Solidarität zwischen den Generationen

„Aktives Altern“ in einem umfassenden Sinn zu verstehen, dazu rufen die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) und die Forschungsgesellschaft für Gerontologie an der TU Dortmund (FfG) auf.

Aktivität ist Voraussetzung für ein gesundes und kompetentes Altern. Foto: picture-alliance
Aktivität ist Voraussetzung für ein gesundes und kompetentes Altern. Foto: picture-alliance

Bei der Auftaktveranstaltung zum Beginn des „Europäischen Jahres für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“, das an diesem Dienstag in Berlin mit einer Auftaktveranstaltung eingeleitet wurde, stellte der DOSB sein Projekt „Bewegungsnetzwerk 50 +“ vor.

„Aktivität ist Voraussetzung für ein gesundes und kompetentes Altern – und das ist eine lebenslange Aufgabe. Aktives Altern betrifft daher alle Generationen“, sagte die BAGSO-Vorsitzende und Gerontologin Prof. Ursula Lehr.

Wichtig sei darüber hinaus, ältere Menschen weder einseitig als Empfänger noch einseitig als Erbringer von Leistungen anzusehen, sondern „ihre Potenziale und Bedarfe“ gleichermaßen in den Blick zu nehmen.

„Das Europäische Jahr darf nicht dazu beitragen, dass die Älteren in zwei Gruppen geteilt werden, in die Kompetenten und die Hilfsbedürftigen“, warnte die frühere Bundesfamilienministerin Lehr. „Vielmehr müssen wir alle Gruppen im Blick haben, unabhängig von ihrem Alter, ihrer sozialen Lage, körperlichen und geistigen Einschränkungen oder ihrem kulturellen Hintergrund.“

Ebenso wenig dürften ältere Menschen auf bestimmte gesellschaftliche Rollen beschränkt werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Es sei erfreulich, dass sie heute in erheblichem Maße Familienarbeit leisteten und damit wesentlich zur Entlastung der mittleren Generation beitrügen. Immerhin engagiere sich ein Drittel von ihnen auch außerhalb der Familie ehrenamtlich.

„Nachholbedarf haben wir in Deutschland nach einer langen Phase der Frühverrentungspolitik bei der Integration Älterer in den Arbeitsmarkt“, sagte der Sozialgerontologe und Leiter des FfG, Prof. Gerhard Naegele. „Wichtige Rollen übernehmen ältere Menschen aber auch durch ihr politisches Engagement oder bei der Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen, hier sind sie Experten in eigener Sache.“

Es sei sinnvoll, aber nicht ausreichend, für ein aktives Altern im Sinne einer Selbst- und Mitverantwortung für andere zu werben. „Entscheidend sind das Setzen von Rahmenbedingungen und das Schaffen von Angeboten zum Mitmachen, zum Aktiv-Werden, zum Sich-Einmischen“, sagte Naegele. Ältere Menschen seien bereit, ihren Beitrag zur Solidarität zwischen den Generationen zu leisten. Umgekehrt, ergänzte er, sollten diejenigen, die zur jungen oder mittleren Generation gehören, auch Solidarität mit den Älteren zeigen und wachsam gegenüber möglichen Altersdiskriminierungen sein.

(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 6)


  • Aktivität ist Voraussetzung für ein gesundes und kompetentes Altern. Foto: picture-alliance
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