 55 kg: Tim Schleicher (SV Nürnberg), 60 kg: Marcel Ewald (SVG Weingarten), 66 kg: Saba Bolaghi (RWG Mömbris-Königshofen), 74 kg: Andrij Shiika (KSV Köllerbach), 84 kg: David Bichinaschwili (VfK Schifferstadt), 96 kg: Kevin Schwäbe (KSC Hösbach), 120 kg: Nick Matuhin (1. Luckenwalder SC)

 

Quelle: SID


  • Bei den Europameisterschaften 2010 in Baku gewann Marcel Ewald (l.) Bronze. Foto: picture-alliance
    Bei den Europameisterschaften 2010 in Baku gewann Marcel Ewald (l.) Bronze. Foto: picture-alliance