Schatten, Shirt und Sonnencreme – Sportler gegen Hautkrebs

Der LSB Hessen, das Landes-Sozialministerium und die TK in Hessen starten eine Aktion zur Vorsorge gegen Hautkrebs bei Freiluftsportlern.

Freiluftsportler sollten sich in jedem Fall mit Sonnencreme schützen. Foto: picture-alliance
Freiluftsportler sollten sich in jedem Fall mit Sonnencreme schützen. Foto: picture-alliance

Hautkrebs bei Freiluftsportlern ist nicht ungewöhnlich – das fehlende Bewusstsein für das erhöhte Krankheitsrisiko schon. Aus diesem Grund engagieren sich das Hessische Sozialministerium (HSM), die Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen und der Landessportbund (LSB) Hessen für das Projekt „Schatten, Shirt und Sonnencreme – Sportler gegen Hautkrebs“, eine Aktion zur Hautkrebsvorsorge. Ein Thema, so heißt es in einer Pressemitteilung, das Freizeitsportler genauso angehe wie Spitzensportler. Und genau deshalb seien auch hessische Spitzensportler mit dabei: Hammerwerferin Betty Heidler, Ruderin Christiane Huth, Tennisspielerin Andrea Petkovic, Triathlet Lothar Leder, 400-Meter-Läufer Kamghe Gaba und die ehemalige Fußballspielerin Steffi Jones unterstützen die landesweite Maßnahme.

„Bewegung unter freiem Himmel soll auch weiterhin Spaß machen. Aber gerade für Sportler, die draußen trainieren, ist es wichtig, sich vor der Sonne zu schützen. Mit der Aktion wollen wir über die Risiken von Hautkrebserkrankungen aufklären und für Präventionsmöglichkeiten wie das Meiden der Mittagssonne, schützende Kleidung und das richtige Auftragen von Sonnencreme werben“, sagte der Hessische Gesundheitsminister, Stefan Grüttner.

Auftaktveranstaltung beim Ruderfest in Frankfurt

Die Auftaktveranstaltung von „Sportler gegen Hautkrebs“ findet am 9. Mai statt, bei dem traditionellen Ruderfest des Frankfurter Regattavereins am Sachsenhäuser Ufer. Im Rahmen der gesamten Kampagne informieren Hautärzte in diesem Sommer bei ausgewählten hessischen Sportevents über die besonderen Risiken bei Aktivitäten im Freien und prüfen Pigmentmale der Besucher. Mit einem UV-Gerät testen die Mediziner, ob sich die Sportler richtig eingecremt haben und zeigen, worauf diese achten sollten.

Zudem erhalten die Freizeitsportler besondere Tipps, worauf es beim Sport unter der Sonne ankommt, damit Sonnenschutz auch wirkt. Auf einem eigens angefertigten Poster sind die verschiedenen Hauttypen dargestellt, die durch die teilnehmenden Spitzensportler repräsentiert werden. Sie demonstrieren auf diese Weise, dass sie das Hautkrebsrisiko bei den Outdoor-Aktivitäten auch im Spitzensport ernst nehmen. Zusätzlich erhalten die beteiligten Vereine umfangreiches Infomaterial, mit dem sie ihre Mitglieder zur Hautkrebsprävention aufklären können.

Auch die Ruderin Christiane Huth wird am 9. Mai beim Ruderfest sein und die Aktion unterstützen. Sie ist von 12.15 bis 13.15 Uhr am Schaumainkai 65, am Stand von „Schatten, Shirt und Sonnencreme - Sportler gegen Hautkrebs" und gibt Autogramme und spricht mit den Zuschauern über ihre Erfahrungen zum Thema. In ihrer Sportart sei die Sonne ein ständiger Begleiter und werde durch das Wasser. Ruderer sind somit einer besonderen Belastung ausgesetzt, und doch sei in den 16 Jahren ihrer Karriere im Leistungssport „nicht einmal über Hautkrebs gesprochen worden“, sagt Christiane Huth.

Leichtathlet Kamghe Gaba erzählt von seinen Erfahrungen aus dem Trainingslager in Südafrika, wo der 400-Meter-Läufer mit dem Hauttyp 5 von einem Sonnenbrand an Stirn und Schultern berichtet hat. „Seit meinen Sonnenbranderfahrungen benutze ich Sonnencreme, wenn ich in Ländern unterwegs bin, in denen die Sonne sehr stark brennt“, sagt Gaba. In Deutschland mache er sich da keine Sorgen.

Sonnenbrände als größter Risikofaktor

„Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten in Hessen. Andererseits lässt sich die Krankheit mit ganz einfachen Mitteln vermeiden", sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin der Landesvertretung der TK in Hessen. „Mit der Aktion möchten wir Sportler aller Leistungsklassen motivieren, sich mit ihrem individuellen Hautkrebsrisiko auseinanderzusetzen und sensibel mit sich und ihrer Haut beim Sport unter freiem Himmel umzugehen.“ Und da eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK ergeben habe, dass die hessischen Freizeitsportler am liebsten Radfahren, Joggen oder Wandern gehen, zeige sich, dass die Hessen der Sonne besonders ausgesetzt sind.

Und so erkennt auch der LSB Hessen Handlungsbedarf. „Das Thema Prävention hat im Landessportbund Hessen in allen Ausprägungen einen hohen Stellenwert. Deshalb ist es für uns folgerichtig, auch auf das Hautkrebsrisiko, besonders bei Sport im Freien, hinzuweisen“, sagt Ralf-Rainer Klatt, Vizepräsident des LSB Hessen und zuständig für den Bereich Sportentwicklung. „Mit Hessens Sportvereinen haben wir ein hervorragendes Netzwerk in der Umsetzung der Präventionskampagne. Dies gleich im dreifachen Sinne: Zum einen sensibilisieren die Vereine ihre Mitglieder, zum zweiten trägt der Vorbildcharakter die Botschaft an die Freizeitsportler und schließlich werden die Besucher der Sportveranstaltungen, die wir mit der Kampagne begleiten, über das wichtige Thema informiert“.

Das größte Risiko für die Entstehung von Hautkrebs, so heißt es in der Mitteilung, seien Sonnenbrände. Je häufiger ein Mensch im Laufe seines Lebens davon betroffen war, desto größer ist dessen Risiko, an weißem oder schwarzem Hautkrebs zu erkranken. Weißer Hautkrebs trete häufiger auf und sei weniger gefährlich als der schwarze Hautkrebs. Schwarzer Hautkrebs verlaufe jedoch öfter tödlich.

Aktion soll vor allen Dingen junge Leute sensibilisieren

Dem hessischen Krebsbericht zu Folge haben sich die Hautkrebsfälle bereits von 1980 bis 2006 mehr als verdreifacht. Diese Tendenz hält an. Gezielte Gegenmaßnahmen für gefährdete Personengruppen sind deshalb unbedingt notwendig. Die Aktion „Schatten, Shirt und Sonnencreme - Sportler gegen Hautkrebs“ ist ein Teilprojekt der Dachkampagne „Du bist kostbar“, die sich zusätzlich mit der Prävention von Brust- und Darmkrebs, sowie dem Leben mit Krebs beschäftigt.

Insgesamt sei die Todesrate bei Hautkrebs in Hessen in den vergangenen Jahren relativ konstant, heißt es. Allerdings sei die Sterberate der Männer höher. Wenngleich Männer und Frauen in gleichem Maße von einer Neuerkrankung betroffen seien, erkrankten Frauen deutlich früher: im Mittel mit 59 Jahren, Männer erst mit 67 Jahren.

Die Basis für die Krankheit lege jedoch jeder Mensch in seiner Jugend und im jungen Erwachsenenalter. Denn 80 Prozent der Lebenszeitdosis an UV-Strahlen erfolge bis zum 21. Lebensjahr. Und da gerade junge Menschen beim Freizeitsport kaum Gedanken an ihre Gesundheit verschwendeten, sammelten sie mitunter Sonnenbrände, die ihr Hautkrebsrisiko frühzeitig erhöhen. Das HSM, der LSB Hessen und die TK in Hessen wollen mit dem Projekt „Schatten, Shirt und Sonnencreme Sportler gegen Hautkrebs“ genau hier ansetzen „und dazu beitragen, dass die Bewegung an sonnigen Tagen ungetrübt bleibt – bis ins hohe Alter“.

(Quelle: Techniker Krankenkasse)


  • Freiluftsportler sollten sich in jedem Fall mit Sonnencreme schützen. Foto: picture-alliance
    Freiluftsportler sollten sich in jedem Fall mit Sonnencreme schützen. Foto: picture-alliance