Die Nachricht, die den nationalen Verband Special Olympics Deutschland (SOD) aufgrund der Zeitverschiebung am späten Abend erreichte, sorgte für großen Jubel.
Die Special Olympics World Games sind eine der größten Sportveranstaltungen der Welt und wollen inspirierend und fördernd wirken für das Ziel einer Welt der vollständigen Inklusion für Menschen mit geistiger Behinderung.
„Glückwunsch an Deutschland und Berlin. Ihre Wahl für die Austragung der World Games 2023 ist ein Beweis für bemerkenswerte, unermüdliche, nachhaltige und fortlaufende Bemühungen um mehr Inklusion für Menschen mit geistiger Behinderung “, sagte Dr. Timothy Shriver, Vorsitzender von Special Olympics International.
Special Olympics Deutschland hatte, unterstützt vom Land Berlin, dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), eine bundesweit orientierte, auf die Athletinnen und Athleten sowie auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Bewerbung eingereicht.
Bei den Special Olympics World Games 2023 werden voraussichtlich rund 7.000 Athletinnen, Athleten und Unified Partner aus 170 Nationen in 25 Sportarten teilnehmen. Sie werden von mehr als 3.000 Betreuenden sowie 12.000 Familienmitgliedern begleitet.
„Wir sind sehr, sehr glücklich über die Entscheidung, die wir auch als Wertschätzung für unseren Verband, für Berlin und für Deutschland wahrnehmen“, sagte Christiane Krajewski, Präsidentin von Special Olympics Deutschland. „Wir freuen uns von Herzen mit unseren Athletinnen und Athleten, mit denen wir großartige Sommerspiele 2023 in Berlin gestalten wollen. Unsere gemeinsame Vision: Ein weltweit ausstrahlendes Sport-Fest zu feiern und ein klares Zeichen für Inklusion in der Gesellschaft zu setzen. Wir möchten mit den Weltspielen 2023 auch bewirken, dass Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung in allen Lebensbereichen selbstverständlicher wird.“
Die Bewerbung sei ein Gemeinschaftswerk gewesen, so die Präsidentin, die sich ausdrücklich bei allen Partnern und Unterstützern bedankte, die das Vorhaben mitgetragen haben und den Verband nun in der Umsetzung begleiten werden. „Es ist eine Riesenaufgabe – doch für uns die schönste Herausforderung, die sich denken lässt.“
Für kulturelle Vielfalt und Inklusion
Dennis Mellentin, Athletensprecher von Special Olympics Berlin/Brandenburg und Kuratoriumsmitglied für die Bewerbung, lässt ahnen, was die Nachricht bei den deutschen Athletinnen und Athleten auslöst: „Ich bin so unfassbar happy, das kann ich gar nicht beschreiben. Ich freu‘ mich so für alle Athleten und für Berlin! Wir haben uns die Spiele so sehr gewünscht und die Athleten der Welt ganz herzlich zu uns eingeladen, und jetzt wird das wahr! Ich werde mich sowas von Reinknien, um dann dabei zu sein und mitzuhelfen - ob als Athlet oder im Orga-Team – egal, das wird ein Highlight in meinem Leben!“
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat hat die Bewerbung unterstützt und mitgetragen. „Ich freue mich außerordentlich, dass die Weltspiele von Special Olympics 2023 in Deutschland stattfinden, und gratuliere SOD – Special Olympics Deutschland e.V. – zur Vergabe!“ so Bundesinnenminister Horst Seehofer. „Die Bundesregierung unterstützt die Veranstaltung, die wie keine andere für das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung steht. Wir möchten die Kraft dieser herausragenden Spiele nutzen, um wichtige Impulse für die Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention zu setzen. Dazu passt das Konzept von SOD, schon die Vorbereitung der Weltspiele 2023 zu einer bundesweiten Bewegung zu machen.“
Die Inklusion im und durch Sport wurde zu einem der wichtigsten Bestandteile der Berliner Bewerbung. Dazu zählt das Host Town-Programm, das die gesamte Nation in die Aufnahme von Delegationen aus aller Welt einbindet. Unter Einbeziehung von Sportvereinen und Schulen in ganz Deutschland soll das Programm ein besseres Bewusstsein für die Belange von Menschen mit geistiger Behinderung, für kulturelle Vielfalt und Inklusion bewirken.
SOD kann für die Vorbereitungen des sportlichen Großereignisses auf eine breite Unterstützung der Zivilgesellschaft setzen. Der Bundestag, die Kultus- und die Sportministerkonferenz haben ihre Unterstützung ebenso zugesichert wie – mit fraktionsübergreifendem Votum – der Sportausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.
„Es ist großartig, dass die Sportmetropole Berlin Ausrichter der Special Olympics World Summer Games 2023 sein wird! Nach der engagierten Bewerbungsphase mit SOD freuen wir uns sehr über den Zuschlag und werden nun als Gastgeber alles dafür tun, um den Athletinnen und Athleten aus aller Welt unvergessliche Spiele zu bereiten“, sagt der Regierende Bürgermeister, Michael Müller. „Wir haben in Berlin alle Voraussetzungen, um die Veranstaltung in ihrer Dimension zu stemmen - und wir wollen die ganze Stadt für die Spiele und den Gedanken der Inklusion begeistern! Die Chancen dafür sind nun gegeben, und mit jedem Schritt der gemeinsamen Vorbereitungen werden wir diesem Ziel ein Stück näher kommen.“
Viele renommierte Berliner Sportstätten werden einbezogen und den Athletinnen und Athleten hochmoderne Wettbewerbsstätten bieten. Dazu gehören die Messe Berlin als Veranstaltungszentrum, die Max-Schmeling-Halle, das Sportforum und der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark sowie die Straße des 17. Juni und das Brandenburger Tor als Begegnungsstätten. Die Eröffnungszeremonie der Weltspiele 2023 im Berliner Olympiastadion dürfte für unvergessliche Momente sorgen.
"Eine gute Nachricht für ganz Sportdeutschland"
„Der DOSB hat die Bewerbung für diese faszinierende Sportveranstaltung von Beginn an voll unterstützt“, so Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes. „Bei den Special Olympics Weltspielen werden wir neun Tage lang fesselnde und inspirierende Wettbewerbe verfolgen können - tausende Athletinnen und Athleten werden die Möglichkeit haben, ihr Können im Sport zu zeigen. Die Weltspiele bieten aber auch die große Chance für Sportdeutschland, inklusives Sporttreiben voranzubringen und schon im Zuge der Vorbereitungen zur Normalität werden zu lassen. Insofern ist die Entscheidung für die Weltspiele in Berlin nicht nur eine gute Nachricht für unseren Mitgliedsverband SOD, sondern für ganz Sportdeutschland. Wir freuen uns!“
Mit dem Zuschlag für die Weltspiele 2023 ist auch die Entscheidung über den Austragungsort der Nationalen Sommerspiele 2022 gefallen: Sie werden in Berlin stattfinden und dann auch als Pre-Games ausgetragen.
Sven Albrecht, geschäftsführendes Vorstandsmitglied von SOD: „Heute feiern wir, ab morgen geht es in die Umsetzungsphase…! Schon bei unserer Mitgliederversammlung am 24. November hier in Berlin werden wir mit den Delegierten über das Konzept sprechen, um von Beginn an einen breiten Beteiligungsprozess zu gewährleisten. Im kommenden Jahr gründen wir das Lokale Organisationskomitee und bei den Weltspielen 2019 im März in Abu Dhabi wird unsere deutsche Delegation sich dann schon als Gastgeber für die nächsten Weltspiele präsentieren“.
(Quelle: SOD)