Ski-WM ideale Visitenkarte für München 2018

Die Ski-WM war ein gelungener Testlauf für München 2018. Davon sind DOSB-Präsident Thomas Bach (li.) und DSV-Präsident Alfons Hörmann überzeugt.

DOSB-Präsident Thomas Bach (li.), und der Präsident des Deutschen Ski-Verbandes (DSV), Alfons Hörmann, im Zielbereich der Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance
DOSB-Präsident Thomas Bach (li.), und der Präsident des Deutschen Ski-Verbandes (DSV), Alfons Hörmann, im Zielbereich der Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance

Die Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 geht in die heiße Phase. Vom 28. Februar bis 4. März kommt die Evaluierungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nach Bayern, um sich ein Bild von den Bedingungen in München, Garmisch-Partenkirchen und am Königssee zu machen. Geht es nach Thomas Bach, der auch Vizepräsident des IOC ist, könnten sich die IOC-Mitglieder die Reise sparen.

"Wir müssen der Evaluierungskommission des IOC nichts mehr zeigen, was wir machen würden, sondern wir haben den Beweis", sagte Bach mit Blick auf den bisher reibungslosen Verlauf bei der alpinen Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen. Der IOC-Vizepräsident schwärmte von "einer idealen Visitenkarte" und von "olympischer Atmosphäre". Das sei "eine wichtige Botschaft und großer Sport hier. So wünscht man sich Wintersport."

Bach zeigte sich vor dem Besuch der Evaluierungskommission entsprechend zuversichtlich, "dass sich das Team und die Orte München, Garmisch-Partenkirchen sowie die Kunsteisbahn am Königssee von ihrer besten Seite präsentieren werden". München ist die letzte Station der 14 IOC-Prüfer. Pyeongchang (Südkorea) und Annecy (Frankreich) haben sie bereits besucht.

Beim Besuch der Kommission setzt Bach vor allem auf die Wirkung der sportlichen Großereignisse in der Region: "Wir können der Delegation durch die Erfahrungen bei der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen und der Bob- und Skeleton-WM am Königssee anschaulich nahe bringen, was wir immer wieder als unsere Stärken hervorheben: Wir bieten Spiele für die Athleten. Zudem zeigen wir, wie sich Wintersport zeitgemäß und umweltfreundlich entwickeln kann." Es wäre deshalb an der Zeit, "wieder zu den olympischen Wurzeln zurückzukehren".

So sammelt die Münchner Bewerbung bei der alpinen Ski-WM, den "Festspielen im Schnee", stimmungsvolle Bilder und begeisterte Athleten-Kommentare für ihre Filmpräsentationen - allerdings ist beim bisher gelungenen Olympia-Test nur ein wahlberechtigtes IOC-Mitglied anwesend, weil die Regeln den Olympiern den Besuch eines Kandidatenlandes verbieten. Immerhin zog FIS-Präsident Gian Franco Kasper bereits eine positives Zwischenfazit: "Tadellose Organisation, gute Pistenverhältnisse und ein ausgezeichnetes, faires Publikum."

Sogar die Olympia-Gegner, die Bach in den vergangenen Tagen kritisiert hatte ("Da wird mit falschen Fakten gearbeitet"), hielten sich während der WM im Hintergrund. Kasper merkte aber dennoch an, dass die IOC-Mitglieder "zumindest sensibilisiert" seien, "dass in München ein Problem besteht". Dieses Problem betrifft Grundstücke, die einige Bauern nicht zur Verfügung stellen wollen.

Doch auch in diesem Punkt scheint es den entscheidenden Durchbruch gegeben zu haben, wie Thomas Schmid, Erster Bürgermeister von Garmisch-Partenkirchen, verriet. Es gebe "fünf, sechs Grundstücke, die wären noch wünschenswert", sagte er im SID-Interview, die lägen aber immer am Rande der benötigten Fläche, von daher seien sie nicht mehr absolut notwendig: "Somit sind wir eigentlich durch und haben die Olympischen Winterspiele und Paralympics von den Grundstücken her gesichert."

Auch gewisse Bedenken der Olympia-Gegner hätten sich bei der WM nicht bewahrheitet, führte Schmid weiter aus: "Der erwartete oder befürchtete Verkehrs-Infarkt ist nicht eingetreten, wir haben tolle Bilder in die Welt gesendet. Ich glaube, dass wir eine sehr gute Visitenkarte abgegeben haben."

Die rund 115 IOC-Funktionäre entscheiden am 6. Juli in Durban (Südafrika) über den Gastgeber der Winterspiele und Paralympics 2018.

(Quelle: SID)


  • DOSB-Präsident Thomas Bach (li.), und der Präsident des Deutschen Ski-Verbandes (DSV), Alfons Hörmann, im Zielbereich der Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance
    DOSB-Präsident Thomas Bach (li.), und der Präsident des Deutschen Ski-Verbandes (DSV), Alfons Hörmann, im Zielbereich der Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance