Spitzenniveau in Sachen Nachhaltigkeit

Neben der Kompaktheit steht das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der Planungen von München 2018.

Nachhaltigkeit ist ein Stichwort bei der Bewerbung Münchens - auch in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance
Nachhaltigkeit ist ein Stichwort bei der Bewerbung Münchens - auch in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance

Das Sportstättenkonzept der Bewerbung minimiert Eingriffe in die Natur und hält wirtschaftliche Aufwendungen gering. Es konzentriert dauerhafte Baumaßnahmen auf Wettkampfstätten, für die ein echter Bedarf über die Olympischen und Paralympischen Winterspiele hinaus herrscht.

„Mit diesem Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept setzt München 2018 neue Standards, wenn es um das nachhaltige Erbe von Olympischen und Paralympischen Spielen geht. In Kooperation mit Umweltverbänden, Naturschutzbehörden und den Veranstaltungsorten haben wir ein innovatives und zukunftsweisendes Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept ausgearbeitet, das ein verbindlicher Bestandteil des Gesamtkonzepts von München 2018 ist. Auch das Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept wird den gewählten Vertretern aller beteiligten Gremien zur finalen Entscheidung vorgelegt. Damit verpflichten sich alle Gremien der Bewerbungsgesellschaft auf dessen Umsetzung“, so Dr. Michael Vesper, Aufsichtsratsvorsitzender von München 2018.

Um die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten, greift München 2018 in allen Bereichen auf klimafreundliche Technologien zurück (Transport, Hotels, Merchandising Produkte, Catering). Darüber hinaus werden vornehmlich bereits bestehende Sportanlagen als olympische Sportstätten verwendet. „Von der Gesamtfläche, die München 2018 für sämtliche Sportstätten für die Winterspiele 2018 benötigt, werden 99 % bereits heute für den Sport verwendet oder nur temporär für die Spiele genutzt. Die dauerhafte Neuerschließung beschränkt sich damit auf 0,48 Hektar Land – das entspricht nicht einmal der Größe eines Fußballfeldes“, erklärt Prof. Dr. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln. „Lediglich 1 % der Flächen werden speziell für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele dauerhaft baulich umgestaltet. Das ist Spitzenniveau in der umweltverträglichen Gestaltung von Olympischen und Paralympischen Spielen.“ Damit die Eingriffe in Natur und Landschaft so gering wie möglich ausfallen, wurde die Auswahl der temporären Sportstätten sowie alle weiteren Maßnahmen einem strengen Umweltscreening unterworfen. Dank dieser innovativen Methode, die vom Öko-Institut e.V. oder der Deutschen Sporthochschule Köln als unabhängigen Sachverständigen durchgeführt wurde, ist es bereits in einem sehr frühen Planungsstadium möglich, die Auswirkungen auf die Umwelt zu beurteilen und die Planungsprozesse konsequent unter dem Gesichtspunkt des Umwelt- und Naturschutzes zu steuern. Die Umsetzbarkeit der mit der Bewerbung formulierten Ziele kann somit überprüft werden. Im Falle der temporären Sportanlagen war eine sorgfältige Prüfung der beanspruchten Flächen sowie der Baustoffe und Materialien notwendig.

Darüber hinaus müssen Systeme zur Reduktion der Bodenverdichtung bei unversiegelten Untergrund und Verfahren zur raschen Wiederherstellung und Regeneration der Böden eingesetzt werden. Das Projekt „Temporäre Flächennutzung – landschaftsverträgliche Verfahren und ressourcenschonende Baumaterialien“ ist eines von 18 Umwelt-Leitprojekten, das wichtige Impulse für eine ökologisch nachhaltige Entwicklung aller beteiligten Regionen liefern wird. Felder wie Klimaschutz, Wasserversorgung, Energieerzeugung, Flächenverbrauch, Artenschutz und Nachnutzung werden mit den Projekten abgedeckt und eine positive Klimabilanz der Spiele 2018 gewährleisten.

Alle Umwelt-Leitprojekte werden von Arbeitskreisen koordiniert, die sich aus regionalen Akteuren und Experten aus Sport, Fachämtern, Wissenschaft und Wirtschaft zusammensetzen. Die Kompetenz und Unabhängigkeit der beteiligten Akteure garantiert eine qualitativ hochwertige Wiederherstellung der temporär benötigen Flächen.

Die Beschneiung der Abfahrtsstrecken in Garmisch-Partenkirchen kann zu 100% mit den bestehenden Schneeanlagen und Wasserkapazitäten gesichert werden. Es sind keine Eingriffe in die Natur beispielsweise in Form von Speicherseen oder kilometerlange Wasserleitungen notwendig. Für die Biathlon- und Langlaufflächen auf dem Gestüt Schwaiganger stünde für die Beschneiung ausreichend Wasser aus der angrenzenden Loisach zur Verfügung. Selbst zu historisch niedrigen Wasserpegeln im Winter müssten nicht einmal 2 % der geführten Wassermenge entnommen werden.

„Ein solch umfassendes Konzept ist einzigartig im gesamten Sportbereich und setzt die Messlatte für zukünftige Sportveranstaltungen ein ganzes Stück höher. Die Klimaerwärmung ist eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Wie kaum ein anderer Sport ist der Wintersport abhängig von einem intakten Ökosystem. Das innovative Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept von München 2018 beweist, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit auch im Kontext sportlicher Großereignisse möglich ist“, meint Prof. Dr. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln.

„Als Repräsentant des Deutschen Alpenvereins bin ich von dem Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept von München 2018 überzeugt. Hand in Hand werden wir die Planungen der letzten 19 Monate bestmöglich umsetzen. Die Kooperation mit zahlreichen Umweltverbänden und Experten aus den jeweiligen Gebieten hat sich definitiv ausgezahlt. Entstanden ist ein Umweltkonzept, das allen Regeln des modernen Umweltschutzes entspricht und weit über die Sphäre sportlicher Großereignisse neue Maßstäbe und Impulse im Bereich der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes setzen wird.“


  • Nachhaltigkeit ist ein Stichwort bei der Bewerbung Münchens - auch in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance
    Nachhaltigkeit ist ein Stichwort bei der Bewerbung Münchens - auch in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance