Bundesinnenminister Otto Schily und der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Walther Tröger, haben gestern Abend in Berlin eine Vereinbarung über die künftige Beteiligung des Bundes an den Entsendekosten der deutschen Olympiamannschaften unterzeichnet. Damit ist die Finanzierung der Entsendekosten durch Bund und NOK ab den kommenden Olympischen Winterspielen in Salt Lake City bis zu den Winterspielen 2006 in Turin geregelt.
Dazu erklärte Bundesinnenminister Otto Schily:
„Staat und Sport sind Partner bei der Förderung und Finanzierung des deutschen Hochleistungssports. Die Bundesregierung hat ein hohes Interesse an einem würdigen und erfolgreichen Auftreten deutscher Olympiamannschaften. Sie sieht darin auch eine wichtige Aufgabe staatlicher Repräsentation. Die finanzielle Beteiligung des Bundes an den Entsendekosten steht außer Frage. Ich begrüße sehr, dass es nach einem konstruktiven Dialog gelungen ist, heute eine Vereinbarung über die künftige Beteiligung des Bundes an den Entsendekosten zu unterzeichnen, die der Interessenlage des Sports wie des Bundes entsprechend Rechnung trägt. Die jetzige Lösung berücksichtigt den gestiegenen Marktwert der olympischen Ringe für das NOK sowie die Notwendigkeit des Bundes, öffentliche Fördermittel gezielt und dem Bedarf entsprechend einzusetzen.“
„Die mittel- und langfristige Finanzierung des Hochleistungssports ist keine leichte Aufgabe,“ so Schily weiter. „Alle Verantwortlichen - ob das NOK oder der Staat als Hauptsponsor des deutschen Spitzensports - müssen gemeinsam daran arbeiten, den deutschen Spitzensport auf Weltniveau zu halten. Dazu gehört, kontinuierlich vorhandene Strukturen auf den Prüfstand zu stellen und zu optimieren und Kostensteigerungen abzufangen.“
Zu den weiteren Themen des Gesprächs zwischen Schily und Tröger gehörten die Vorbereitungen einer deutschen Bewerbung für die Olympischen Spiele 2012 sowie der Stand der Vorbereitungen für die kommenden Olympischen Winterspiele in Salt Lake City. „Sollte sich das NOK am 3. November für eine deutsche Olympiabewerbung entscheiden, wird sich der Staat auch in angemessener Weise daran beteiligen und die Bewerbung unterstützen,“ erklärte Schily. „Für Deutschland böten die Olympische Spiele 2012 oder 2016 eine hervorragende Gelegenheit, sich wieder als weltoffene und sportbegeisterte Nation darzustellen. Aber die Bewerbung muss überzeugend sein. Wer im Wettbewerb der Regionen und Städte in Deutschland die Nase vorn haben wird, wird sich zeigen. Wir haben wunderbare und moderne Sportanlagen in allen Regionen Deutschlands. Ein Wettbewerb der Städte und Regionen wird fair und spannend verlaufen.“
Am Spitzengespräch zwischen Schily und Tröger in Berlin nahmen außerdem NOK-Schatzmeister Josef Ambacher und NOK-Generalsekretär Heiner Henze und teil.