Saarländische Sportvereine offen für sozial schwache Familien

Kinder aus sozial schwachen Familien können im Saarland ganz einfach und ohne Kosten Mitglied im Sportverein werden.

 

Im Sportverein würde der Junge vermutlich Fußballspielen, weil er Mitspieler findet. Foto: picture-alliance
Im Sportverein würde der Junge vermutlich Fußballspielen, weil er Mitspieler findet. Foto: picture-alliance

Der Landessportverband für das Saarland (LSVS) zeigt damit seine Bereitschaft, sich bei der Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepaketes mit sofortiger, unbürokratischer Hilfe zu engagieren. "Durch die Verwaltung über den Landessportverband kann auch das Jobcenter ohne großen Aufwand Kindern aus Familien im Hartz-IV-Bezug eine  gesellschaftliche und soziale Teilhabe ermöglichen – und als positiver Nebeneffekt kann der organisierte Sport im Saarland neue Mitglieder gewinnen“, sagt Gerd Meyer, Präsident des Landesportverbandes für das Saarland.

Bereits im April 2011, unmittelbar nach der Verabschiedung des Gesetzes, hatte einer der beiden  damaligen Geschäftsführer des Jobcenter Saarbrücker, Wilfried Hose, bei mehreren Treffen mit dem LSVS-Präsidium ein „Saarbrücker Modell“ entwickelt, bei dem Kinder aus sozial schwachen Familien unbürokratisch eine kostenlose Mitgliedschaft in den saarländischen Sportvereinen, finanziert aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, erhalten würden. In den Jobcentern würde kaum Verwaltungsaufwand anfallen, lediglich ein Berechtigungsschein müsste an die ohnehin bekannten Leistungsempfänger ausgegeben werden. Die Kinder aus den betroffenen Familien würden diesen bei der Anmeldung im Verein vorlegen, der Verein erhält den Mitgliedsbeitrag aus den  Bundeszuschüssen über den Landessportverband für 6 Monate (jeweils Laufzeit Arbeitslosengeld) ausgezahlt. Der LSVS wollte dieses ambitionierte Projekt angehen, aber leider wurde es nicht so einfach und genial umgesetzt.

„Aber zum Glück ist es noch nicht zu spät.  Im Hinblick auf die derzeitige Diskussion um die nicht abgerufenen Bundeszuschüsse in  Höhe von 3,1 Millionen Euro möchten wir beim LSVS unsere Bereitschaft bekunden, den Vorschlag erneut aufgreifen und für eine verbesserte Ausschöpfung sofort und in Zukunft unseren Beitrag leisten“, so Gerd Meyer weiter. „Zumal die Gelder aus dem Bildungs- und Teilhabepaket als zweckgebundene Mittel in das laufende Jahr 2013 übertragen werden sollen und dort weiterhin für Leistungen zur Verfügung stehen. Und hier können wir schnell und effektiv helfen.“

Den im „Saarbrücker Modell“ entwickelten unbürokratischen Ansatz   ohne Antragsformulare und zusätzliche Amtsgänge auszukommen, wird übrigens erfolgreich in der Hansestadt Hamburg umgesetzt. „Dort erhalten die berechtigten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die meisten Leistungen indem sie beispielsweise der Kita, der Schule oder dem Sportverein einen Bescheid über die Sozialleistungen vorlegen, die ihre Eltern beziehen. Diese Erfolgsmeldungen aus Hamburg bestätigen, dass nun auch das Saarbrücker Modell umgehend umgesetzt werden sollte. Der Landessportverband für das Saarland steht bereit“, so der LSVS-Präsident abschließend.

(Quelle: LSVS)


  • Im Sportverein würde der Junge vermutlich Fußballspielen, weil er Mitspieler findet. Foto: picture-alliance
    Im Sportverein würde der Junge vermutlich Fußballspielen, weil er Mitspieler findet. Foto: picture-alliance