Die Frankfurterin übte das Amt der Präsidentin schon einmal zwischen 2001 und 2004 aus.
Rudolf Scharping hatte im Vorfeld der Bundeshauptversammlung des BDR seine erneute Kandidatur davon abhängig gemacht, dass die „Bedingungen“ stimmen, die er klar formulierte: ein funktionierendes Team, das ein gemeinsames, klares Konzept verfolgt, das Verantwortlichkeiten eindeutig regelt und einen Generationswechsel vorbereitet.
Nun geht Scharping also in seine dritte Amtszeit. Seit 2005 ist der Frankfurter Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer und führte den Verband durch eine krisengeschüttelte Zeit. Trotz immer neuer internationaler Dopingskandale ist es ihm gelungen, Sponsoren zu gewinnen und die Mitgliederzahlen zu erhöhen. 2012 war nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich eines der erfolgreichsten des BDR. Dies war auch durch eine strikte Anti-Dopingpolitik des BDR möglich. „Wer mir persönlich sagt, ich hätte keine klare Haltung und keine klare Linie, der kennt die Fakten nicht oder will sie nicht sehen,“ richtete Scharping ein deutliches Wort an seine Kritiker. Bereits 1998 hatte Scharping in einem Beitrag in der Zeit gefordert: „Natürlich hat der Sport eine eigene Verantwortung, den Betrug am Konkurrenten, am Zuschauer und an der eigenen Gesundheit durch Doping zu unterbinden. …Der Gesetzgeber sollte mit harten Strafen bis hin zum Entzug der Berufserlaubnis für Arzt, Trainer und Sportler seinen Teil tun. Denn der Jubel der Zuschauer gilt der Leistung, nicht dem Betrüger.“
Vor seiner Wahl skizzierte Scharping Schwerpunkte seiner Arbeit. Dabei stellte er fest: „Es geht heute um eine einzige Frage: Wer soll die Zukunft des Radsports in seiner ganzen Breite repräsentieren und dabei die wirtschaftlichen und sportlichen Erfolge zusammenhalten?“ Scharping ist bereit dazu, auch wenn sich seine anfängliche Freude in dem Präsidentenamt durch die Dopingdiskussionen im Radsport in einen blanken Existenzkampf verwandelt habe. „Aber ich stehe hier, um die Zukunft des deutschen Radsports verantwortlich mitzugestalten,“ betonte Scharping.
Die Wahl des Präsidenten war nicht die einzige, die bei der BHV am Samstag vorgenommen wurde. Bei der Wahl des stellvertretenden Präsidenten entschieden sich die Delegierten mit 370 zu 216 Stimmen für BDR-Vize-Präsident Peter Streng, der gegen NRW-Verbandspräsident Toni Kirch gewann. Olympiasieger Robert Bartko unterlag bei der Wahl zum Vize-Präsidenten Leistungssport Amtsinhaber Günter Schabel (325 zu 256 Stimmen). Bartko soll aber künftig auf nationaler und internationaler Ebene in die Verbandsarbeit eingebunden werden, weil man sich die große Erfahrung dieses Sportsmannes sichern will.
Für den aus Altersgründen scheidenden Vize-Präsidenten im Ressort Breitensport, Wolfgang Schoppe (Leipzig), wählten die Delegierten den Saarländischen Verbandspräsidenten Peter Koch (Wadern); wiedergewählt wurden die Vize-Präsidenten Dr. Manfred Schwarz (Kommunikation), Günter Schabel (Leistungssport) und Maren Schindeler-Grove (Einrad- und Sportentwicklung).
Das langjährige Präsidiumsmitglied Fritz Ramseier (Hessheim) wurde einstimmig zum Ehrenpräsidenten des BDR ernannt. Der aus dem Präsidium ausscheidende Schoppe wurde BDR-Ehrenmitglied.
(Quelle: BDR)