Dr. Nadja Schott, Sportwissenschaftlerin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und NOK-Expertin für Entwicklungsprojekte in Asien, hat am zurückliegenden Wochenende in Bangkok auf Vermittlung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) das Auftaktreferat eines internationalen Seminars über die Möglichkeiten des Sports in der Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen gehalten.
Die vom Weltrat für Sportwissenschaft und Leibeserziehung (ICSSPE) durchgeführte und vom Bundesministerium des Innern (BMI) geförderte Veranstaltung richtete sich an Lehrkräfte, Trainer und Therapeuten in von der Tsunami-Katastrophe betroffenen Gebieten, die mit traumatisierten und behinderten Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten.
Die Veranstaltung hatte im Rahmen des Internationalen Jahres des Sports und der Leibeserziehung der UNO Modellcharakter für die Region und soll auch auf andere Länder ausgedehnt werden.
„In letzter Zeit sind mehrfach Naturkatastrophen und Störfälle bekannt geworden, bei denen zahlreiche Menschen starben oder ernsthafte physiologische und psychologische Verletzungen erlitten. Ein Anlass, Hilfeleistungen in Form von zukunftsorientierter Unterstützung zu organisieren“, erläutert ICSSPE-Präsidentin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper die Hintergründe der Veranstaltung.
Im Rahmen ihres Vortrags erläuterte Dr. Schott wichtige Fakten zum Zusammenhang von körperlicher, geistiger und sozialer Entwicklung. Dabei bereitete sie die wichtigsten sportbezogenen Erkenntnisse und Wissensbestände für den größtenteils fachfremden Zuhörerkreis auf und gab zahlreiche Beispiele gelungener Sportpraxis mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen.
Das Nationale Olympische Komitee für Deutschland ist mit seinen in der Regel durch das Auswärtige Amt finanzierten Entwicklungs-Projekten seit Jahren in Krisenregionen wie Indonesien, Afghanistan, Nepal und Kambodscha präsent. Im UN-Jahr des Sports engagiert sich das NOK zusätzlich in von der Tsunami-Katastrophe betroffenen Gebieten Südostasiens. Unterstützt durch das BMI werden in Projekten in Sri Lanka, Indonesien und Thailand insbesondere Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten aufgezeigt, über den Sport ihre traumatischen Erlebnisse besser zu verarbeiten. Im Auftrag des NOK wird Dr. Schott wird vom 7.-22. Dezember 2005 ein solches Projekt in Ban Bangsak/Phuket leiten.