Schulsport in Bewegung

 

Im Berliner Büro des Sekretariats der Kultusminister-konferenz fand ein Spitzengespräch zwischen der Kultusministerkonferenz (KMK) und dem Deutschen Sportbund (DSB) statt.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ministerin Prof. Dr. Dagmar Schipanski, und der Präsident des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, stimmten darin überein, dass dem Schulsport angesichts des allgemein beklagten Bewegungsmangels unserer Kinder und Jugendlichen mit seinen verheerenden Auswirkungen auf die Gesundheit und geistige Fitness immer größere Bedeutung beizumessen ist.

Über die nicht zu leugnenden Schwierigkeiten mit dem Fach Sport im Alltag einzelner Schulen, aber auch über hervorragende Beispiele "Bewegter Schulen" wurde auf der von Kultusministerkonferenz und Deutschem Sportbund gemeinsam veranstalteten Fachtagung "Perspektiven des Schulsports" im Dezember vorigen Jahres in Karlsruhe referiert und heftig diskutiert. Die Dokumentation dieser Tagung konnte dem Präsidenten des Deutschen Sportbundes von der Präsidentin der Kultusministerkonferenz druckfrisch überreicht werden und ist nun allen Interessierten im Internet unter www.kmk.org zugänglich.

Als eine Konsequenz aus der Fachtagung kündigte DSB-Präsident von Richthofen die Einführung einer Schulsportauszeichnung ("Schulsportpreis") an, die Anreiz im Wettbewerb der Schulen um die beste Gestaltung des Sportunterrichts bieten soll.

Das Thema Schulsportuntersuchung ist seit langem auf der Agenda der Gespräche zwischen Kultusministerkonferenz und Deutschem Sportbund. Dabei blieb die Finanzierungsfrage bislang immer ungeklärt. Eine erneute Initiative des DSB-Präsidenten hat jetzt zum Erfolg geführt. Die Kommission "Sport" bekräftigte im Juni auf ihrer 127. Sitzung erneut die Bereitschaft der Länder, für die vom DSB beabsichtigte Untersuchung des Schulsports vorhandene Daten und Materialien zur Verfügung zu stellen. Im Projektbeirat zur Vorbereitung und Begleitung der Untersuchung arbeitet die Kultusministerkonferenz bereits mit. Inzwischen sind die für die Untersuchung benötigten Mittel gesichert. Den halben Anteil übernimmt der Deutsche Sportbund selbst, die andere Hälfte wird auf Vermittlung des Nationalen Olympischen Komitees von den fünf Olympiabewerber-Städten/Regionen aufgebracht.

In dem Spitzengespräch konnte Einigung erzielt werden, den Wettbewerb JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA in die bestehende Deutsche Schulsportstiftung zu integrieren. Damit kann der Bundeswettbewerb der Schulen JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA einer gesicherten Zukunft entgegensehen. Für den zwischen Deutschem Sportbund und Kultusministerkonferenz neu entwickelten Talentwettbewerb ist die Finanzierung dank der Unterstützung des Deutschen Fußball-Bundes zunächst für die Sportart Fußball gesichert.

Auf der 2. Konferenz der Eliteschulen des Sports, die am 13./14. September in Leipzig stattfand, wurde darüber informiert, dass die bisherigen Kriterien für die Anerkennung der Eliteschulen des Sports überarbeitet werden sollen. Ziel des Deutschen Sportbundes sei es dabei, ggf. einzelne Standorte, die die neuen Kriterien nicht erfüllen, künftig nicht mehr weiter zu fördern und neue Standorte in den Kreis der Eliteschulen aufzunehmen. Im Spitzengespräch hat der DSB der KMK zugesichert, dass die neuen Kriterien vor Inkrafttreten mit der Kultusministerkonferenz beraten werden.

Abschließend bekräftigten die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und der Präsident des Deutschen Sportbundes ihren Willen, die in vielen Punkten gemeinsamen Ziele zwischen KMK und DSB aufeinander abgestimmt und in konstruktivem Miteinander zu verfolgen. Das Europäische Jahr der Erziehung durch Sport 2004, die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 und die Hoffnung auf Olympia 2012 sollen auch für positive Impulse im Schulsport genutzt werden.