Spiel, Sport, Spaß, Spannung: Ferien im Verein können ein Abenteuer sein

 

„Mittlerweile sehen wir die Ferienzeit nicht mehr als Sport- und Bewegungspause, sondern als Chance, neue Sport- und Bewegungsangebote auszuprobieren“, schreibt Vereinsvorsitzender Klaus-Dieter Remberg im „Überschlag“, der Vereins­zeitschrift des Turnvereins Jahn Rheine 1885. Im Fitness-Studio „Top Vital” können Jugendliche einen Ferien-Pass erwerben und dann sechs Wochen lang nach Herzenslust an allen Geräten trainieren. Die Kindersportschule hat ein volles Programm, abgestimmt zwischen den einzelnen Übungsleitern.

Spielende Kinder in den Ferien (Foto: DSB-Archiv)
Spielende Kinder in den Ferien (Foto: DSB-Archiv)

Mit dem gleichen Argument wirbt Post Südstadt Karlsruhe für Sportarten wie Basketball, Handball, Judo und Tischtennis, wobei die Kinder in der Kantine einer benachbarten Firma zu Mittag essen können. Der Turn- und Sportverein Stemwede-Dielingen lädt zu Kennenlernturnieren im Beach-Volleyball und Fußball ein, der Berliner Ruder-Club „Welle Poseidon“ zum Schnupper-Rudern.

 

Auf Ferien-Vakanzen verzichten immer mehr Sportvereine. Viel ist los auf vereinseigenen Anlagen und in guter Kooperation mit den Stadt- und Gemeindeverwaltungen auch in kommunalen Sportbereichen. Kein junger Mensch ist in den Sommerferien sechs Wochen unterwegs. Viele müssen ganz zu Hause bleiben. Eine große Zahl nutzt die Zeit vor dem zwei- bis dreiwöchigen Urlaub und danach, um in Sportvereinen nach Herzenslust aktiv zu sein.

 

Das Angebot ist groß und sorgfältig auf das Lebensalter abgestimmt. Der Altrahlstedter Männerturnverein von 1893, Hamburg, organisiert jeden Werktag spielerische Bewegungsförderung, Ballspiele, einfaches Gerätturnen, kreatives Bewegen nach Musik. Zu Sommerferienspielen mit Konditionswettbewerben und Klettern, Fahrradtouren in die nähere Umgebung und Basteln im Vereinsheim lädt die Turn- und Sportgemeinde Kassel-Niederzwehren ein. Im Kieler Turn- und Sportverein Holtenau von 1909 können Kinder und Jugendliche Schach und Hockey spielen, mit der Jolle segeln, Tae Kwon Do und Theaterspielen lernen.

 

 

Jugendliche bei einem Basketball-Turnier

(Foto: DSB-Archiv)

 

 

Dieser vielfältige Mix an Sportarten und Spielen ohne besonderes Regelwerk, an geselligen und kulturellen Möglichkeiten, bei denen auch spontan Kinderwünsche erfüllt werden, ist nur bei zusätzlichem hohem ehrenamtlichem Aufwand möglich. Er wird von Vorständen und Abteilungsleitungen, Übungs- und Organisationsleitern geleistet. Ganze Jugendausschüsse bringen sich selbstverantwortlich ein wie bei der Wassersportvereinigung Göttingen von 1908, dem Turnverein „Einigkeit“ 06 Mülheim-Dümpten, wo auch das Kinder- und Jugendsportabzeichen erworben werden kann, oder dem Judosportverein Speyer. Die Eltern machen mit, ohne die in den Sportvereinen sowieso wenig läuft. In der hessischen Sport- und Kulturgemeinschaft Wallerstädten betreuen sie ihren Nachwuchs im Feriencamp, in der Turngemeinde 1846 Worms beim Zelten mit Lagerfeuer auf der vereinseigenen Anlage.

 

Die Lager- und Abenteuermentalität spricht die junge Klientel naturgemäß besonders an. Nachtwanderungen und Herausforderungen im Hallen-Gerätedschungel, Rallyes zu Fuß oder mit dem Fahrrad, einmal Artist oder Zauberer sein, dies alles gehört dazu. Und Sportliches die Menge. Der Mülheimer Turnverein Köln 1850 führt inzwischen mehrere Tennis-Camps und SpielSportSpaß-Camps durch. Große Erfahrung hat auch der Turn- und Sportverein Griesheim 1899, der Supercamps offen für alle Kinder und Jugendlichen ausschreibt. Sie werden gefördert und gefordert. Sie sollen ihr Sozialverhalten verbessern, ihr Selbstwertgefühl stärken und viel Spaß am Sport haben.

 

Wie selbstverständlich werden sportliche Ansprüche, soziale Gesichtspunkte und erzieherische Anliegen auf einen Nenner gebracht. Ferienmaßnahmen sind offene Veranstaltungen. Deshalb profitieren nicht nur die bereits organisierten Kinder und Jugendlichen. Die Angebote kommen allen zugute, die auf individuelle Weise die Welt des Sports erleben wollen, dabei auch den Ausländer- und Aussiedlerkindern, den gefährdeten und sozial benachteiligten jungen Menschen. Ferienmaßnahmen in Sportvereinen sind damit auch wichtiger – und öffentlich immer stärker wahr genommener – Teil der Gesellschaftskampagne des Deutschen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen „Sport tut Deutschland gut“.


  • Spielende Kinder in den Ferien (Foto: DSB-Archiv)
    Spielende Kinder in den Ferien (Foto: DSB-Archiv)