Silke Lippok ist Juniorsportlerin des Jahres 2010

Die fünffache Junioren-Europameisterin im Schwimmen, Silke Lippok ist "Juniorsportlerin des Jahres" 2010. Christina Geiger und Till Wöschler belegen Platz zwei und drei.

Silke Lippok ist Juniorsportlerin des Jahres 2010. Copyright: picture-alliance
Silke Lippok ist Juniorsportlerin des Jahres 2010. Copyright: picture-alliance

Die fünffache Junioren-Europameisterin Silke Lippok ist "Juniorsportlerin des Jahres" 2010. Die 16-jährige Schwimmerin wurde mit 94 von 100 möglichen Punkten von der 14-köpfigen Jury unter dem Vorsitz von DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach überlegen auf Platz eins gesetzt. Sie ist nach Michael Groß (1981), Martin Herrmann (1986), Stephanie Ortwig (1988), Franziska van Almsick (1992) und Julia Jung (1994) die sechste Vertreterin des Schwimmsports, die den wichtigsten Nachwuchspreis im deutschen Sport nach 16 Jahren wieder für den DSV gewinnen konnte. Franziska van Almsick, vor 20 Jahren erster gesamtdeutscher Sport-Star und heute stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Sporthilfe, hielt die Laudatio: "Sie ist derzeit das größte Talent in der deutschen Mannschaft".

Lippok gewann vor Ski-Junioren-Weltmeisterin Christina Geiger (87 Punkte) und Speerwurf-Junioren-Weltmeister Till Wöschler (80 Punkte). "Juniorsportler Mannschaft des Jahres" wurden mit 90 Punkten die Fußball-U20-Weltmeisterinnen unter Trainerin Maren Meinert, die jahrelang von der Sporthilfe gefördert wurde. Das DFB-Team gewann vor den Junioren-Nationalmannschaften der Nordischen Kombinierer und Säbelfechter. Die Sonderpreise im Behinderten- und Gehörlosensport gingen an die 17-jährige Anna Schaffelhuber vom BSV München (Paralympics-Bronze im Super-G) und die in Texas lebende 16-jährige gehörlose Schwimmerin Jarmila Gupta (Europameisterin über 200m Schmetterling und 400m Lagen).

Die Juniorsportlerin des Jahres 2010 Silke Lippok wurde prämiert, weil sie fünfmal Gold (100m, 200m, 4x100m, 4x200m Freistil, 4x100m Lagen) und zweimal Silber (50m Freistil und 50m Schmetterling) bei der Jugend-EM 2010 in Helsinki gewann. Die Patensportlerin der Lufthansa holte damit sieben Medaillen, eine Goldene mehr als ein Jahr zuvor. Einen Monat später startete sie bei der EM in Budapest. Die nur 1,67m große Schülerin gewann bei ihrem ersten Auftritt bei den Aktiven gleich einen kompletten Medaillensatz: Gold in der 4x100m-Staffel, Silber über 200m-Freistil und Bronze in der 4x100m Lagen-Staffel.

Bereits 2009 gehörte die 16-jährige Pforzheimerin zu den Top Ten der "Juniorsportler des Jahres", wurde in die Nachwuchs-Eliteförderung der Sporthilfe und in das Perspektivteam 2012 des Deutschen Schwimmverbandes aufgenommen. Zum Schwimmsport kam Lippok durch ihren Bruder und trainierte in der Nachwuchsmannschaft der SSG Pforzheim. Gleichzeitig war sie als Leichtathletin aktiv und lief badischen Altersklassenrekord über 800 m. Ihre "duale Karriere" bewältigt die Schülerin eindrucksvoll mit einem Notendurchschnitt von 1,7 - trotz der vielen Wettkämpfe und sieben Trainingseinheiten in der Woche.

Die zehn in der Einzelwertung prämierten Juniorinnen und Junioren sammelten in der für die Wahl berücksichtigen Qualifikationszeit zwischen 2. September 2009 und 16. August 2010 insgesamt 23 Medaillen bei Junioren-Welt- und Europameisterschaften oder sogar schon im Aktivenbereich: 18mal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze. Die Zweitplatzierte Christina Geiger war Junioren-Weltmeisterin im alpinen Slalom und belegte bei ihrer ersten Teilnahme an Olympischen Spielen in Vancouver Platz 14 im Slalom. Der drittplatzierte Speerwerfer Till Wöschler wurde nicht nur Juniorenweltmeister, er warf den Speer auch auf die viertbeste je in dieser Altersklasse erzielte Weite. Jeweils zwei Junioren-WM-Titel gewannen Julian von Schleinitz, der bereits 2009 zu den Juniorsportlern des Jahres zählte, und Carina Schwab im Rennrodeln. Sogar dreimal Gold bei der Europameisterschaft der Jungen Reiter holte die Dressurreiterin Fabienne Lütkemeier. Und der Nachwuchsboxer Artur Bril gewann in diesem Jahr nicht nur den Junioren-Weltmeistertitel im Federgewicht, sondern er holte sich auch den Sieg bei den ersten Olympischen Jugendspielen in Singapur.

Die Wahl zum "Juniorsportler des Jahres" ist mit Ausbildungs-Stipendien verbunden, die vom Paket- und Expressdienstleister DPD zum siebten Mal in Folge zur Verfügung gestellt wurden, allein 2010 mehr als 80.000 Euro. DPD hilft dadurch den Talenten, sportliche und schulische Karriere miteinander zu verbinden. Platz Eins ist mit 6.000 Euro dotiert, Platz Zwei mit 4.500 Euro, Platz Drei mit 3.000 Euro; die sieben weiteren Top Ten Juniorsportler erhalten jeweils 1.500 Euro. Die Sonderpreise sind mit je 3.000 Euro dotiert. Die Mitglieder der "Juniorsportler Mannschaft des Jahres" erhalten jeweils 2.000 Euro.

Die Auszeichnung mit dem wichtigsten Nachwuchspreis im deutschen Sport erfolgte vor 800 Gästen beim "Fest der Begegnung" der Deutschen Sporthilfe im Mannheimer Rosengarten. Zudem feierte der Club der Sporthilfe-Athleten emadeus sein 10-jähriges Jubiläum. Zu den Gästen zählten u. a. Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Cornelia Rogall-Grothe, der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, DOSB-Vize Eberhard Gienger, Sporthilfe-Aufsichtsrats-Chef Werner E. Klatten, Sprecherin der Spitzenverbände Dr. Christa Thiel, Franziska van Almsick, Roland Matthes, Steffi Nerius, Verena Sailer, Aktiven-Sprecherin Marion Rodewald, rund 400 Athletinnen und Athleten, die aus ganz Deutschland angereist sind, sowie viele Prominente aus Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar.


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