Erklärung Veronika Rücker und Alfons Hörmann

In einem gemeinsamen Statement nehmen DOSB-Präsident Alfons Hörmann und die DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker Stellung zu den anonym erhobenen Vorwürfe vom Mai 2021.

Alfons Hörmann und Veronika Rücker leiteten gemeinsam die erste digitale Mitgliederversammlung im letzten Jahr. Foto: DOSB / Jan Haas
Alfons Hörmann und Veronika Rücker leiteten gemeinsam die erste digitale Mitgliederversammlung im letzten Jahr. Foto: DOSB / Jan Haas

„Mit dem anonymen Schreiben aus dem Mai 2021 sind der gesamte DOSB und seine Führungsgremien in öffentlichen Misskredit geraten. Der diesbezügliche Bericht der Ethik-Kommission hat die wesentlichen Vorwürfe entkräftet. Der getroffenen Empfehlung für Neuwahlen hat das Präsidium entsprochen, diese werden bei der kommenden Mitgliederversammlung umgesetzt. Dennoch haben unser Verband und Sportdeutschland insgesamt durch die anonym erhobenen Vorwürfe erheblichen Schaden genommen. 

Neben der Durchführung einer Kulturanalyse und daraus folgender Verbesserungsmaßnahmen haben wir es nach zahlreichen Gesprächen als unsere Pflicht und in unserer Verantwortung gesehen, auch der Urheberschaft und den Hintergründen des anonymen Schreibens nachzugehen. Damit sind wir auch der Einschätzung der Rechtsberater des DOSB gefolgt.  

Wir mussten aufgrund von Hinweisen davon ausgehen, dass eine Autorenschaft außerhalb der Mitarbeiterschaft des DOSB in Frage kommt. Deshalb haben wir einen Sprachgutachter beauftragt, das anonyme Schreiben einer wissenschaftlich fundierten Prüfung zu unterziehen. Aufgrund der klaren, nach wissenschaftlichen Standards erstellten Stellungnahmen zur möglichen Urheberschaft des anonymen Schreibens sind wir der Einschätzung unserer Rechtsberater gefolgt und haben zwei Versuche zur außergerichtlichen Klärung mit dem ehemaligen Vorstandsmitglied unternommen, die jetzt öffentlich geworden sind. Um den Vorgang nicht weiter eskalieren zu lassen, haben der Vorstand und Alfons Hörmann als persönlich Betroffener unmittelbar nach einer entsprechenden Empfehlung der Ethik-Kommission Ende Oktober entschieden, keine weiteren rechtlichen Schritte zu unternehmen.  

Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass es im Grundsatz richtig und unsere Verantwortung war, zum Schutze des DOSB den Hintergründen des Schreibens nachzugehen. Wir können nachvollziehen, dass das gewählte Vorgehen in der Rückschau unverhältnismäßig erscheint und zurecht kritisiert wird. Wir bedauern, wenn durch das Vorgehen der Eindruck entstanden ist, dass Frau Dr. Fehres in ungebührender Form unter Druck gesetzt werden sollte. Unser Ziel war es, eine außergerichtliche Klärung zu erreichen und den Vorgang nicht öffentlich beizulegen. Wir übernehmen die volle Verantwortung für diesen gesamten Vorgang, in den der Vorstand sowie einzelne Präsidiumsmitglieder nur teilweise eingebunden waren. Dies gilt insbesondere für das Schreiben des Anwalts, dessen Inhalte ausschließlich durch uns freigegeben wurden.   

Wir möchten weiteren Schaden vom DOSB abwenden und dazu beitragen, dass der Verband und Sportdeutschland insgesamt schnellstmöglich wieder zur notwendigen Geschlossenheit zurückfinden. Vor diesem Hintergrund sind wir zu folgenden Entscheidungen gelangt: 

  1. Wir werden gemeinsam mit den Mitgliedern von Präsidium und Vorstand sowie den drei Vertretern der Verbändegruppen einen geordneten Übergang für das neue Präsidium bei der kommenden Mitgliederversammlung sicherstellen. In diesem Zusammenhang haben wir auch unsere Anwälte beauftragt, eine Dokumentation dieses aktuellen Vorgangs zu erstellen, um diese der Ethik-Kommission zur Einschätzung zu übergeben. 
  2. Das Präsidium des DOSB hat sich am gestrigen Abend mit Veronika Rücker auf eine einvernehmliche Beendigung der Zusammenarbeit zum 31.12.2021 verständigt und ermöglicht damit auch im Bereich des Hauptamtes eine personelle Neuaufstellung.  

Gemeinsam war es stets unser Ziel, den DOSB erfolgreich weiter zu entwickeln und unserer gemeinsamen Verantwortung vollumfänglich gerecht zu werden. Dies beinhaltet auch den Schutz der Institution und die Wahrung der Persönlichkeitsrechte aller handelnden Personen. Wir hoffen sehr, dass in Zukunft Gemeinsamkeit und respektvolles Miteinander wieder prägende Elemente der Kultur in Sportdeutschland sein werden.“

(Quelle: DOSB)


  • Alfons Hörmann und Veronika Rücker leiteten gemeinsam die erste digitale Mitgliederversammlung im letzten Jahr. Foto: DOSB / Jan Haas
    Alfons Hörmann und Veronika Rücker leiteten gemeinsam die erste digitale Mitgliederversammlung im letzten Jahr. Foto: DOSB / Jan Haas